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Simon Bartsch
29. November 2024
Zu gerne wollen die Kölner ihre Erfolgsbilanz am Samstag ausbauen. Doch die Aufgabe wird keine leichte. Denn mit den Niedersachsen kommt ein Top-Gegner an den Rhein zum 1. FC Köln: So will der FC gegen Hannover 96 punkten.
Eric Martel im Zweikampf
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Vor vier Wochen noch undenkbar, aber der 1. FC Köln kommt pünktlich zum ersten Advent in den Genuss eines Spitzenspiels. Und das nicht nur, weil mit dem FC und Hannover 96 zwei Teams aufeinandertreffen, die für sich beanspruchen, eigentlich in der Bundesliga spielen zu wollen, wenn nicht müssen. Vielmehr, weil sich die Tabelle der 2. Bundesliga in den vergangenen Wochen so zusammengeschoben hat, wie noch nie zuvor am 13. Spieltag. So trennen den Tabellenzwölften nur vier Punkte vom Relegationsplatz – wohlgemerkt dem in Richtung Bundesliga. Und weil die Formkurve des FC absolut nach oben zeigt, ist für die Rheinländer am Wochenende sogar Platz zwei drin. Die Spitzenposition kann der FC trotz einem Rückstand zum Primus von drei Zählern nicht übernehmen, weil Paderborn in einem weiteren Spitzenspiel auf Elversberg trifft und beide Teams vor dem FC liegen.
Diese Entwicklung hätte man dem FC vor vier Wochen so nicht zugetraut. Und in diesem Tempo sicher noch nicht einmal in den Büros am Geißbockheim. „Wir sind happy, dass die letzten Spiele so gelaufen sind, gleichzeitig ist das aber alles schon wieder Vergangenheit und wir wissen, was für eine Aufgabe am Samstag auf uns zukommt“, sagte Gerhard Struber am Donnerstag. Tatsächlich kommt da eine recht schwere Aufgabe auf die Kölner zu. Denn die 96er standen seit Saisonbeginn bis auf eine Ausnahme immer im oberen Tabellendrittel. Und so fällt die Einschätzung des Kölner Trainers auch recht eindeutig aus: „Stark! Ein richtig starker Gegner. Schon vom Einzelspielerpotenzial und von der Erfahrung in der Liga und auch von dem Setting, wie sie die Spielphasen angehen“, sagte Struber.
„Ich finde die Mannschaft hoch interessant und es wird für uns entscheidend sein, an unsere Grenzen marschieren und ein riesengroßes Kämpferherz an den Tag legen, gepaart mit einer großen Leidenschaft.“ Der Kölner Coach erwartet also ein Kampfspiel und deutet an, dass sein Team verstanden hat, worum es in der Liga geht. „Auf der Prioritätenliste sind Kampf und Leidenschaft ganz oben und der Doppelpass und die feine Positionierung würde ich hinten anreihen“, sagt Struber. Soll heißen: Lieber im Kampf punkten, als in Schönheit sterben. Und da scheint Hannover ein ernst zu nehmender Gegner. Kein Team aus der 2. Bundesliga spielte mehr Fouls als der Tabellenvierte. Und die jüngere Bilanz spricht nicht unbedingt für den FC. Von den vergangenen sieben Spielen gegen die Niedersachsen konnte Köln genau eins gewinnen. Der letzte Heimsieg gegen 96 liegt sogar mittlerweile 13 Jahre zurück.
Damals schnürte Lukas Podolski für die Geißböcke einen Doppelpack, Köln gewann verdient 2:0 – allerdings noch in der ersten Liga. Damit es da auch wieder hingeht, würde der FC gerne die Serie von vier Pflichtspiel-Siegen in Folge weiter ausbauen. Und die Chancen stehen auch nicht schlecht. Während die Formkurve der Kölner eindeutig nach oben zeigt, neben dem FC kommt nur Darmstadt auf die gleiche Bilanz in der vergangenen vier Begegnungen, kassierte Hannover zuletzt zwei Pleiten in Serie. Zudem zeigen die Niedersachsen im bisherigen Saisonverlauf zwei komplett unterschiedliche Gesichter. Im eigenen Stadion sind die 96er eine wahre Macht, in der Fremde kommt Hannover bislang nicht über vier Punkte hinaus. Und doch mahnt Struber und fordert sein Team auf, an die Leistungsgrenze zu gehen.
Denn zur Wahrheit gehört auch, dass der FC trotz der jüngsten Erfolge nicht wirklich glänzte. Die Begegnungen gegen Fürth und Münster waren schon besonders zäh. Gerade in der Offensive ging für die Kölner zuletzt wenig. „Wir ordnen die Sachen sehr kritisch ein. Es war einiges gut, aber auch einiges verbesserungswürdig. Am Ende geht es ums Ergebnis. Da haben wir viel richtig gemacht. Es muss aber noch einiges eingeschliffen werden“, sagt der Coach, der nahezu aus dem Vollen schöpfen kann. Jacob Christensen steht den Kölnern als einziger Profi nicht zur Verfügung. Mark Uth wird wieder in den Kader rutschen, aber sicher nicht von Beginn an auflaufen. Luca Kilian „wäre in der Theorie auch bereit“, doch der Innenverteidiger wird wohl noch geschont. Timo Hübers ist dagegen wieder „voll fit“.
Ob das vermeintliche Spitzenspiel aber seinem Namen auch alle Ehre macht, ist angesichts des ankündigten Kampfs eher fraglich. Ein Offensiv-Feuerwerk der Kölner ist jedenfalls nicht zu erwarten. Genauso wenig wie ein Tor-Festival. In den Begegnungen keiner anderen Mannschaft der 2. Liga fallen so wenig Tore wie bei Hannover 96.
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