REAL TOTAL
·21. März 2025
Klub-Überblick: Blancas vor Historischem, Castilla stark verbessert

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Reals Frauen spielen eine großartige Saison, scheitern aber immer wieder am Erzrivalen aus Barcelona, währen die Castilla inzwischen sogar um den Aufstieg spielt – Fotos: realmadrid.com
Im vergangenen Sommer erlebte Real Madrid Baloncesto einen Umbruch: Einige langjährige Säulen verließen nämlich den EuroLeague-Rekordsieger. So ging der französische Center Vincent Poirier zu Anadolu Efes, Shooting Guard Fabien Causeur zog es zu Olimpia Milano, während Power Forward Guerschon Yabusele zu den Philadelphia 76ers in die NBA wechselte. Außerdem beendeten Vereinslegenden Rudy Fernández und Sergio Rodríguez ihre Karrieren. Lange schien es, als wären dieser Aderlass und der daraus resultierende Qualitätsverlust, kombiniert mit der Tatsache, dass Stars wie Mario Hezonja und Walter Tavares lange nach ihrer Bestform suchten, nicht zu kompensieren, denn der Saisonstart war nicht nur schleppend, sondern in der EuroLeague geradezu desaströs. In den ersten fünf Partien in der Fremde setzte es fünf Niederlagen – historischer Negativrekord. Ausgerechnet in Barcelona kam dann die Kehrtwende: Nach dem ersten Auswärtserfolg in der EL Ende November, ausgerechnet beim katalanischen Erzrivalen, trat das Team von Trainer Chus Mateo immer besser auf und legte einen blitzsauberen Endspurt in der Schlussphase des Kalenderjahres. Nach dem Jahreswechsel sind die Leistungen auf europäischer Bühne vor allem und in erster Linie wechselhaft und inkonstant – auf einen Sieg folgt die nächste Niederlage und umgekehrt. In der Zwischenbilanz von 15 Siegen und 14 Niederlagen spiegelt sich die Inkonstanz beinahe perfekt wider. Fünf Spieltage vor Ende der regulären EL-Saison müssen die Blancos um die Playoffs bangen, sind aber alles andere als chancenlos. Sollte es am Ende für einen der ersten zehn Tabellenplätze reichen, ist dem EL-Rekordsieger alles zuzutrauen, ansonsten wäre es eine mehr als enttäuschende Saison. Derweil läuft es in der heimischen Liga ACB recht ordentlich – die Königlichen sind souveräner Tabellenführer. Auch positiv: Alle vier Saisonduelle gegen die Basketballer des FC Barcelona konnte Real für sich entscheiden.
Im Gegensatz zu den Herren warten die Frauen der Königlichen weiterhin auf den ersten Titel in ihrer noch jungen Vereinsgeschichte. Immer wieder sorgte der übermächtige Erzrivale aus Barcelona sorgte bis dato dafür, dass es für die Blancas lediglich zu regelmäßigen Vizemeisterschaften reichte, und auch in dieser Spielzeit sieht es nicht anders aus. Mit 56 Punkten und einem Torverhältnis von 61:19 sind Reals Frauen das mit großem Abstand zweibeste spanische Team – der Vorsprung auf den nächsten Verfolger Athletic Club beträgt riesige 17 Punkte. Andererseits sind es „nur“ sieben Zähler zu Barcelona und der Tabellenspitze, doch die direkten Duelle der beiden Erzrivalen zeigen regelmäßig, dass der Abstand zwischen den beiden Teams tatsächlich viel größer ist. Im Laufe dieser Saison trafen die Blancas viermal auf die Katalaninnen und viermal gab es richtig auf die Mütze: Im Liga-Hinspiel hieß es 0:4, im Supercopa-Halbfinale 0:5 und auch in den beiden Copa-Halbfinal-Partien waren Kapitänin Olga Cramona und Co. chancenlos (0:5 und 1:3). Somit steht es in der Gesamtbilanz gegen Barças Frauen bei 0:17 aus Sicht der Madrileninnen. Warum das ansonsten vor Selbstvertrauen strotzende Team in Clásicos regelmäßig so untergeht, ist und bleibt bei allen immer noch vorhandenen Qualitätsunterschieden unerklärlich. Derweil spielen die Blancas in der UEFA Women’s Champions League eine historisch gute Kampagne. Nachdem man sich zum zweiten Mal überhaupt unter die besten acht Teams der Königsklasse qualifizieren konnte, gab es im Viertelfinal-Hinspiel einen überraschenden wie überzeugenden Heimsieg gegen den FC Arsenal. Sollte das Team von Alberto Toril im Rückspiel in London (26. März, 21 Uhr im Emirates Stadium) bestehen, wäre es der größte Erfolg der noch jungen Vereinsgeschichte. Sollte es hypothetisch sogar bis ins große Finale gehen, würde dort mit hoher Wahrscheinlichkeit ein alter Bekannter warten – der FC Barcelona. Und die nächste Liga-Aufgabe am kommenden Sonntag (23. März, 12 Uhr) lautet – ihr ahnt es schon – der FC Barcelona.
