Keine Begründung für die höheren Ticketpreise im Europa-Pokal | OneFootball

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Textilvergehen

·12. August 2022

Keine Begründung für die höheren Ticketpreise im Europa-Pokal

Artikelbild:Keine Begründung für die höheren Ticketpreise im Europa-Pokal

Vielleicht wird Urs Fischer heute auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim 1. FSV Mainz 05 gefragt werden (ab 13 Uhr live auf AFTV), auf welcher Position Julian Ryerson denn dieses Mal zum Einsatz kommen wird. Dann wird der Chef-Trainer des 1. FC Union vielleicht kurz lachen und sagen, dass er vor dem Spiel keine Auskunft zur Aufstellung gibt. Wenn der Schweizer besonders auskunftsfreudig ist, sagt er vielleicht: „Ich habe eine Position im Kopf.“

Es war der Kicker in seiner Donnerstagsausgabe, der dem Allrounder einen Text widmete und sich fragte, ob Ryerson nicht wieder auf der linken Verteidigerposition zum Einsatz kommen könnte. Als Spieler mit dem „falschen“ Fuß für die linke Außenbahn biete sich die Option an, öfter nach innen zu ziehen, sagte der Norweger dazu. Und angesichts der guten Torchancen, die er sich gegen Hertha herausgespielt hat, würde ich sagen: Recht hat er. Nun ist es aber auch nicht so, dass Niko Gießelmann keine Torgefahr ausstrahlen würde.


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Dank des Kicker-Artikels wissen wir aber, dass Julian Ryerson noch nicht auf der Torhüter-Position und als Mittelstürmer zum Einsatz gekommen ist. Dort ist allerdings die Auswahl so hoch, dass ich davon ausgehe, dass er dort nicht eingreifen muss. Was ich allerdings glaube: Dieses Jahr muss das Jahr von Ryerson werden. Es kann und darf ihn nicht zufriedenstellen, einen Kaderplatz sicherzuhaben, weil der Trainer damit viele Positionen mit einem einzigen Einwechselspieler abgedeckt hat. Und im Kicker wird er auch so zitiert, dass wir davon ausgehen können, dass er das ähnlich sieht: „Ich will immer von Anfang an spielen. Solange ich in der Startelf stehe, bin ich zufrieden.“

Artikelbild:Keine Begründung für die höheren Ticketpreise im Europa-Pokal

Gegen Dodi Lukebakio überzeugte Julian Ryerson defensiv am ersten Bundesliga-Spieltag, Foto: Sebastian Räppold / Matthias Koch

Die Berliner Zeitung nimmt die Zitate vom Kicker mit und würdigt die Vielseitigkeit von Ryerson. Allerdings nimmt der Vergleich mit Guido Buchwald einen Großteil des Textes ein. Um diesen Vergleich zu verstehen, muss man allerdings die 50 Lebensjahre überschritten haben, sich für die deutsche Nationalmannschaft interessieren und sämtliche Unterschiede zwischen dem aktuellen Fußball und dem der 80er ignorieren. Kurz gesagt: das ist mir etwas weit hergeholt.

Europapokal und die Ticketpreise

Der Berliner Kurier widmete sich gestern in einem Text den Ticketpreisen für den Europapokal und vergleicht die mit den Bundesligaspielen. Den Vergleich kann man kurz halten: Die Eintrittskarten für die Europa-League-Spiele sind deutlich teurer. Ob diese Aussage so stimmt, kann ich nicht belegen, da ich tatsächlich die Übersicht über die aktuellen Eintrittspreise für die Bundesliga auf Unions neugestalteter Ticket-Seite nicht mehr finden kann:

Teilweise werden die Eintrittspreise mehr als verdoppelt. So kostet eine Karte im Sektor 3 (Gegengrade) 29 Euro für Mitglieder. Der gleiche Platz schlägt im Ligaalltag mit nur 13,50 Euro zu Buche. Auf der Waldseite (Sektor 2) werden 14 Euro mehr verlangt als für Bundesliga-Kicks, die man für 11 Euro erleben kann.

In meiner Erinnerung kostet die das ermäßigte Bundesligaticket 16,50 Euro auf Sektor 3. Jedenfalls habe ich im Zweitmarkt 18,53 Euro bezahlen dürfen. Der Stehplatz in der vergangenen Saison kostete dort 14,50 Euro. Also von mehr als dem Doppelten würde ich eher nicht ausgehen.

Update von 9.15 Uhr: Die Preise vom Kurier sind ohne die Vorverkaufs- & Systemgebühr, deshalb haben sie sich von den gezahlten Preisen unterschieden. Es ist also mehr als das Doppelte wie der Kurier schreibt.

