90PLUS
·8. Mai 2024
In partnership with
Yahoo sports90PLUS
·8. Mai 2024
Am Mittwochabend standen sich Real Madrid und der FC Bayern im Halbfinalrückspiel der Champions League im Estadio Santiago Bernabeu gegenüber. Nach dem 2:2 im Hinspiel war es ein später Doppelpack von Joselu, der die Träume der Tuchel-Elf platzen ließ und für einen 2:1 Sieg der Madrilenen sorgte.
Im Estadio Santiago Bernabéu stand am Mittwochabend das Rückspiel im Halbfinale der Champions League zwischen Real Madrid und dem FC Bayern auf dem Programm. Zwei europäische Schwergewichte standen sich gegenüber, gesucht wurde der Gegner von Borussia Dortmund. Nach dem 2:2 im Hinspiel hatten die Königlichen auf dem Papier leichte Vorteile.
Thomas Tuchel veränderte im Vergleich zum Hinspiel die Startelf auf drei Positionen: Kim Min-Jae, Leon Goretzka und Thomas Müller nahmen in Madrid zunächst auf der Bank Platz. Für sie rotierten Matthijs de Ligt, Aleksandr Pavlovic und Serge Gnabry in die Startelf. Bei den Madrilenen rückte Dani Carvajal nach seiner abgesessenen Sperre für Lucas Vazquez in die Startelf.
Nach sechs Minuten verpasste Rodrygo eine scharfe Hereingabe von Carvajal nur äußerst knapp. Da fehlten nur Zentimeter zur frühen Führung der Gastgeber. Die Bayern zeigten sich nicht allzu sehr davon beeindruckt und spielten im Gegenzug ihre erste gute Gelegenheit heraus. Gnabry verpasste dabei allerdings ein zielgenaues Zuspiel auf Kane.
Angepeitscht von lautstarken Madridistas entwickelte Real dann zunehmend Druck und drängte auf die Führung. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf tauchte Vinicius Junior frei vor Manuel Neuer auf, der erst den Schuss des Brasilianers gerade so an den Pfosten lenkte und danach auch noch Rodrygos Versuch mit einem starken Reflex parierte (13.). Der Kapitän des deutschen Rekordmeister beschwerte sich dann allerdings auch zurecht lautstark, weil zum Zeitpunkt des Einwurfs noch ein zweiter Ball auf dem Feld war. Real Madrid machte fortan mächtig Druck, insbesondere das brasilianische Offensiv-Duo beschäftigte die Defensive rund um de Ligt.
Für Sorgenfalten auf Tuchels Stirn sorgte dann allerdings Gnabry, der sich am Oberschenkel verletzte und ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Alphonso Davies in die Partie (27.). Der FC Bayern reagierte allerdings stark auf den Verletzungsschock und verpasste nach einer herausragenden Direktabnahme von Harry Kane nur knapp die Führung (28.). Andriy Lunin tauchte noch schnell ab und war gerade noch so mit den Fingerspitzen am Ball.
Vor der Pause durfte sich noch einmal Neuer auszeichnen. Eine unangenehme Vinicius-Hereingabe konnte der 38-Jährige noch gerade so zur Ecke abwehren, die nichts mehr einbrachte (39.). Es ging torlos in die Kabine.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit machte Davies mal Dampf. Der Schuss des Kanadiers wurde von Carvajal so abgefälscht, dass der Ball knapp über die Latte segelte (47.). Ansonsten drückte insbesondere Vini Jr. der Partie immer mehr seinen Stempel auf. Immer wieder ließ er Joshua Kimmich und andere FCB-Verteidiger ohne jedes Problem stehen. So entstanden gleich mehrere hochkarätige Chancen. Bayern hatte Glück, dass Rodrygo den Kastern von Neuer nach Vorlage seines Landsmanns um Haaresbreite verfehlte (55.).
Nachdem sich dann Neuer auch noch paar mal auszeichnen durfte und das 1:0 für die Madrilenen sich sehr deutlich abzeichnete, ließ Davies das Santiago Bernabeu verstummen. Harry Kane fand den zuletzt so arg kritisierten 23-Jährigen mit einem langen Ball, der dann Antonio Rüdiger stehen ließ und den Ball sehenswert ins lange Eck schlenzte (68.).
(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)
Real Madrid wollte sofort antworten und beinahe hätte dies auch geklappt. Nach einer kurz ausgeführten Ecke brachte Fede Valverde den Ball flach in den Strafraum. Nacho war es dann, der den Ball so weiterleitete, dass er ein Eigentor von Davies erzwang. Da der Real-Kapitän allerdings zuvor Kimmich plump schubste, griff der VAR ein und ließ den Treffer völlig zurecht zurücknehmen (71.).
Jetzt wurde es auch sehr hitzig in der spanischen Hauptstadt. Beinahe hätte Kane aber für die Vorentscheidung sorgen können, aber nach starker Musiala-Vorlage traf der Engländer nur das Außennetz. Der FC Bayern ließ nicht locker und hatte durch den eingewechselten Kim auch noch die große Chance auf den zweiten Treffer. Sein Kopfball landete allerdings an der Latte. Zuvor wurde jedoch auch noch auf Foul entschieden (82.).
Dann wurde es aus Sicht der Gäste bitter. Ausgerechnet der zuvor so überragende Neuer konnte einen harmlosen Schuss von Vinicius nicht festhalten, sodass der eingewechselte Joselu zum Ausgleich traf (88.). Jetzt kippte die Situation komplett.
Real Madrid war wieder am Drücker und Joselu machte sich in der ersten Minute der Nachspielzeit unsterblich: Nach einer Ecke wurde Rüdiger, der beim 0:1 nicht gut aussah, freigespielt und legte zielgenau für den gebürtigen Stuttgarter auf. Der 34-Jährige schloss eiskalt zum 2:1 ab.
Kurz vor dem Ende gab es dann noch einen riesigen Aufreger: Schiedsrichter Szymon Marciniak pfiff mitten in einem Angriff der Münchener und entschied auf Abseits, kurz bevor de Ligts Schuss im Tor zum Ausgleich landete. So konnte der VAR nicht mehr eingreifen und die Münchener schieden aus. Ein Pfiff, der noch sehr lange Thema sein dürfte. Real Madrid wird es egal sein. Die Elf von Carlo Ancelotti trifft am 01. Juni im Wembley auf Borussia Dortmund. Für den FC Bayern endet die Saison nun titellos.
Real Madrid: Lunin – Carvajal, Rüdiger, Nacho, Mendy – Tchouameni (70. Camavinga), Kroos (69. Modric), Valverde (81. Diaz), Bellingham (90. +10 Militao) – Rodrygo (81. Joselu), Vinicius Jr.
FC Bayern: Neuer – Kimmich, de Ligt, Dier, Mazraoui – Laimer, Pavlovic, Musiala (84. Müller), Sané (76. Kim), Gnabry (28. Davies) – Kane (85. Choupo-Moting)
(Photo by THOMAS COEX/AFP via Getty Images)