Schaute man Ende des vergangenen Kalenderjahres auf die Tabelle der dritthöchsten Spielklasse Spaniens, suchte man die Castilla vergeblich in den oberen Regionen. Wie schon in der Vorsaison fand sich das Team von Trainer Raúl González Blanco lange in der Abstiegszone wieder. Doch nach dem Jahreswechsel klappt auf einmal Vieles, wenn auch noch nicht alles. Im neuen Jahr ist die königliche Reserve noch unbesiegt (fünf Siege, fünf Remis) und arbeitete sich aus dem Tabellenkeller bis auf Tabellenplatz sieben hoch. Abstiegssorgen gehören endgültig der Vergangenheit an, vielmehr schnuppert das Team Aufstiegsrängen – bis Platz fünf, der die Teilnahme an den Playoffs zum Aufstieg in die Segunda División bedeuten würde, sind es nur noch zwei Zähler. Umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass die Castilla seit Novermber ohne Abwehrchef Raúl Asencio auskommen muss – der junge Spanier spielte sich nämlich in den Profikader der Königlichen fest und wurde nun auch erstmals für die Nationalmannschaft nominiert. Was für ihn und weitere junge Talente die Chance des Lebens ist, stellt für die Castilla Jahr für Jahr eine große Herausforderung dar: Auch im letzten Sommer verlor man einige Spieler aus den eigenen Reihen. Neben Stammtorhüter Lucas Cañizares wechselten auch Mario Martin, Nico Paz oder Álvaro Rodríguez zu höherklassigen Vereinen. Trotzdem schaffte es Raúl, ein starkes und homogenes Team aufzubauen, in dem mit Gonzalo García nicht nur der beste Torjäger der dritten Liga (21 Tore), sondern auch der große Pokalheld aus Leganés, wo der Stürmer bei seinem Debüt für die Profis in der Nachspielzeit zum Sieg im Viertelfinale traf, herausragt. Mit einem Heimsieg gegen den Tabellenvierten Real Murcia am kommenden Samstag (20:30 Uhr) würden sich die Blancos endgültig im Kreis der Aufstiegsaspiranten festsetzen.
Die 2023 wiedergegründete dritte Mannschaft von Real Madrid bietet jungen Talenten ein Sprungbrett zum Reserve-Team und sicherte sich in der vergangenen Saison den Aufstieg in die vierthöchste spanische Spielklasse, in der sie sich aktuell, nur eine Liga unter der Castilla, misst. Während man in der Saison 2023/24 eine Etage tiefer sowohl die beste Offensive stellte als auch in der Defensive glänzte, liefert man in der laufenden Spielzeit weniger fulminante Resultate. Auch wenn der aktuelle Tabellenplatz 13, der am Saisonende die Teilnahme am Playout zum Klassenerhalt bedeuten würde, kein Glanzstück darstellt, ist zu betonen, dass die Blancos in 27 Spielen gerade einmal neun Niederlagen einstecken mussten. In Summe teilt man sich derweil noch zu oft die Punkte mit den Gegnern – zwölf Mal in 27 Partien. Zuletzt gab es mit dem 1:2 gegen Cacereño eine bittere Heimpleite, doch schon am Samstag können in San Sebastián de los Reyes die nächsten wichtigen Zähler eingefahren werden. Um die Klasse am Ende der Saison sicher zu halten, muss das Team von Neutrainer Álvaro Gómez-Rey mindestens auf dem zwölften Rang landen.
Nach der vergangenen titellosen Saison, die auf das Triple 2023 folgte, schöpft man in dieser Spielzeit neue Hoffnung und das zurecht: Die U19-Mannschaft um Coach Álvaro Arbeloa steht mit in der División de Honor Juvenil 62 Punkten nach 24 von 30 Spieltagen zwei Zähler vor dem amtierenden Meister Atlético. In der UEFA Youth League legte der Nachwuchs mit drei Siegen gegen Milan, Liverpool und Atalanta einen starken Endspurt in der Ligaphase hin und konnte sich für die Playoffs qualifizieren. Dort kam es am 11. Februar im Estadio Alfredo di Stéfano zum Duell gegen Borussia Dortmund. Bereits in der Ligaphase trafen die jungen Blancos auf den BVB und verloren äußerst unglücklich mit 1:2, aber in der K.o..-Phase waren die Deutschen chancenlos – Reals Nachwuchs seigte souverän mit 2:0. Ins Achtelfinale galt das Arbeloa-Team als Favorit gegen die U10 von AZ Alkmaar, verlor das Heimspiel jedoch überraschend mit 0:2 – trotz bester Torchancen und einem Torschussverhältnis von 33:5. Personell ist diese Saison für die U19 der Blancos eine Achterbahnfahrt: Zu Saisonbeginn erlitt Innenverteidiger-Talent Joan Martínez im Training der ersten Mannschaft einen Kreuzbandriss und fällt voraussichtlich bis zum Frühjahr 2025 aus. In Folge eines Kreuzbandrisses musste Ex-Real-Talent Marc Cucalón erst kürzlich sogar seine Karriere beenden. Auf der anderen Seite blühen aktuell Daniel Yáñez mit fünf Treffern in der Youth League und Jesús Fortea auf. Der Rechtsverteidiger rückt aufgrund seiner starken Leistungen weiter in den Fokus der ersten Mannschaft.
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