fussball.news
·9. April 2024
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·9. April 2024
Mit Willian Pacho hat Eintracht Frankfurt im vergangenen Sommer einen Top-Innenverteidiger geholt. Der Ecuadorianer hat sich sofort ins Blickfeld der größeren Klubs aus England gespielt. Muss ihn Sportvorstand Markus Krösche nach nur einer Saison wieder ziehen lassen?
Aus Frankfurt berichtet fussball.news-Reporter Christopher Michel
Als Evan N'Dicka im vergangenen Sommer ablösefrei zur AS Rom wechselte, musste bei Eintracht Frankfurt eine große Lücke geschlossen werden. Der Franzose hatte sich in den fünf Jahren bei den Hessen zu einem grundsoliden Innenverteidiger entwickelt, die jeweiligen Trainer Adi Hütter und Oliver Glasner wussten stets, was sie ihn ihm haben. Sportvorstand Markus Krösche hatte mit der Verpflichtung von Willian Pacho eine zunächst überraschende, aber am Ende optimal passende Antwort gefunden.
Der Sockelbetrag von neun Millionen Euro, der in Richtung Royal Antwerpen wanderte, entpuppte sich beinahe schon als Schnäppchen. Pachos Marktwert wird bereits auf 30 Millionen Euro geschätzt. Wenn ein englischer Klub eine Summe im Bereich von 50 bis 60 Millionen Euro hinlegt, dann führt der Weg des Linksfußes wohl in die Premier League. Nach fussball.news-Informationen halten es die Eintracht-Verantwortlichen durchaus für möglich, dass es bei ihm nach nur einer Saison Bewegung auf dem Transfermarkt geben könnte. Arsenal, Manchester United oder der FC Liverpool - so berichtete es die FAZ bereits vor Wochen - hatten ihre Scouts schon entsendet.
Pacho verpasste bislang nur eine Ligapartie wegen Gelbsperre. Der Nationalspieler, der auch nach Länderspielreisen keinerlei Spuren von Müdigkeit aufzeigt, ist eine Bank bei den Hessen. Obwohl der 22-Jährige erstmals in einer europäischen Topliga gefordert ist, fabriziert er nur selten Fehler. Einen Patzer wie bei der 1:3-Niederlage in Dortmund, als sein grober Fehlpass den Weg zum siegbringenden BVB-Freistoß ebnete, gibt es nur selten. Pacho agiert sehr souverän und konsequent. Er fing in dieser Saison 40 Bälle ab, 18mal konnte er einen Abschluss des Gegners noch blocken, mit einer Top-Speed von 34,44 km/h kann er noch viele Situationen regeln.
Sein Trainer Dino Toppmöller schwärmte im Herbst vergangenen Jahres: "Seine Boxverteidigung ist absolute Weltklasse." Ansonsten wird über Pacho nur selten gesprochen - was für einen Abwehrmann wohl das größte Kompliment ist. Mit 36 Gegentreffern stellt die Eintracht die fünftbeste Abwehr der Bundesliga - und das ist unter anderem ein großes Verdienst von dem robusten Abwehrmann Pacho.
Krösche erklärte zuletzt im Doppelpass von Sport 1: "Wir holen Spieler nicht, um sie zu verkaufen, sondern um unsere sportlichen Ziele zu erreichen. Wenn sich ein Spieler dann schneller entwickelt als unser Klub, dann lassen wir ihn ziehen." Mit Pacho könnte der Eintracht-Sportvorstand die nötigen Transfererlöse erzielen und den Kader weiter umbauen. Mit Konstantinos Koulierakis wird nicht ohne Grund bereits ein möglicher Nachfolger gehandelt.