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·2. September 2025

Ist der FC Liverpool noch aufzuhalten?

Artikelbild:Ist der FC Liverpool noch aufzuhalten?

Wie war das nochmal, Herr Klopp? „Der FC Liverpool kann finanziell nicht mit Manchester City mithalten“, hatte er gesagt. Wenn man sich anschaut, was sein Ex-Klub in diesem Sommer treibt, stellt sich manch einer eher die Frage, wer aktuell mit diesem FC Liverpool mithalten kann. Sportlich und finanziell.

Wenige Stunden, nachdem das Team von Arne Slot zu Hause gegen den größten Meisterschaftskonkurrenten, den FC Arsenal, den dritten Sieg im dritten Spiel gefeiert hatte, wurde am Sonntagabend mal eben zum dritten Mal der vereinsinterne Transferrekord gebrochen. Nach Hugo Ekitike und Florian Wirtz kommt nun auch Alexander Isak an die Anfield Road. Für 145 Millionen Euro – britische Bestmarke. Spektakuläre Namen, spektakuläre Summen.


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Um das vorweg zu nehmen: So viel auszugeben, ist legitim. Wer gut wirtschaftet und verkauft, darf das Geld auch ausgeben. Fakt ist aber, dass die Reds in diesem Sommer etwas gemacht haben, was selbst die verpönten Cityzens nicht schafften: In einem Transferfenster knapp 500 Millionen Euro für neue Spieler ausgeben. Und das als amtierender Meister.

Können wir Liverpool also direkt die nächste Trophäe überreichen? Eher nicht.

Eine Übermannschaft ist der FC Liverpool nicht

Keine Frage, die Reds waren letzte Saison ein verdienter, ein würdiger Meister. Aber eine Übermannschaft waren sie nicht. Sie profitierten sehr von den Seuchenjahren bei Manchester City sowie dem FC Arsenal, dem eigenen Verletzungsglück und einer historischen Saison Mo Salahs. Die 84 Punkte am Ende hätten in den letzten 20 Jahren nur zwei Mal zum Titel genügt.

Um vor allem die Gunners, die nach einem 300-Millionen-Euro-Sommer auf allen Positionen herausragend besetzt sind, erneut hinter sich zu lassen, sahen sich Slot und Co. gezwungen, nachzubessern. Verständlich. Insbesondere weil die Eckpfeiler der Mannschaft, Virgil Van Dijk und Mo Salah, in die Jahre gekommen sind und mit Trent Alexander-Arnold ein weiterer Star den Verein verlassen hat.

Wirtz, Ekitike, Isak -sie alle haben das Potenzial, die neuen Gesichter des FC Liverpool zu werden. Sie haben das Potenzial, eine der besten Offensivreihen zu werden, die der europäische Fußball je gesehen hat. Doch irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass die Verantwortlichen bei Isak zu sehr an den Glamour und zu wenig an den Kader gedacht haben.

Hat Liverpool richtig investiert?

Um das klar zu stellen, ich bin ein Riesen-Bewunderer des Schweden. Er ist der erste Spieler, in dem ich Thierry Henry sehe. Dynamisch, elegant, eiskalt. Er ist Weltklasse. Nichtsdestotrotz hätte man einen Großteil der 145 Millionen Euro vielleicht besser anderweitig investiert sollen. Zumal im Slot-System nur einer der beiden neuen Stürmer auf seiner Wunsch- und besten Position spielen wird.

Mit Milos Kerkez und Jeremie Frimpong wurden zwar die Außenverteidigerpositionen adressiert. Doch genügt das? Wie schon stellenweise 2024/2025 offenbarte Liverpool auch in den ersten beiden Partien dieser Saison Unsicherheiten in der Viererkette und im Umschaltspiel. Bei neun von neun möglichen Punkten mag das nach Meckern auf hohem Niveau klingen. Doch die Maximalausbeute ist auch einer Portion Spielglück zuzuschreiben.

Gegen den AFC Bournemouth verspielte man eine 2:0-Führung zu Hause, bei Newcastle United sogar in Überzahl. Im ersten Spiel gelang der Siegtreffer in der 88. Minute, im zweiten sogar entgegen dem Spielverlauf in der zehnten Minute der Nachspielzeit. Gegen Arsenal am Sonntag wurde ein komplett ausgeglichenes Spiel durch einen Freistoß mit einer Torwahrscheinlichkeit von 2 Prozent in der 83. Minute entschieden. Eine ganze Saison kann man sich nicht auf solche Momente verlassen.

FC Liverpool: Was, wenn sich Salah verletzt?

Folglich stellen sich Fragen: Wäre ein Top-Sechser nicht vielleicht wichtiger gewesen als Isak? Um die Absicherung, Balance und Spielkontrolle endgültig in den Griff zu bekommen. Hätte man die Innenverteidigerposition nicht höher priorisieren müssen? Die Verpflichtung von Marc Guehi platzte auf der Zielgeraden, nun steht man ohne ernsthafte Alternative da. Sowohl zum schwankenden Ibrahima Konaté, der Konkurrenz gebrauchen könnte, als auch zu Van Dijk, der zwar spielt als wäre er 24, in Wahrheit aber zehn Jahre älter ist. Und was passiert, wenn sich Salah verletzt?

Um das klar zu stellen: Der FC Liverpool ist Titelfavorit. Doch der FC Liverpool hat Schwächen. Mehr, als man nach Ausgaben in Höhe von einer halbe Milliarde Euro vermuten würde.

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