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·24. Mai 2025

Klub-WM 2025: Warum der FC Bayern jetzt klug planen muss

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Am 15. Juni starten die Bayern in Cincinnati gegen Auckland City in die Klub-WM. Für den FC Bayern München bedeutet das: rechtzeitig planen, personell absichern und strategisch denken. Noch sind zentrale Baustellen offen. Miasanrot klärt auf.

Die Uhr tickt beim FC Bayern: Während die Vorfreude auf die FIFA Klub-WM 2025 in den USA steigt, sind die Verantwortlichen in München mit Hochdruck dabei, die Weichen für ein erfolgreiches Turnier und die kommende Saison zu stellen.


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Denn die Mission „Klub-WM“ erfordert nicht nur kluge strategische Planung, sondern auch eine schnelle Behebung zentraler Baustellen im Kader. Von verletzungsbedingten Ausfällen in der Defensive über die ungewisse Zukunft zahlreicher Leihspieler bis hin zu spannenden Personalfragen im Mittelfeld – Miasanrot beleuchtet die aktuellen Herausforderungen und die dringend notwendigen Entscheidungen.

FC Bayern: Verletzungen und Vakanzen in der Defensive

Trainer Vincent Kompany steht vor allem in der Defensive vor großen Herausforderungen. Alphonso Davies und Hiroki Ito fallen weiterhin längerfristig aus, Min-Jae Kim kämpfte zuletzt immer wieder mit Problemen an der Achillessehne, scheint zur Klub-WM aber rechtzeitig fit zu werden.

Positiv: Dayot Upamecano macht Fortschritte. Er steigert sein Pensum kontinuierlich und absolviert bereits wieder erste Einheiten mit Ball. Eine Teilnahme an der Klub-WM in den USA ist das klare Ziel des Franzosen – beim Finalturnier der Nations League (4. bis 8. Juni) dürfte er hingegen noch fehlen.

Aktuell bildet Josip Stanišić die einzige Konstante im Abwehrzentrum. Die angespannte Personallage zwingt den FC Bayern jedoch zum Handeln: Ein zusätzlicher Innenverteidiger sollte idealerweise spätestens Anfang Juni verpflichtet werden, um ausreichend Zeit für die Integration ins Team zu haben. Als mögliche Sofortlösung gilt weiterhin Jonathan Tah von Bayer Leverkusen – intern wie extern. Seine Erfahrung und Führungsqualitäten könnten der zuletzt instabilen Defensive die nötige Stabilität verleihen.

Neuer bleibt – Urbig nutzt seine Chance

Jonas Urbigs Entscheidung, nicht mit der U21 zur Europameisterschaft zu reisen, sondern stattdessen im Kader für die Klub-WM zu stehen, zeugt von Weitblick. Mehr denn je deutet sich an: Urbig ist die mittel- bis langfristige Torwartlösung des FC Bayern und das ist gut so.

Denn diese Entwicklung erhöht auch den Druck auf Manuel Neuer – und wer weiß, wie viele Einsätze Urbig bereits bei der Klub-WM oder in der kommenden Bundesliga-Saison bekommen wird. Die Nachfolge des langjährigen Bayern-Kapitäns ist jedenfalls vorbereitet, und die Leistungen Urbigs in der vergangenen Saison lassen berechtigte Hoffnung aufkommen, dass er eine sehr gute Lösung sein kann.Daniel Peretz wird wohl verliehen, angeblich sind Leeds United und der FC Genua interessiert. Der Vertrag von Sven Ulreich läuft am 30.06.2025 aus, es gab aber immer wieder Gerüchte um eine weitere Verlängerung bis 2026.

Nachwuchs-Talente und offene Personalfragen beim FC Bayern

Der FC Bayern könnte bei der Klub-WM gezielt auf junge Talente setzen – ein Kurswechsel im Vergleich zur vergangenen Saison, in der Trainer Vincent Kompany in dieser Hinsicht sehr zurückhaltend agierte. Mit Adam Aznou, Jonah Kusi-Asare und Neuzugang Tim Bischof (von der TSG Hoffenheim) gehören bereits drei Nachwuchsspieler zum erweiterten Aufgebot für das Turnier.

