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·3. Mai 2025
"Kann für nichts garantieren": So feierte Schweinfurt den Aufstieg

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·3. Mai 2025
Nach 23 Jahren ist der 1. FC Schweinfurt mit dem Aufstieg in die 3. Liga zurück im Profifußball. Entsprechend ausgelassen wurde am Freitagabend nach dem 2:1-Heimsieg gegen die Würzburger Kickers gefeiert. Zunächst drohte die Party aufgrund von Krawallen der mitgereisten Kickers-Fans jedoch auszufallen.
Eigentlich war alles angerichtet. Durch ein Eigentor der Kickers (5.) und einen Treffer von Torjäger Sebastian Müller (66.) führten die Schnüdel in der Schlussphase mit 2:1, sodass gegen 20:50 Uhr mit dem Schlusspfiff der Partie alle Dämme brechen sollten. Doch zunächst brachen die Dämme bei den mitgereisten Würzburger Fans, die in der 82. Minute zahlreiche Raketen auf den Platz schossen. Schiedsrichter Markus Pflaum schickte beide Teams in die Kabine.
Als es weitergehen sollte, flogen erneut Raketen auf den Platz und teilweise sogar in Richtung der Zuschauerränge. Die Partie stand vor dem Abbruch, was auch den vorzeitigen Aufstieg sowie die geplanten Feierlichkeiten zunichte gemacht hätte.
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Doch im dritten Anlauf pfiff Pflaum die Partie dann wieder an, wartete kurz ein paar Sekunden ab und beendete die Partie schließlich regulär. Mit einer Verzögerung von knapp 20 Minuten konnten bei den Schweinfurtern um 21:11 Uhr dann doch alle Dämme brechen.
Sofort stürmte die komplette Mannschaft, während erneut Raketen aus dem Würzburger Block auf den Platz flogen, in Richtung des Fanblocks auf Höhe der Mittellinie und sprang den Zaun hoch, um gemeinsam mit den Fans feiern zu können. Auch die obligatorischen Bierduschen durften nicht fehlen. Und so war Trainer Victor Kleinhenz, als er zum Interview mit dem "BR" kam, schon völlig durchnässt. "Was soll ich sagen? Was soll ich sagen? Was hier in den letzten neun bis zehn Monaten passiert ist, unfassbar. Wir sind hier mir 800 Zuschauern beim ersten Spiel gestartet und jetzt ist die Hütte mit 12.000 Zuschauern ausverkauft", freute sich der 33-Jährige über eine Rekordkulisse in dieser Saison.
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"Wir haben von der ersten Minute an Wechselgesänge gehört. Da bekomme ich Gänsehaut, wenn ich davon erzähle." Es sei der Verdienst dieser "überragenden Mannschaft", die geackert habe wie die Bekloppten. "Ich bin unfassbar stolz auf den ganzen Verein." Wie und wie lange nun gefeiert werden, wusste Kleinhenz noch nicht. "Aber schaut euch die Fans an. Man kann sich einigermaßen vorstellen, was heute Nacht in dieser Stadt passiert", sagte Kleinhenz, als er erneut eine Bierdusche über sich ergehen lassen musste.
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Auch die Spieler wussten unter "We are the Champions"-Klängen aus den Stadionboxen gar nicht wohin, mit ihrer Freude. "Es ist unbeschreiblich, wir haben so einen Druck gehabt. Jetzt haben wir es unter diesen Bedingungen geschafft", sagte Michael Dellinger und sprach vom "fast schönsten Tag" in seinem Leben. Martin Thomann konnte es ebenfalls noch nicht ganz greifen: "Ich weiß nicht, ob ich mir das jemals hätte wünschen können. Ein Traum. Jetzt kann ich erstmal für nichts garantieren, was die Nacht angeht."
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Kapitän Kristian Böhnlein kündigte gegenüber der "MainPost" gar an, Stadt und Stadion abreißen zu wollen, "wenn es sein muss. Ich glaube, wir realisieren noch gar nicht, was heute hier passiert ist. Unfassbar. Wir haben es endlich geschafft". Devin Angleberger sprach von einem "unbeschreiblichen Gefühl" und betonte, dass man so etwas "nicht alle Tage" erlebe. "Mit den Fans dann zu feiern, ist einfach überragend. Und jetzt Dritte Liga – mehr zählt nicht. Es ist einfach geil, jetzt machen wir die Nacht zum Tag."
Statt Vilzing, Ansbach und Buchbach heißen die Gegner in der nächsten Saison 1860 München, Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen. Noch lange wurde am Abend im Stadion gefeiert, später dann auch auf dem Platz. Anschließend ging es in der Stadt weiter, wo die Nacht zum Tag gemacht wurde.
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