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·23. August 2024
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Beim 0:2 in Aue kassierte Dynamo Dresden am Freitagabend die erste Niederlage der Saison, was gleichbedeutend mit dem ersten Dämpfer war. Neben der Niederlage ärgerten sich die Schwarz-Gelben aber auch über einen Tritt von Aue-Keeper Martin Männel gegen Stefan Kutschke, der ungeahndet blieb.
68 Minuten waren gespielt, als Kutschke und Männel im Anschluss an eine Ecke aneinandergerieten. Wie die TV-Bilder zeigen, holte der Aue-Keeper dabei zu einem Tritt aus und traf Kutschke – wenn auch nur leicht – am Fuß. Das monierte der Dynamo-Kapitän bei Schiedsrichter Lukas Benen und sah dafür Gelb, während Männel ungestraft davonkam – sehr zum Ärger der SGD.
"Das ist eine klare Tätlichkeit unten am Fuß. Wenn jemand nachtritt, ist das direkt Rot", schimpfte Trainer Thomas Stamm nach der Partie im "MagentaSport"-Interview. "Ich würde mir wünschen, dass der Schiedsrichter so etwas sieht. Das ist eine klare rote Karte. Das hat mich sehr geärgert." Die gelbe Karte gegen Kutsche sei hingegen "nicht berechtigt" gewesen, entsprechend hätte es Stamm zufolge eine Viertelstunde später auch nicht zu Gelb-Rot gegen Kutschke kommen dürfen, als dieser Männel bei einem Abwurf behinderte. Gleichwohl räumte der Dynamo-Coach ein, dass Kutschke den Platzverweis auf seine Kappe nehmen müsse.
Auch Niklas Hauptmann war mächtig wütend, als er die TV-Bilder der Szene in der Wiederholung sah. "Ich muss mich sehr zusammenreißen, um sachlich zu bleiben. Ich weiß nicht, wie alt Martin Männel ist, aber das ist ja Wahnsinn." Näher darauf eingehen wollte der 28-Jährige dann zunächst nicht, "weil du dann als schlechter Verlierer dastehst". Doch so ganz abschließen konnte Hauptmann mit der Szene nicht. "Aber wow, Martin Männel. Am Ende muss jeder in den Spiegel schauen, was er hier abgezogen hat."
Während sich Kutschke, der einen Handshake nach Spielende verweigerte, und Männel bei "MagentaSport" nicht äußern wollten, nahm Aue-Coach Pavel Dotchev seinen Kapitän in Schutz – und wollte auch keine Tätlichkeit gesehen haben: "Der Schritt kommt dadurch zustande, dass er das Gleichgewicht nicht verlieren wollte. Es kann sein, dass die Bewegung da ist, aber er trifft ihn gar nicht." Ohnehin hätte Kutschke, der sich im Nachgang im Ton vergriff, aus Sicht des Deutsch-Bulgaren zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen, "weil er vorher schon Rot sehen muss", spielte Dotchev auf einen Schubser des Dynamo-Kapitäns gegen Männel unmittelbar vor dem Eckball an. "Das ist auch eine Tätlichkeit." Es könnte zwar sein, dass er (Männel, d. Red.) dann überreagiert hat, aber "Martin ist provoziert worden", so Dotchev.
Worin sich die Beteiligten bei Dynamo aber trotz allem Ärger über die nicht geahndete Tätlichkeit einig waren: "Verloren haben wir wegen anderen Geschichten", hielt Hauptmann fest. Schließlich lag die SGD zu diesem Zeitpunkt nach zwei früheren Gegentoren (6. / 9.) bereits mit 0:2 hinten. "Wir haben nicht so in unser Spiel gefunden, wie wir uns das vorgestellt haben", analysierte Stamm. "Zudem hatten wir die Zweikämpfe nicht auf unserer Seite und haben keine zweiten Bälle gewonnen." Weil Dynamo zudem die Durchschlagskraft fehlte und der Großteil der 19 Torschüsse viel zu harmlos war, gehe der Sieg für Aue "total in Ordnung", schätzte der Schweizer ein. "In Summe war es über 90 Minuten zu unsauber, es war nicht unser bestes Spiel."
Der frühe Doppelschlag habe mental etwas mit seiner Mannschaft gemacht, merkte Stamm an. "Das ist völlig normal." Worüber in der anstehenden Woche allerdings zu reden sein wird, sind die Ballverluste, die zu den beiden Gegentoren geführt haben. "Wir verteidigen es nicht gut und schenken die Treffer her", ärgerte sich Stamm über das Abwehrverhalten. Hauptmann sprach gar von "fatalen Fehlern", war aber weit davon entfernt, einzelnen Spielern die Schuld dafür zuzuweisen. Die Niederlage ist nach dem tollen Saisonstart fraglos ein Dämpfer für die SGD, "sie wird uns aber nicht komplett an den Boden bringen, sondern uns besser machen", befand der Coach. Den Beweis dafür antreten will die SGD nächste Woche gegen Stuttgart II. Dann allerdings ohne den gesperrten Kutschke.
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