Doch neben dieser Entwicklung gibt es auch offene Fragen – insbesondere rund um Mathys Tel. Der junge Franzose, der im Winter nach einer enttäuschenden Hinrunde an Tottenham Hotspur verliehen wurde, bleibt eine der spannendsten Personalien. Beim FC Bayern galt Tel lange als großes Offensivtalent, das vor allem durch seine Identifikation mit dem Verein bei den Fans Sympathiepunkte sammelte. Auf dem Platz konnte er seine Qualitäten allerdings nur phasenweise unter Beweis stellen.

Auch bei den Spurs verlief die Rückrunde durchwachsen: In 19 Pflichtspielen erzielte Tel drei Tore und lieferte eine Vorlage – zu wenig, um sich dauerhaft einen Stammplatz zu sichern. Meist fand er sich auf der Bank wieder. Dennoch: Er war Teil des Teams, das überraschend den Titel in der UEFA Europa League gewann. Dieser Triumph könnte nun Einfluss auf seine Zukunft haben. Tottenham besitzt eine Kaufoption in Höhe von 50 Millionen Euro – eine Summe, die ohne die zusätzlichen Einnahmen Tottenhams aus der Qualifikation zur Champions-League wohl nicht zur Debatte stünde.

Aktuell wird berichtet, dass die Londoner versuchen, die festgeschriebene Ablöse noch nachzuverhandeln. Der FC Bayern zeigt hierfür bislang wenig Verständnis: Schließlich würde ein Verkauf zu dieser Summe ein Drittel der kolportierten 150 Millionen Euro einbringen, die für Wunschspieler Florian Wirtz (Bayer Leverkusen) eingeplant sind. Dieser Wechsel steht nun allerdings ja auch auf der Kippe. Vielleicht kommt der FC Bayern den Engländern also entgegen.

Obwohl Tel noch bis 2029 an den Rekordmeister gebunden ist, erscheint eine Rückkehr derzeit noch unwahrscheinlich. Die kommenden Tage und Wochen könnten aber eine richtungsweisende Entscheidung bringen.

Mehrere Leihspieler des FC Bayern vor ungewisser Zukunft

Auch bei Arijon Ibrahimović steht eine Entscheidung aus. Das Eigengewächs verbrachte die vergangene Saison leihweise bei Lazio Rom, konnte sich in der italienischen Serie A jedoch nicht durchsetzen. In München schätzt man seine technischen Fähigkeiten und Spielintelligenz durchaus, doch angesichts der hochkarätigen Besetzung im Offensivbereich fehlt derzeit eine klare sportliche Perspektive für den 19-Jährigen.

Ob Ibrahimović erneut verliehen, verkauft oder doch im Bayern-Kader integriert wird, hängt vom weiteren Verlauf der Transferphase ab – und davon, ob andere Offensivakteure den Klub noch verlassen. Der Mittelfeldspieler steht noch bis 2027 unter Vertrag und spielt seit 2018 beim FC Bayern.

Eine Rückkehr an die Säbener Straße steht auch bei Bryan Zaragoza bevor. Der offensive Flügelspieler war an CA Osasuna ausgeliehen und dort Stammkraft. Eine ähnliche Rolle beim FC Bayern gilt jedoch als äußerst unwahrscheinlich. Sollte ein Verein bereit sein, rund 18 bis 20 Millionen Euro zu zahlen, wäre ein Transfer sehr wahrscheinlich. Ob Zaragoza in den Planungen für die Klub-WM eine Rolle spielt, ist bislang unklar.

Auch die Leihverträge von Paul Wanner, Frans Krätzig, Lovro Zvonarek und Adam Aznou laufen aus. Vor allem Aznou werden – wie oben bereits erwähnt – große Chancen eingeräumt, zur Klub-WM nominiert zu werden – nicht zuletzt, weil Alphonso Davies verletzungsbedingt fehlt. Bei Krätzig und Zvonarek ist offen, wie der Rekordmeister weiter plant. Paul Wanner hat sich indes für die Teilnahme an der U21-Europameisterschaft entschieden.

