Treffpunkt Betze
·27. November 2024
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Um 18:17 Uhr eröffnete Rainer Keßler die aufgrund technischer Probleme leicht verspätet gestartete Mitgliederversammlung 2024 und begrüßte die Mitglieder des 1. FC Kaiserslautern. Bereits zum zweiten Mal fand die Versammlung in hybrider Form statt, so dass 264 stimmberechtigte Vereinsmitglieder in der FCK-Ebene 1900 des Fritz-Walter-Stadions anwesend waren und weitere 1.328 virtuell an der Veranstaltung teilnahmen. Auch das Trainerteam um FCK-Coach Markus Anfang ließ es sich nicht nehmen, persönlich vor Ort zu sein. Auf Antrag des Mitglieds Alexander Fischer wurde zu Beginn der Versammlung darüber abgestimmt, ob die Tagesordnung dahingehend erweitert werden kann, dass der Vorstand beauftragt werden soll, eine Versammlung der Abteilung Fußball zur Neuwahl eines Abteilungsleiters einzuberufen. Der Antrag wurde von den Vereinsmitgliedern mit 743 zu 297 Stimmen angenommen.
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Nach dem Totengedenken nahm Wolfgang Erfurt die Ehrungen verdienter Mitglieder vor. Mit der bronzenen Vereinsnadel wurden Jörg Conrad, Matthias Hofstadt, Philipp Letzel und Max Middleton ausgezeichnet, der Meisterspieler von 1991 Thomas Richter erhielt die silberne Vereinsnadel. Die goldene Vereinsnadel für besondere Verdienste um den Verein erhielten Carsten Geislinger, Peter Holy, Oliver Schäfer und Horst Schömbs. Für 60 Jahre Mitgliedschaft im FCK wurden geehrt: Richard Frank, Ottmar Frenger, Heinrich Geissler, Elsa Henkel, Rudi Hertel, Hannelore Keiper, Reiner Keller, Hans Kühn, Irene Manz und Eckhard Tribuhl. Sogar 70 Jahre halten Manfred Becker, Werner Gräser, Herbert Guth, Dieter Pulter und Klaus Wenzel dem FCK die Treue und wurden entsprechend geehrt.
Den Bericht des Vorstandes eröffnete der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Erfurt. Seinem Credo der letzten Mitgliederversammlung „Stabiler geworden, stabil geblieben“ ließ Erfurt in diesem Jahr eine Steigerung folgen. „Stabil geblieben, weiter gewachsen“, fasste der Vorstandsvorsitzende die vergangenen zwölf Monate zusammen, hob aber auch mahnend den Zeigefinger. „Wir sind sportlich in der zweiten Liga angekommen, wirtschaftlich sind wir zwar noch nicht sorgenfrei aber zuversichtlich. Allerdings darf nicht vergessen werden, in den Rückspiegel zu schauen. Mit einem Schuss Demut sollten wir die jetzigen Momente genießen und mutig sein, ohne übermütig zu werden.“
Der 02. Juni 2025 warf im Rahmen der Jahreshauptversammlung bereits seine Schatten voraus. Der 1. FC Kaiserslautern feiert an diesem Tag sein 125-jähriges Bestehen und Wolfgang Erfurt versprach eine Geburtstagsfeier, die von Aktionen, Events und Veranstaltungen das ganze Jahr über geprägt sein wird. Ein Veranstaltungskalender soll noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. „Seit fast 125 Jahren schlägt das Herz der Pfalz auf dem Betzenberg. Wir wollen ein besonderes Jahr und ein Fest für alle auf die Beine stellen.“
Tobias Frey konnte berichten, dass das Geschäftsjahr 2023/24 mit schwarzen Zahlen und einem Überschuss von 304.000 abgeschlossen werden konnte. Dennoch belasten nach wie vor hohe Verbindlichkeiten den Verband. Die Zahlungsverpflichtungen belaufen sich im Berichtszeitraum auf 5,902 Millionen Euro. Davon entfallen 1.050.000 Euro auf Verbindlichkeiten gegenüber der Saar-Pfalz-Invest GmbH, 4.852.000 Euro sind an die FCK GmbH & Co. KGaA zurückzuzahlen, davon ein knappes Drittel zum Ende des kommenden Geschäftsjahres. Der finanzielle Erfolg des e.V. ist unmittelbar mit dem Erfolg der ausgegliederten KGaA verknüpft. „Wir sitzen alle in einem Boot“, resümierte Frey. Als große Erfolgsgeschichte bezeichnete der stellvertretende Vereinsvorsitzende die Aktion „Mitglied schafft Zukunft“.
Gero Scira blickte auf ein Jahr zurück, das „von Wachstum, Engagement und Herzblut für unseren Verein“ geprägt war. Seit 2022 läuft die Aktion „Mitglied schafft Zukunft“, in deren Rahmen über 17.000 neue Mitglieder gewonnen werden konnten, so dass der FCK nun 33.910 Mitglieder zählt. In den nächsten zwei Jahren soll diese Zahl auf 40.000 ausgebaut und der e.V. damit weiter gestärkt werden. Parallel zum Mitgliederzuwachs freut sich auch die Teufelsbande, der Kinderclub des FCK, über steigende Zahlen. Von 500 Jungteufeln ist die Teufelsbande auf mittlerweile 2.000 Mitglieder angewachsen.
