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·17. Dezember 2024
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Die sportliche Krise beim SV Sandhausen hat am Dienstag zu personellen Konsequenzen geführt. Aber nicht in Form einer Trainerentlassung, stattdessen hat sich der Klub von Sportdirektors Matthias Imhof getrennt. Eine Entscheidung, die gleichermaßen überraschend wie unerwartet kommt. Ein Kommentar.
"Im Zuge der Analyse der aktuellen Situation sind wir gemeinsam zur Entscheidung gekommen, die Zusammenarbeit ab sofort zu beenden." So hatte Präsident Jürgen Machmeiner in der offiziellen Vereinsmitteilung die Trennung von Imhof, die einvernehmlich erfolgt sei, begründet. Zudem hatte er betont, dass sich der SVS durch den Schritt einen "positiven Impuls" und eine "Trendwende im sportlichen Bereich" erhoffe. Die Frage ist allerdings: Wie soll das Aus des Sportdirektors einen Einfluss auf die sportliche Situation nehmen und eine Trendwende herbeiführen?
Schließlich war Imhof nicht für die Taktik, Aufstellung oder Wechsel zuständig. Hätten sich die Verantwortlichen stattdessen von Trainer Sreto Ristic getrennt, wäre das – zumindest mit Verweis auf die erhoffte Trendwende – naheliegender gewesen. Und überraschend wäre die Entscheidung nach der Negativserie der letzten Wochen (nur sieben Punkte aus den vergangenen neun Partien) auch nicht gewesen. Was aber nicht heißen soll, dass der 48-Jährige nicht mehr der richtige Trainer ist.
Aber dass es beim SVS nur deswegen jetzt bergauf geht, weil der Sportdirektor nicht mehr im Amt ist, darf bezweifelt werden. Entsprechend unerwartet kam die Entscheidung zu diesem Zeitpunkt, wenngleich die Zusammenarbeit ohnehin nicht über den 31. Mai hinaus weitergeführt worden wäre, wie es in der Vereinsmitteilung heißt. Das legt wiederum den Verdacht nahe, dass noch andere Gründe für das Aus eine Rolle gespielt haben – etwa die zukünftige Ausrichtung des Vereins.
Möglich, dass sich die Verantwortlichen intern nicht einig darüber waren, wie sich der SVS in den nächsten Monaten und Jahren aufstellt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Imhof seit Amtsantritt im Sommer 2023 nicht immer ein glückliches Händchen hatte, was die Verpflichtungen von Spielern und Trainern angeht. Man denke etwa an Jens Keller. Und sein öffentlicher Umgang mit den Schiedsrichtern warf ebenfalls Fragen auf. Vier Innenraum-Sperren in eineinhalb Jahren sprechen für sich.