Maurice Krattenmacher konnte in Ulm überzeugen (acht Vorlagen und drei Tore in 32 Einsätzen) und wird für die Klub-WM eingeplant, danach aber vermutlich erneut verliehen. Für Wanner, Krätzig und Zvonarek scheint eine feste Rolle im Profikader des FC Bayern zur kommenden Bundesliga-Saison ebenfalls eher unwahrscheinlich – auch wenn noch nicht alle Weichen gestellt sind. Bei Adam Azou sieht das etwas anders aus.

Insgesamt stehen für die Klub-WM die Zeichen eher auf Jugend als im Verlauf der letzten Bundesliga-Saison. Das hat einmal rein kadertechnische Gründe, andererseits bietet sich natürlich auch eine Chance, die Talente auf großer Bühne zu zeigen und Erfahrungen zu sammeln.

Viele offene Fragen im Bayern-Mittelfeld

Im Mittelfeld setzen Kompany und der FC Bayern auf bewährte Kräfte wie Aleksandar Pavlović, Joshua Kimmich, Konrad Laimer und Michael Olise. Auch Jamal Musiala wird – trotz seiner aktuellen Reha – fest eingeplant. Er steht allerdings nicht im Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Nations-League-Spiele Anfang Juni.

Thomas Müller, der seinen Vertrag im Hinblick auf die Klub-WM verlängert hat, bringt weiterhin Routine und Führungsqualität in die Mannschaft. Bei Leon Goretzka, Serge Gnabry, Raphaël Guerreiro, Joao Palhinha und Gabriel Vidović (alle bis auf Palhinha mit Vertrag bis zum 30.06.2026) ist die sportliche Zukunft hingegen offen – ein Einsatz auf der USA-Reise im Sommer ist aber bei allen möglich.

Tarek Buchmann (ebenfalls Vertrag bis 30.06.2026) befindet sich weiterhin im Aufbautraining nach seiner erneuten Verletzung. Bei Leroy Sané (Vertragssituation weiterhin offen), Sacha Boey und Kingsley Coman besteht ebenfalls weiterhin Transferpotenzial – hier könnte sich in den kommenden Tagen und Wochen noch viel bewegen. Davon hängt auch deren Einsatz in den USA ab. Sicher dabei im Angriff ist Harry Kane, er wird eine tragende Rolle einnehmen.

FC Bayern bei der Klub-WM: Jetzt handeln und nicht zögern

Die Klub-WM ist sportlich ein kleiner Höhepunkt und wirtschaftlich eine große Chance. Doch wenn der FC Bayern diese Chance nutzen will, muss er jetzt handeln – mit klarer Planung und dem Mut zu Entscheidungen, die sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg ermöglichen.

Acht Leihspieler (Tel, Ibrahimović, Zaragoza, Wanner, Krätzig, Zvonarek, Aznou, Krattenmacher) haben möglicherweise keine Zukunft beim FC Bayern, werden aber teilweise die Klub-WM spielen. Zusätzlich ist die Weiterentwicklung von acht aktuellen Kadermitgliedern (Goretzka, Gnabry, Guerreiro, Vidović, Sané, Boey, Coman, Palhinha) unklar, und Abgänge daher denkbar.

Von den achtzehn scheinbar gesetzten Spielern sind sechs verletzt (Upamecano, Kim, Ito, Buchmann, Davies, Musiala). Die weiteren gesetzten zwölf Spieler sind Neuer, Urbig, Kusi-Asare, Bischof, Stanišić, Laimer, Kimmich, Pavlović, Aznou, Olise, Müller und Kane.

Bayern hat alles in der eigenen Hand. Die kommenden Tage und Wochen werden entscheiden, ob der Rekordmeister in den USA sportliche Geschichte schreiben und gleichzeitig erhebliche Einnahmen erzielen kann. Ab dem 5. Juni beginnt nach einem kurzen Urlaub in München wieder das Mannschaftstraining und die Vorbereitung auf das Turnier in den USA. Es warten viele wichtige Entscheidungen auf die Verantwortlichen.

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