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·31. Dezember 2024

Julian Nagelsmann schnauft durch: Pause für den „Bessermacher“

Artikelbild:Julian Nagelsmann schnauft durch: Pause für den „Bessermacher“

Julian Nagelsmann, der eine Rakete aus der leeren Champagner-Flasche gen Himmel jagt – ein solches Bild gibt es auch von diesem Jahreswechsel nicht. Schließlich sei Silvester ein „total schwachsinniges Fest“, hat der Bundestrainer schon vor Jahren geschimpft: „Wir quatschen immer von Umweltschutz und verschießen dann Milliarden Tonnen von diesem Rotz.“

Nagelsmann macht Pause – und atmet durch

Heute, auch das gehört zur Entwicklung des Julian Nagelsmann, würde er derartige Kritik deutlich diplomatischer äußern als noch 2018, zu seinen Hoffenheimer Zeiten. Er ist gereift, pflegt zwar nach wie vor ein klares Wort, aber: „Ich will etwas neutraler sein. Nicht weil ich weniger Meinungen habe oder mir weniger zutraue, aber ich habe einfach keine große Lust, ständig etwas über mich zu lesen.“


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Zum Start ins neue Jahr kann der Bessermacher sich allerdings sicher sein, dass ausnehmend positiv über ihn gesprochen und geschrieben wird. 2024 hat er die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf links gezogen, neue Leidenschaft geweckt und Turnier-Begeisterung geschürt – 2025 will er einen Weg pflastern, der 2026 zur WM-Krönung führt. „Wir wollen Weltmeister werden“, das bekräftigte Nagelsmann zuletzt bei der Auslosung der Qualifikationsgruppen.

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Anschließend verabschiedete sich der Bundestrainer in die verdiente Festtagsruhe. Sein Boss allerdings suchte noch einmal die Öffentlichkeit, um ihn zu loben: „Dass sich die Menschen wieder hinter der Mannschaft versammeln und die Stadien voll sind, gute Stimmung herrscht, das ist alles sehr erfreulich und vor allem ein Verdienst des Trainers“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. „Er lässt einen begeisternden Fußball spielen, ist sehr ehrgeizig, will jedes Spiel gewinnen.“

Das Problem dabei: Einen Raketenstart ins Jahr gibt es für Fußball-Bundestrainer traditionell nicht. Bis zu den Nations-League-Viertelfinalspielen gegen Italien Ende März kann Nagelsmann seiner Saat nur ungeduldig beim Wachsen zusehen. „Das ist einerseits gut, weil man gut reflektieren kann“, sagte er, „andererseits ist es eher nicht ganz so gut, wenn man gerade im Flow ist.“

Nagelsmann will zwar auch die Wartezeit „maximal gut nutzen“, aber es gibt klare Grenzen. „Ich werde mit den Spielern in Kontakt bleiben, ab und an Videositzungen machen“, kündigte er an, die Nationalspieler seien mit ihren Vereinen allerdings in einem „extrem eng getakteten Spielplan“ stark ausgelastet.

Nagelsmann will deshalb wohlwollend begleiten, ohne zu nerven. „Ich war selbst Vereinstrainer“, betonte er, „ich würde auch nicht wollen, dass der Nationaltrainer ihm ständig dazwischenfunkt.“ Es gehe ihm darum, „die Spieler immer mal wieder abzuholen, aufzuzeigen, was unsere Idee ist, damit sie sich Gedanken machen“.

Am 20. (Mailand) und 23. März (Dortmund) können sie ihren nächsten Entwicklungsschritt vollziehen. Gegen den „Topgegner“ Italien will Nagelsmann einerseits den Nachweis von Titelreife erbringen – zugleich würde im Siegesfall das Final-Four-Turnier der Nations League nach Deutschland kommen, was wiederum die Euphorie verstärken könnte. Da es „Deutschland“ bei der WM-Quali-Auslosung überdies nur als Platzhalter gab, brächte der Einzug ins Halbfinale auch die angenehmere Gruppe: schlagbare Gegner, weniger Spiele, kürzere Reisen. (SID)

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

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