Khedira: "Wir sind schon länger keine Weltklasse mehr" | OneFootball

Die Nationalmannschaft hat sich mit zwei Testspielniederlagen gegen EURO-Teilnehmer aus dem Fußballjahr 2023 verabschiedet. Von Euphorie vor dem Heimturnier kann keine Rede sein, im Gegenteil ist der Krisenmodus angesagt. Sami Khedira nimmt dabei eine besonders harte Bewertung vor, gegen die sich aber schwer argumentieren lässt.

Deutschland verbreitet keine Angst mehr

"Wir sind keine Weltklasse mehr, wir sind schon länger keine Weltklasse mehr. Wir haben seit 2018 ergebnistechnisch nicht mehr die Leistung abgerufen, dass wir Angst verbreiten können, das ist ein Riesenproblem", zitiert der TV-Sender Sport1 den Experten des Streamingdiensts DAZN. Der Weltmeister von 2014 ist dabei weit davon entfernt, die Probleme alleine auf die A-Nationalmannschaft zu beziehen. Diese sei das "Endprodukt" und leide unter Fehlentwicklungen, die schon an vorangestellten Positionen erfolgen.

"Probleme, was die Grundausbildung angeht"

"Wir haben wirklich Probleme, was die Grundausbildung angeht, was unsere Einstellung zum Spiel angeht, welche Aggressivität wir haben, Spiele gewinnen zu wollen", urteilt Khedira. Wichtig sei deshalb vor allem, beim DFB wieder mehr Ruhe und Struktur Einzug halten zu lassen. Zeitweise war der frühere Mittelfeldmann von Real Madrid und Juventus selbst im Gespräch, als Sportdirektor maßgeblich an den Problemen zu arbeiten, zustande gekommen ist das Engagement letztlich nicht.

"Dann haben wir alle drei Monate einen neuen Trainer"

Eine Diskussion um Julian Nagelsmann hält Khedira indes für völlig abwegig, nachdem der neue Bundestrainer erst zwei Lehrgänge und vier Partien angeleitet hat. "Wir brauchen nicht anfangen, dass wir wieder einen neuen Trainer brauchen, dann haben wir alle drei Monate einen neuen Trainer. Aber Julian Nagelsmann spürt auch, dass er nicht diese Sicherheit von außen oder auch vom Verband hat", so Khedira. Erste Medien hatten zuletzt bereits ins Gespräch gebracht, ob Rudi Völler zur EM nochmal übernehmen könnte, sollten sich die Ergebnisse und Leistungen der Nationalmannschaft unter Nagelsmann zu Beginn des Turnierjahrs 2024 nicht verbessern.