İrfan Can Kahveci: Der Teilzeit-Unterschiedsspieler | OneFootball

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·20. Januar 2022

İrfan Can Kahveci: Der Teilzeit-Unterschiedsspieler

Artikelbild:İrfan Can Kahveci: Der Teilzeit-Unterschiedsspieler

An guten Tagen gehört İrfan Can Kahveci zu den größten Attraktionen der Süper Lig und man ertappt sich bei der Frage, warum er nicht längst in einer größeren Liga spielt. An schlechten Tagen bringt er die Fenerbahçe-Fans reihenweise zur Verzweiflung. Häufig zeigen sich beide Seiten sogar in einem Spiel. Der Auftritt gegen Altay macht allerdings Hoffnung für die Zukunft.

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Eine wichtige Tatsache sollte man vielleicht zu Beginn herausstellen: İrfan Can Kahveci ist kein Flügelspieler. Natürlich schafft er es durch sein Talent auch vom rechten oder linken Flügel Impulse zu setzen, seine Stärken kommen im Zentrum allerdings deutlich besser zur Geltung. İsmail Kartal hat das zum Glück erkannt und als eine seiner ersten Amtshandlungen den türkischen Nationalspieler auf die zehn versetzt. Jener Spieler, der diese Nummer auf dem Rücken trägt, musste dafür weichen. Gegen Altay saß Mesut Özil nur auf der Bank und kam erst ins Spiel, als Kahvecis Arbeitstag beendet war.


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Davor hatte der 26-Jährige mal wieder vieles von dem gezeigt, was ihn ausmacht – im Guten wie im Schlechten. Starke Pässe in den Lauf, gut getimte Chipbälle, ein Tor des Willens und eine optimal platzierte (Freistoß-)Flanke auf der einen Seite, unmotivierte Fernschüsse, schlampige Zuspiele aus bester Lage und genervtes Abwinken nach eigenen Fehlern auf der anderen. Kahveci hat auch gestern wieder zu wenig aus seinen Möglichkeiten gemacht. In diesem Fall überwiegt allerdings endlich mal das Positive.

Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander

Sein Ausgleich nach 37 Minuten zeigte eindrucksvoll, wozu der Mittelfeldspieler im Stande ist. Zuerst nahm er einen Chip von Sosa gut an, schaltete dann schnell, als der Ball abprallte und wuchtete ihn mit starkem Schuss unhaltbar ins Netz. Dass man solche Aktionen zuletzt so selten von ihm gesehen hat, liegt einerseits natürlich an seiner falschen Position und auch die allgemeine Verunsicherung des Teams hat ihm sicherlich nicht gutgetan. Andererseits erwarten Fans und Verantwortliche von einem Spieler wie Kahveci, dass er seine Mitspieler mitreißt und in schlechten Phasen vorangeht. Diese Anforderungen erfüllt der Mann aus Çorum noch zu selten. Schlimmer noch, häufig ist es Kahveci, der an schlechten Tagen durch Lamentieren, Schludern und offensiv zur Schau getragene Unlust sein Team merklich runterzieht. Daran wird er dringend arbeiten müssen, auch damit er den Bogen nicht überspannt. Die türkischen Fans bewerten einheimische Spieler deutlich strenger und alleine an seinen Kollegen Yandaş und Sangaré könnte er sehen, was passiert, wenn der Anhang die Geduld verliert. Bisher blieb Kahveci trotz teilweise indiskutabler Auftritte weitestgehend vom Zorn der Fans verschont. Vielleicht liegt das daran, dass sie wissen, wozu er eigentlich im Stande ist. Jetzt muss er es ihnen nur noch regelmäßig beweisen oder an schlechten Tagen fehlendes Glück zumindest durch Einsatz wettmachen. Dann wird İrfan Can Kahveci endlich auch bei Fenerbahçe der Unterschiedsspieler, der er eigentlich sein müsste.

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