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Annika Becker·1. Dezember 2023
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Annika Becker·1. Dezember 2023
Im Rostocker Ostseestadion kam es zum Showdown gegen Dänemark: Einen Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschied benötigte Deutschland, um sich die Chance auf die Olympia-Qualifikation zu bewahren. Klara Bühl machte in der Nachspielzeit alles klar.
Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch schickte durch die Verletzung von Lena Oberdorf eine neue Mittelfeldzentrale auf den Platz: Sjoeke Nüsken und Sara Däbritz liefen nebeneinander auf, außerdem startete Sydney Lohmann nominell neben Alexandra Popp, spielte aber quasi überall. So auch in der 14. Minute: Lohmann half hinten rechts beim Verteidigen eines Vorstoßes von Dänemark, der eroberte Ball landete bei Däbritz, die mit ihrer Übersicht links raus zu Bühl passte. Bühl dribbelte auf die dänische Abwehr zu und leitete dann weiter auf die an der Seitenlinie herbeigestürmte Sarai Linder, deren Flanke landete ganz genau auf dem Kopf von Alexandra Popp und die Kapitänin nickte zum 1:0 ein.
Dabei gehörten die ersten gefährlichen Vorstöße eigentlich Dänemark: Gleich in der 2. Minute lief ein Angriff über die linke Seite, der Ball kam schließlich zu Amalie Vangsgaard in der Mitte, deren Steckpass zu Mille Gejl aber zu fest gespielt war. Generell war Deutschland in der ersten Hälfte mehr am Ball und deutlich offensiv ausgerichtet, musste aber bei einigen Kontern der Däninnen aufpassen. Es kam oft zum Duell zwischen Wolfsburgs Marina Hegering und PSGs Vangsgaard.
Merle Frohms musste bei einer Flanke in der 19. Minute von Frederikke Thögersen eingreifen und hatte dabei etwas Glück, der Ball rutschte ihr nämlich durch bis an den zweiten Pfosten, allerdings konnte Dänemark daraus nichts machen. Stattdessen fiel das Tor wieder auf der anderen Seite und wieder per Kopfball.
Allerdings war es jetzt Klara Bühl, die einen Eckstoß hereinbrachte und damit für Hegering servierte. Damit war also das benötigte Mindest-Ergebnis erreicht – mit einem Drei-Tore-Abstand wäre aber sicher gewesen, dass Deutschland am Ende in der Tabelle vor Dänemark steht. Deshalb machte Deutschland weiter Druck. Däbritz hätte kurz vor der Pause mit einem Schuss von der halbrechten Seite das Ergebnis noch erhöhen können.
In der Halbzeit kam für sie Elisa Senß auf den Platz und damit zu ihrem Länderspieldebüt. Während sich Däbritz und Nüsken vorher nebeneinander postierten, sortierte Senß sich klar im defensiven Mittelfeld ein und gab Nüsken so die Möglichkeit offensiver zu spielen, so wie sie es bei ihrem neuen Verein Chelsea regelmäßig tut. Die Däninnen spielten direkt nach der Pause aktiver und versuchten, die deutsche Abwehr früh unter Druck zu setzen, richtig gefährlich wurde es dadurch aber nicht. Sanne Troelsgaard hatte in der 63. Minute eine Schusschance und zwang Frohms zu einer Parade, sie konnte den Ball erst im Nachfassen gerade noch so vor der herbei geeilten Janni Thomsen festhalten.
Die DFB-Elf war bemüht um das dritte Tor, aber es fehlten die ganz klaren Abschlusschancen. Die beste hatte Alexandra Popp nach einem herausragenden Pass von Nüsken in der 75. Minute: Popp stand durch den angeschnittenen Pass hinter die Abwehr plötzlich alleine vor Dänemarks Torhüterin Lene Christensen, traf aus kurzer Distanz aber nur den Pfosten, weil sie wenig Zeit hatte, zu reagieren.
Eine riesige Chance auf das 3:0 hatte Sydney Lohmann in der 86. Minute: Popp legte ihr den Ball im Sechzehner auf und Lohmann zog ab, aber Stine Ballisager bekam noch den Fuß dazwischen! Ähnlich in der 2. Minute der Nachspielzeit, Lohmann tunnelte Gevitz und war frei auf der rechten Seite des Fünferraums vor Christensen, ihr Abschluss war nach dynamischem Lauf aber zu schwach. Doch dann kam Klara Bühl: Sjoeke Nüsken spielte einen Pass auf die linke Seite des Strafraums, kurz sah es so aus, als wären Popp und Bühl sich beide nicht sicher, wer zum Ball gehen soll aber dann hämmerte Bühl den Ball ins lange Eck zum 3:0 Endstand!
Damit braucht Deutschland nächste Woche noch einen Sieg gegen Wales, hat aber beste Chancen die Finalrunde zur Olympia-Qualifikation zu erreichen.