Jahresbericht von Sport-Geschäftsführer Roland Virkus | OneFootball

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Borussia Mönchengladbach

·22. April 2024

Jahresbericht von Sport-Geschäftsführer Roland Virkus

Artikelbild:Jahresbericht von Sport-Geschäftsführer Roland Virkus

Dabei stellte Virkus zunächst die Herausforderung heraus, die sich zur Saison 2023/24 gestellt hatte. Demnach seien die Abgänge von unter anderem Lars Stindl, Marcus Thuram, Jonas Hofmann und Ramy Bensebaini zu kompensieren gewesen. Mit ihren teils ablösefreien Wechseln habe Borussia neben Führungsqualität vor allem sportliche Qualität verloren. „Wir hatten auch den Auftrag, den Kader zu verjüngen und eine neue Hierarchie zu entwickeln. Außerdem hatten wir den anspruchsvollen Auftrag, dabei auch noch sportlich stabil zu sein“, sagte Virkus.

Nach der Analyse der Saison 2022/23 habe die Vereinsführung gemeinsam mit Trainer Daniel Farke entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden. Infolgedessen sei ein Trainer gesucht worden, der genau die Fähigkeiten mitbringt, die Borussia brauche, um die Umstrukturierung des Kaders voranzutreiben. In Gerardo Seoane wurde dieser gefunden. „Gerardo war bereit, mit weniger zugekaufter Qualität, aber mit viel Potenzial zu arbeiten. Er ist ein sehr guter Entwickler und Kommunikator. Ein Talentförderer, einer, der sich zum Borussia-Weg bekennt“, sagte Virkus. Allen Beteiligten sei dabei stets bewusst gewesen, dass es „für uns alle eine anspruchsvolle Saison wird, mit möglichen Höhen und Tiefen auch für unseren Trainer. Diese Saison zeigt, dass es genügend Dinge gibt, an denen wir weiterarbeiten müssen.“ Neben Seoane verstärkt seit Sommer 2023 auch Nils Schmadtke Borussia als Sportdirektor Lizenz. Er sei das Bindeglied zwischen dem Trainer beziehungsweise der Mannschaft und der Vereinsführung. „Ich bin sehr froh, dass wir Nils bei uns haben. Er bringt zusätzliche Expertise ein, sorgt für die nötige interne Leistungs- und Diskussionskultur“, so Virkus.


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Kader umstrukturiert

Im zurückliegenden Sommer wurde auch der Kader umstrukturiert. Mit den Vertragsverlängerungen von Rocco Reitz, Nico Elvedi, Moritz Nicolas und Florian Neuhaus vor und während der laufenden Saison sei es gelungen, das Vertragsmanagement wieder so aufzustellen, dass Spielerwerte erhalten beziehungsweise geschaffen werden können. Die Neuzugänge seien indes unterschiedlich eingeschlagen. Franck Honorat habe sich beispielsweise zum besten Vorlagengeber entwickelt, Robin Hack habe nicht zuletzt im jüngsten Auswärtsspiel in Hoffenheim seine Effektivität unter Beweis gestellt und Tomáš Čvančara habe bereits angedeutet, wie wertvoll er für die Mannschaft werden kann. Mit den Leihen von Jordan und Max Wöber wurde dem Kader weitere Qualität zugefügt.

„Die größte Herausforderung in der Sommertransferphase war es, 39 Tore zu ersetzen. Und mit bisher 53 geschossenen Toren haben wir es geschafft, diese Abgänge zu kompensieren. Allerdings ist es uns nicht gelungen, die Zahl der Gegentore in den Griff zu bekommen. Defensive Stabilität ist extrem wichtig, daran arbeiten wir und wir wollen es besser machen“, unterstrich Virkus. „Eine weitere Herausforderung ist das Thema Leadership. In erster Linie müssen wir aus unserem Kader selbst diese Spieler entwickeln, die immer mehr Verantwortung übernehmen und damit die teaminterne Hierarchie stärken. Auch da ist viel Potential in unserer Mannschaft.“ Spieler, die bereits jetzt eine solche Führungsrolle übernehmen, seien verletzungsbedingt teilweise lange ausgefallen. Auch die Abwesenheit von Kreativspielern wie Manu Koné und Alassane Plea und Intensitätsspielern wie Stefan Lainer und Tomáš Čvančara habe geschmerzt.

Da es ein weiteres Ziel war und ist, die Mannschaft weiter zu verjüngen, blickte Virkus in seiner Rede insbesondere auch auf „die Säule Jugend“ im Kader der Fohlen. „Seit jeher ist es in unserer DNA, selbst Topspieler zu entwickeln, mit ihnen sportlich erfolgreich zu sein, und manche von ihnen zur richtigen Zeit auch zu verkaufen, um diese Mittel dann wieder in die Mannschaft zu investieren. Das war das Erfolgsmodell für unseren Verein und dies gilt es, in Zukunft wieder verstärkt umzusetzen“, sagte der Geschäftsführer Sport. Sinnbildlich für diesen Weg stehen eigene Talente wie Rocco Reitz, Moritz Nicolas, Luca Netz und Joe Scally, die bereits viele Einsätze bekommen haben, sowie Shio Fukuda, Fabio Chiarodia, Grant-Leon Ranos und Lukas Ullrich, die auf dem Sprung sind. „Dieses Vertrauen in junge Spieler heißt aber auch, dass wir den Jungs die Zeit geben müssen und bereit sein müssen, auch Fehler zu akzeptieren“, unterstrich Virkus, der in diesem Zusammenhang auch auf die Verpflichtung von Guido Streichsbier als „Talente-Coach“ und Co-Trainer der Profis sowie die Installation von Dr. Philipp Schützendorf als „Leiter Entwicklung“ einging.

„Die Saison positiv zu Ende bringen“

Mit Blick auf die verbleibenden Spiele der laufenden Saison unterstrich Virkus: „Wir erwarten in den nächsten vier Spielen, dass die Mannschaft alles reinwirft, um unsere Minimalziele zu erreichen und diese Saison positiv zu Ende zu bringen.“ Anschließend gehe es darum, den begonnenen Weg weiterzugehen. Konkret bedeute dies unter anderem, die Führungskultur innerhalb der Mannschaft zu stärken und damit einhergehend eine größere Stabilität auf dem Platz zu erreichen, die Balance zwischen Defensive und Offensive zu verbessern und eine höhere Widerstandsfähigkeit in bestimmten Spielsituationen zu entwickeln.

Abschließend bedankte sich Virkus ausdrücklich für die beeindruckende Unterstützung der Fans in der laufenden Spielzeit: „Danke dafür, dass ihr mit Borussia durch dick und dünn geht und dafür, dass ihr diesen Verein so liebt wie wir!“

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