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·7. März 2023

Jubilar Andi Ulmer: „Überragende Geschichte“

Artikelbild:Jubilar Andi Ulmer: „Überragende Geschichte“

Jubilar Andi Ulmer: „Überragende Geschichte“

7. März 2023 in ADMIRAL Bundesliga

Artikelbild:Jubilar Andi Ulmer: „Überragende Geschichte“

Auf diesen Mann ist einfach immer Verlass! Beim 4:2-Sieg gegen Rapid Wien bestritt Red Bull Salzburgs Dauerbrenner Andreas Ulmer sein 400. Spiel in der Bundesliga. Und damit um eines mehr als Herbert Prohaska, dessen Weltkarriere beim gleichen Klub startete wie die Ulmers – beim FK Austria Wien. „Aber nicht nur deshalb ist es eine riesige Ehre, ihn zu überholen“, sagt Ulmer, der in der Woche vor seinem Jubiläum gar nicht auf dem Schirm hatte, als 35. Spieler den Meilenstein zu knacken. „Das macht mich schon stolz“, gibt er zu. „Genauso wie die Tatsache, dass ich so viele von den Spielen für einen Klub wie Red Bull Salzburg absolvieren durfte. So etwas gibt es nicht oft.“ In unserer Rubrik „Mein erstes Mal“ baten wir den 37-Jährigen, ein paar besondere Spiele noch einmal Revue passieren zu lassen.


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Sein erstes Bundesliga-Spiel (29. Mai 2005, 5:1-Sieg mit Austria Wien über Admira)

Es war das legendäre Austria-Duo „Stönkels“ (Peter Stöger und Frenk Schinkels), das Ulmer zu seinem Bundesliga-Debüt verhalf. „Das letzte Spiel der Saison stand an, noch dazu daheim. Nachdem ich bei der Austria ab der U16 alle Mannschaften durchlaufen habe, schloss sich für mich ein Kreis“, sagt Ulmer, der zur Halbzeit ausgewechselt wurde. Allerdings keineswegs, weil seine Leistung so enttäuschend war. „Ich hatte kurz vorher ein Match mit der zweiten Mannschaft, deswegen war das so abgesprochen. Trotzdem war es ein überragendes Erlebnis für mich.“

Sein erster Meistertitel (2006 mit Austria Wien)

Es ist bis heute eine Glaubensfrage, ob Ulmer mit zwölf oder 13 Meistertiteln Rekordhalter ist. Er selbst zählt die Meisterschaft mit den Veilchen dazu, auch wenn er keine Minute auf dem Platz absolvierte. „Ich stand oft im Kader, war bei so gut wie jedem Training dabei. Damals gab es nur drei Wechsel, und die wurden meistens für Offensivspieler genutzt“, sagt er. „Ich habe das als tolle Zeit abgespeichert.“ Für die es auch eine Meistermedaille gab.

Sein erster Wechsel (2008, von Austria zu Ried)

Weil er nach zwei Jahren bei der zweiten Mannschaft keine Perspektive bei den Violetten mehr sah, wechselte Ulmer im Jahr der Heim-EURO nach Ried – und machte damit alles richtig. „Das 3-3-3-1 von Paul Gludovatz passte perfekt zu uns, wir hatten eine richtig erfolgreiche Zeit, in der wir im gesamten Herbst kein Heimspiel verloren haben“, erinnert sich Ulmer, der mit dem Schritt „einfach in der Bundesliga Fuß fassen“ wollte. Die Übung gelang. Nach nur sechs Monaten sicherte sich Red Bull Salzburg die Dienste des Außenbahnspielers und gewann mit ihm den Titel, seinem ersten im Trikot der Bullen. „Wenn mir das ein Jahr vorher jemand erzählt hätte, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Für mich damals eine überragende Geschichte.“

Sein erstes Bundesligator (Siegtreffer für Ried gegen Rapid am 23. November 2008)

„Sicher einer meiner schönsten Siege“, frohlockt Ulmer. Kein Wunder, hat er ihn mit einem fantastischen Solo über 40 Meter und einem trockenen Abschluss ins kurze Eck doch selbst fixiert. „Ich weiß noch, wie ich Andi Dober bei dem Dribbling aussteigen ließ. Da ich nicht viele Tore geschossen habe, kann ich mich an die meisten noch ganz gut erinnern.“ Genau gesagt waren es 20. „Echt, so viele? Wow“, entfährt es Ulmer, dem gegen Altach sogar mal ein Doppelpack gelang. „Da konnte ich meine Stürmer-Qualitäten aufblitzen lassen. Aber unter dem Strich hätten es in so vielen Spielen schon ein paar mehr Tore sein können“, lacht er.

Sein erster Rekord (Saison 2008/09, 37 von 36 Spielen absolviert)

Bis heute ein unerreichtes Kuriosum der Bundesliga. Weil das Spiel der Salzburger gegen Austria Klagenfurt vom Herbst ins Frühjahr verlegt wurde, hatte er mit den Mozartstädtern 15 Spiele und mit der SV Ried 22. Macht in Summe ein Spiel mehr, als es die Rundenanzahl hergibt. Nur eine witzige Spielerei oder doch etwas, das den „Duracell-Hasen“ Ulmer ganz gut beschreibt? „Beides“, sagt der schmunzelnd. „Ich habe bis heute den Ehrgeiz, immer spielen zu wollen, wenn ich fit bin. Das liegt in meiner Natur.“

Sein erster Platzverweis (12. April 2015 beim 3:3 gegen Rapid)

Ein Spiel, das vielen in Erinnerung blieb. 3:0 führten die Mozartstädter zur Pause, in der zweiten Hälfte schaffte Rapid noch den Ausgleich. Da war Andi Ulmer allerdings nicht mehr mit von der Partie, da er nach einem Foul abseits des Spielgeschehens in der 43. Minute die Rote Karte sah. „Dunkelgelb hätte es auch getan“, kann er heute über die Szene lachen. „Ich war mir sicher, dass wir das Match auch ohne mich siegreich über die Bühne bringen.“

Sein erstes Eigentor (12. September 2015 beim 4:2-Sieg gegen Grödig)

Steilpass, Tormann Alexander Walke will klären und schießt Andi Ulmer aufs Schienbein. „Von dort trudelte der Ball langsam neben die Stange ins Tor“, hat Ulmer die Szene auch heute noch in Kopf. Es war das 0:2 im Salzburger Derby, das die Bullen aber noch drehten und letztlich mit 4:2 gewannen. „Ein unglückliches Ding, aber das gilt wohl für die meisten Eigentore.“

Sein erstes Spiel als Kapitän (10. Dezember 2017 gegen den WAC)

An das Spiel selbst, in dem er den etatmäßigen Spielführer Alex Walke vertrat, kann sich Ulmer nicht mehr erinnern. Sehr wohl aber daran, dass ihn Marco Rose vor der Saison 2018/19 zum ersten Kapitän bestimmte. „Eine riesige Ehre für mich. Vor allem vor dem Hintergrund, was für große Spieler hier schon gespielt haben“, sagt Ulmer, der nach außen stets ruhig und kontrolliert wirkt, nach innen aber sehr wohl klare Kante zeigt. „Es ist wichtig zu zeigen, was in einer Mannschaft geht und was nicht. Dafür fühle ich mich als Kapitän verantwortlich, heute vielleicht noch aktiver und konsequenter als am Anfang.“

Foto: GEPA pictures

Redakteur: Markus Geisler

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