"Kleiner Schritt": Waldhof sendet Lebenszeichen und darf hoffen | OneFootball

Lange 77 Tage mussten der SV Waldhof Mannheim und seine Fans auf einen Sieg warten, am Samstag war es soweit. Mit dem 3:0 gegen Aue sendeten die Buwe nicht nur ein Lebenszeichen, sondern dürfen auch wieder hoffen, auf einem Nicht-Abstiegsplatz in die Winterpause zu gehen.

"Kleiner Tropfen" aus der Ketchupflasche

Er ballte die Fäuste, jubelte ausgiebig und umarmte Präsident Bernd Beetz: Bei Waldhof-Coach Rüdiger Rehm fiel nach dem so dringend benötigten Erfolgserlebnis einiges ab. Zumal der 45-Jährige nach elf sieglosen Pflichtspielen selbst in der Kritik stand und um seinen Job bangen musste. Nun haben die Diskussionen um den gebürtigen Heilbronner vorerst ein Ende – wenngleich die Lage weiterhin angespannt ist. Daher sprach Rehm im "MagentaSport"-Interview auch nur von einem "kleinen Schritt" und einem "kleinen Tropfen" aus der Ketchupflasche. "Mehr ist es nicht. Da muss natürlich noch mehr kommen."

Dennoch sei der Sieg natürlich wichtig. "Das tut uns sehr gut. Ich hoffe, dass der Erfolg den Jungs jetzt Selbstvertrauen gibt." Dieses war nach der langen Sieglos-Serie zuletzt komplett abhanden gekommen, doch gegen Aue hatte Mannheim nach längerer Zeit mal wieder das "Quäntchen Glück" auf seiner Seite – etwa in Minute 81, als Aue nur die Latte traf. Auch vorne lief es angesichts von drei Treffern, sogar ein Standard führte beim 2:0 zum Erfolg. Kurios: Rehm zufolge sei erst beim Abschlusstraining am Freitag nach längerer Zeit mal wieder ein Tor aus einem Freistoß heraus gelungen. Torschütze gestern wie heute: Malte Karbstein.

"Von A bis Z eine gute Leistung"

Für die Treffer zum 1:0 und 3:0 zeichnete sich indes Bentley Baxter Bahn verantwortlich, der damit zum Matchwinner avancierte, auch wenn er das nicht annehmen wollte: "Die Mannschaft ist der Mann des Tages. Wer vorne die Tore macht, ist ganz egal." Nachdem das Team in den letzten Wochen "ganz, ganz Mist gefressen" habe, konnte es sich heute belohnen. "Das war von A bis Z eine gute Leistung, Kompliment an Alle. Wenngleich noch nicht alles Gold war was glänzte." Auch Bahn sprach von einem "wichtigen Schritt", mahnte aber, "nicht zu lange zu feiern".

Schließlich geht es schon am Mittwoch zum Jahresabschluss gegen 1860 München weiter. Durch den Sieg und die gleichzeitige Niederlage des Halleschen FC beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer nur noch einen Zähler. Das von Präsident Bernd Beetz vor einigen Wochen ausgerufene Ziel, über dem Strich zu überwintern, ist entgegen aller Erwartungen doch noch möglich. "Wir dürfen uns nicht zurücklehnen", machte auch Rehm vor dem "ganz wichtigen" Spiel klar. "Wir müssen unsere Punkte holen. Dann ist es egal, was die anderen machen", betonte der Waldhof-Coach und zeigte sich zuversichtlich: "Es macht ganz viel Mut, wie die Jungs im Training arbeiten. Das zeigt, dass wir da sind." Gegen 1860 will Mannheim daran anknüpfen.