Jonas Hector: „Kainzi wäre auch meine Wahl gewesen" | OneFootball

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·10. September 2023

Jonas Hector: „Kainzi wäre auch meine Wahl gewesen"

Artikelbild:Jonas Hector: „Kainzi wäre auch meine Wahl gewesen"

Florian Kainz ist neuer Kapitän des 1. FC Köln. Im Laufe der Vorbereitung hat ihn FC-Cheftrainer Steffen Baumgart zum Nachfolger von Jonas Hector bestimmt. Eine logische Wahl.

„Kainzi wäre auch meine Wahl gewesen.“ Der Ritterschlag kommt vom Vorgänger höchstpersönlich. Mit Beginn der neuen Saison hat der 1. FC Köln einen neuen Kapitän. Florian Kainz beerbt Jonas Hector. Und der langjährige FC-Profi, der seine Karriere am Ende der vergangenen Saison beendet hat, findet’s gut. „Mir war relativ klar, dass Kainzi der neue Kapitän wird“, zeigt sich Hector wenig überrascht über die Wahl seines Mitspielers der vergangenen Jahre. Die Wahl sei auf verschiedenen Ebenen logisch gewesen: „Kainzi bringt konstant seine Leistung und hat zu allen im Team und zum Trainerteam ein gutes Verhältnis.“ Als die Wahl auch offiziell feststand, gehörte Hector zu den ersten Gratulanten.

Ein paar hundert Kilometer weiter südlich, im österreichischen Graz, hat Franz Rößl die Nachricht erreicht – und sich ebenfalls riesig gefreut. Rößl ist der beste Freund von Florian Kainz und der Trauzeuge des neuen FC-Kapitäns. Seit rund 15 Jahren kennen sich die beiden, Kainz‘ Frau Nadine ist die Schwester von Rößls damaliger Freundin. Rößl freut sich sehr für seinen besten Freund: „Bei so einem großen Verein wie dem 1. FC Köln Kapitän zu sein, ist eine große Auszeichnung. Darauf kann man stolz sein.“


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Kainz „der gleiche wie vor 15 Jahren"

Stolz ja, abgehoben nein. Wenn man mit Rößl über Kainz spricht, dann wird aber ohnehin sehr schnell klar, dass hier keinerlei Gefahr besteht. „Flo ist einfach bodenständig“, sagt er. Trotz der Erfolge der vergangenen Jahre im Fußball und der damit gestiegenen Bekanntheit, „ist er heute immer noch der gleiche Flo, wie ich ihn vor 15 Jahren kennengelernt habe.“ Die vermeintlichen Höhen des Fußballgeschäfts haben den Charakter nicht verdorben. „Flo hat nie den Bezug zur Realität verloren. Seine besten Freunde sind immer noch die gleichen wie früher und Freunde und Familie sind für ihn das Wichtigste.“

Als Kainz im vergangenen Oktober 30 Jahre alt wurde, bestand er darauf, keine Geschenke zu bekommen. Stattdessen sammelte er Spenden für „Steirer mit Herz“, eine soziale Initiative in seiner Heimat. Mit den Spenden half er einem kranken Mädchen. Ein Fußballer mit Herz.

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Mit Herz ist Kainz auch dabei, wenn er für den FC auf dem Fußballplatz steht. Seit Januar 2019 ist er inzwischen in Köln, nur Benno Schmitz ist aus dem aktuellen Profikader noch länger dabei. Auch deshalb ist Kainz eine logische Wahl als neuer Capitano. Zumal er nicht aufsteckt, wenn’s eng wird. Nach einem halben Zweitliga-Jahr mit dem Aufstieg und einer guten ersten Bundesliga-Saison in Köln kam ein Tiefpunkt: Kainz verletzte sich schwer am Knie, fiel monatelang aus. Doch das warf ihn nicht um. „In den letzten beiden Jahren hat er immer seine Leistung gebracht und immer mehr Verantwortung übernommen“, sagt Jonas Hector.

Flache Hierarchie im Team

Wer die Binde am Arm trägt, ist laut Hector, der selbst fünf Jahre lang Kapitän war, beim FC aber ohnehin nicht alles entscheidend. „Seit ich bei den Profis dabei war, hatten wir immer eine relativ flache Hierarchie innerhalb des Teams, auch als Matthias Lehmann und Miso Brecko Kapitän waren. Da hat nie einer alleine entschieden, sondern alles wurde im Mannschaftsrat oder in der Mannschaft besprochen.“

Aber natürlich ist der Kapitän ein wichtiges Bindeglied, innerhalb des Teams, aber auch zum Trainerteam und zur Vereinsführung. Dass Kainz vermitteln kann, hat er gezeigt, als er gerade einmal ein halbes Jahr beim FC war. Bei der Aufstiegsfeier. „Damals gab es die eine oder andere Unstimmigkeit in der Mannschaft“, verrät Hector. „Kainzi hat bei der Feier daran gearbeitet, dass es in der nächsten Saison besser funktionierte.“ Hector lacht. Nähere Details lässt er offen.

Was den Fußballer und den Menschen Florian Kainz eint: Wenn es darauf ankommt, ist auf sie Verlass. „In den wichtigen Momenten im Fußball kann man immer sicher sein, dass Flo bereit ist“, sagt Franz Rößl. „So ist es auch im Privaten: Wenn er gebraucht wird, ist er immer da für seine Freunde und die Familie.“ Bodenständig, loyal, ehrlich – das sind Werte, mit denen Kainz von seinem besten Freund beschrieben wird. „Wenn Flo etwas sagt, dann muss man nicht zweimal nachfragen. Dann ist es so.“

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