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Geschäftsführer Thomas Hengen blickte auf die sportliche Entwicklung der Roten Teufel im Berichtszeitraum zurück. Mit einem Video erinnerte er die Mitglieder an die emotionale Pokalsaison, die erst im Finale in Berlin ihr Ende fand, aber auch an den harten Abstiegskampf. Die Trainerwechsel von Dirk Schuster zu Dimitrios Grammozis und im weiteren Saisonverlauf von Dimitrios Grammozis zu Friedhelm Funkel begründete Hengen mit der Diskrepanz zwischen Liga- und Pokalbetrieb. Er dankte sowohl Grammozis als auch Funkel für ihre Arbeit beim FCK, was mit großem Applaus der Mitglieder bedacht wurde.
Den Wechsel zu Markus Anfang, der durch das Vertragsende von Funkel zustande kam, begründete Hengen mit der Art und Weise, wie der FCK-Trainer seine Mannschaften Fußball spielen lasse und dankte ihm und seinem Co-Trainer Junge für die bisherigen Erfolge in der laufenden Saison. Der Geschäftsführer sieht den FCK auf einem guten Weg. „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen und müssen uns auf unsere Bedürfnisse konzentrieren“, gab Hengen die Marschrichtung vor. Der Geschäftsführer hob auch die positive Entwicklung der Nachwuchsförderung beim FCK hervor. Zuletzt konnten drei Nachwuchsspieler an den Lizenzspielerkader herangeführt werden und die U-Mannschaften spielen starke Saisons. Zudem soll mit einem Jugendstadion weiter in den Nachwuchs investiert werden, um den FCK nachhaltig aufzustellen.
Einen großen Dank richtete Hengen an alle Mitarbeiter des FCK. Seien es die Betreuer und Trainer der Jugendmannschaften oder die Mitarbeiter der Geschäftsstelle - allen zollte er großen Respekt für die geleistete Arbeit. Er betonte, dass nur durch das große Engagement und die hohe Leistungsbereitschaft jedes Einzelnen der aktuelle Erfolg möglich sei. Auch den Fans des 1. FC Kaiserslautern sprach Hengen seine Anerkennung aus. Er zeigte sich beeindruckt von einem Zuschauerschnitt von über 44.000 und den damit verbundenen Mehreinnahmen aus dem Merchandising. So wurden beispielsweise 45.000 Trikots in den Fanshops verkauft, was er schlicht als "Wahnsinn" bezeichnete.
Neben einem großen Dank an die Investoren des FCK gab Rainer Keßler bekannt, dass der Vertrag mit der Saar-Pfalz-Invest GmbH verlängert werden konnte, was eine große Planungssicherheit mit sich bringe. Er bedankte sich auch für das Engagement im Bereich des Breitensports und betonte, dass der 1. FC Kaiserslautern damit seiner gesellschaftlichen Verpflichtung nachkomme.
Vorrangiges Ziel ist für Keßler die Entschuldung des Vereins. „Wir müssen dahin kommen, dass wir unsere Zukunft wieder aktiv gestalten können und dafür muss der Verein entschuldet sein.“ Um dieses Ziel zu erreichen, sollen sich Mitglieder und Fans in Form von Aktien am Verein beteiligen können, ein Vorhaben, das aber in Erinnerung an die Betze-Anleihe und das Crowdfunding von Kapilendo zunächst sorgfältig und kritisch geprüft werden soll. Insgesamt sieht er den FCK aber finanziell wieder stabil aufgestellt. „Wir konnten es uns am Ende der letzten Saison leisten, keine Spieler abgeben zu müssen. Das wird und kann aber nicht immer so bleiben. Wir müssen versuchen, uns auch wieder über Spielerverkäufe zu finanzieren. Diese Einnahmequelle hatten wir in den letzten Jahren gar nicht mehr und da müssen wir wieder hinkommen.“
Im weiteren Verlauf wurde dem Vorstand, bestehend aus den Vorstandsmitgliedern Wolfgang Erfurt, Tobias Frey und Gero Scira, mit 1.031 zu 41 Stimmen für das Geschäftsjahr 2023/2024 die Entlastung erteilt. Den Verwaltungsratsmitgliedern Rainer Keßler, Johannes B. Remy, Valentin Helou, Daniel Stich und Hans-Peter Briegel wurde für das Geschäftsjahr 2023/2024 mit 1.053 zu 19 Stimmen ebenfalls die Entlastung erteilt.
Der Vorstand des 1. FC Kaiserslautern e.V. hat seinen Mitgliedern zudem eine Neufassung der Beitragsordnung zur Beschlussfassung vorgelegt. Als Vorteile der Neufassung wurden die Familienfreundlichkeit und Attraktivität der neuen Beitragsstruktur, die Nachhaltigkeit der Mitgliederbindung und die Flexibilität genannt. Die Neufassung der Beitragsordnung wurde von der Mitgliederversammlung als oberstem Vereinsorgan mit 984 zu 23 Stimmen beschlossen. Die beschlossene Beitragsordnung tritt zum 01. Januar 2025 in Kraft.
Der im Rahmen der Erweiterung der Tagesordnung zur Abstimmung gestellte Antrag des Mitglieds Alexander Fischer wurde mit 851 zu 95 Stimmen abgelehnt. Damit wird der Vorstand nicht beauftragt, eine Abteilungsversammlung Fußball zur Neuwahl eines Abteilungsleiters einzuberufen.
Um 22.30 Uhr schloss Rainer Keßler begleitet vom Betzelied die Jahreshauptversammlung und bedankte sich bei allen, die zum guten Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.
Quelle: Treffpunkt Betze