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·30. Dezember 2024
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Jürgen Klopp übernimmt am 1. Januar seinen Posten als „Head of Global Soccer“ bei Red Bull. Das Engagement ist umstritten.
Frankfurt/Main (SID) Auf der Geburtstagsparty des Erdinger-Chefs Werner Brombach zeigte Jürgen Klopp beim Selfie mit Markus Söder sein bekanntes Zahnpasta-Lächeln. Zuvor hatte sich der kommende Red-Bull-Macher vor allem darüber gefreut, dass er bei seinem Skiurlaub am Arlberg „nach all den Jahren ohne Winterpause“ heil von den Hängen gekommen war. Doch selbst dabei dachte Klopp bereits an die Aufgabe nach Silvester. „Wir sehen uns in 2025“, grüßte er via Instagram aus der Gondel: „Vielleicht wird es das beste Jahr unseres Lebens.“
Darauf hoffen die Verantwortlichen von Red Bull in jedem Fall. Schließlich übernimmt Klopp beim österreichischen Brausekonzern am 1. Januar den Posten des „Head of Global Soccer“. „Jürgen hilft da sicherlich“, sagte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff kurz vor Weihnachten bei DAZN auf die Frage, ob RB mit Klopp weiter nach vorne kommen kann: „Es sind alles kleine Prozente. Wir erhoffen uns natürlich, dass er das bringen wird, diese paar Prozente, die immer noch fehlen. Davon sind wir überzeugt.“
Die Kritiker hoffen mehr oder weniger auf das Gegenteil. Schließlich fiel die Reaktion der Fanszene auf Klopps Schritt heftig aus. Wut und Unverständnis prasselten auf den langjährigen Erfolgstrainer ein, nachdem er den wohl spektakulärsten und umstrittensten Seitenwechsel des Jahres verkündet hatte. Ausgerechnet Klopp, für Traditionalisten ein Symbol der Fußballromantik, wechselt nach seiner Erfolgsära beim FC Liverpool zum vielerorts ungeliebten Konzern, dessen Produkt angeblich Flügel verleiht.
An der Seitenlinie wie zuvor in Liverpool, Dortmund und Mainz wird Klopp dabei nicht mehr stehen, genau aber das reizt ihn an seinem neuen Job. Im Red-Bull-Kosmos wird er vorrangig als Berater agieren, dabei unter anderem die Entwicklung von Bundesligist RB Leipzig vorantreiben. Auch die weiteren RB-Filialen in Salzburg, New York, Brasilien und Japan fallen in seinen Aufgabenbereich. Wie genau sein Job aussehen wird, soll Klopp bei einer Pressekonferenz am 14. Januar erläutern.
Die Kritik an seinem Jobwechsel, der in der Branche durchaus positiv aufgenommen worden war, nahm Klopp zur Kenntnis. Davon leiten lässt er sich nicht. „Wenn man sein Leben danach ausrichtet, es allen recht machen zu wollen, dann wird man schnell feststellen, dass man praktisch jeden Tag scheitert“, sagte Klopp im Podcast „Einfach mal Luppen“ mit Toni Kroos und dessen Bruder Felix.
Für Mintzlaff ist ein Scheitern beim „Projekt Klopp“ ohnehin keine Option. „Seine Erfahrung und alles das, was er in den letzten Jahren erlebt und gelernt hat und diese positive Art, die er als Mensch mitbringt, um Leute zu überzeugen. Das wird uns natürlich helfen“, sagte der RB-Boss – und fügte fast schon gönnerhaft hinzu, dass Klopp natürlich auch Interviews geben dürfe: „Klar darf er das – Jürgen darf alles.“ (SID)
(Photo by Sascha Schuermann/Getty Images)