Artikelbild:Keine Begründung für die höheren Ticketpreise im Europa-Pokal

Preisliste für die Spiele im Europapokal, Screenshot via 1. FC Union Berlin

Was stimmt: Die Preise sind happig und entsprechen nicht der griffigen Fan-Forderung „Kein Zwanni für ’nen Steher“. Wir können viel darüber diskutieren, ob diese Forderung nicht langsam einmal an die Teuerungsraten angepasst werden sollte. Oder ob sie bei Union greift, denn das Stadion besteht größtenteils aus Stehplätzen, vor allem an Orten wie Gegengerade Mittellinie, die in anderen Stadien Premium-Sitzplatzkategorie sind.

All das könnte man diskutieren. Aber das macht der Kurier nicht. Er zitiert auch niemanden vom Verein, der erklärt, warum die Preise für die Europapokalspiele so viel teurer als in der Bundesliga sind. Dafür kann es schließlich Gründe geben. Zum Beispiel hat Union bereits viele Vorbereitungen für das Olympiastadion getroffen, die alle mit der Uefa-Option für Stehplätze Makulatur sind. Bezahlt werden muss das trotzdem. Die Umbauten kosten auch Geld. Vielleicht gibt es noch weitere Uefa-Auflagen?

Fairerweise muss ich sagen, dass auch Union die deutlich höheren Ticketpreise inhaltlich nicht begründet hat. Das hat der Verein auch bei der Preis-Erhöhung für die Bundesligaspiele im Sommer nicht gemacht. So kommt ein bisschen das Christian-Lindner-Gefühl von wegen der Markt würde regeln auf. Das Thema Angebot und Nachfrage ist angesichts der knappen Verfügbarkeit von Tickets sicher nicht ganz von der Hand zu weisen.

Ich gehe jedenfalls davon aus, dass allein aufgrund der Ticketpreise kaum jemand nicht zum Spiel gehen wird. Dazu ist das Ereignis zu einmalig. Aber teurer als die ursprünglich geplante Europapokal-Dauerkarte im Olympiastadion ist es schon. Deren Preis soll wohl mit rund 70 Euro geplant gewesen sein. Da hätten allerdings auch mehr Karten verkauft werden können.

Die Registrierung für die Verlosung startet heute um 12 Uhr (Vereinsmitteilung).

Der Transfermarkt

Nachdem Dominique Heintz an den VfL Bochum verliehen wurde, steht noch der Vollzug bei Andreas Voglsammer aus. Außerdem berichtet Bild, dass sich Hansa Rostock für Rick van Drongelen interessieren würde.

Auf den anderen Plätzen

Die U17 der Männer startet am Sonntag in die Bundesliga-Saison mit einem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli. In dem Zusammenhang freue ich mich, dass Union die Spielpläne des Männer-Nachwuchses und der Frauen nun auch auf der eigenen Website integriert hat und wir nicht mehr auf der wirklich unbenutzbaren DFB-Seite fussball.de herumnavigieren müssen. Die Spiele der U17 findet ihr immer hier. Eine Vorstellung des Teams hat Union auch in einem aktuellen Text auf der Website.

Sowohl die U19 der Männer als auch das Team der Frauen starten erst in der nächsten Woche in die neue Saison. Dafür gibt es aber für das Team von Trainerin Ailien Poese noch einen Test beim FC Carl Zeiss Jena am Sonntag um 14 Uhr. Die Aufgabe der Vorbereitung besteht unter anderem darin, 10 neue Spielerinnen in den Kader zu integrieren. 5 von ihnen werden in diesem Text vorgestellt.

Und sonst so?

Im Nachgang der Medienrunde mit Timo Baumgartl hatte auch der Kicker einen Beitrag mit den Aussagen des Verteidigers zu seiner Krebserkrankung, Therapie und Comeback veröffentlicht.

Union macht auf Twitter auf die Saisonspende bei Tore für Neven aufmerksam.

Und Hertha hat ein Schutzkonzept gegen Diskriminierung im Stadion vorgestellt (RBB). Das ist ein Thema, das man als Person, die damit nicht konfrontiert ist, gerne mal weglächelt. Aber gerade die Schulung des Ordner- und anderen Stadion-Personals spielt aus meiner Sicht hier eine wichtige Rolle. Damit sie angemessen reagieren können und Betroffene nicht auf sich alleine gestellt sind. Details zum Konzept gibt es auf der Hertha-Website.

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