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·4. Februar 2024

Im Pokal Top, in der Liga Flop

Artikelbild:Im Pokal Top, in der Liga Flop

Wenige Tage nach dem Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale gegen Hertha BSC Berlin hätte man meinen können, dass dieser Triumph den Roten Teufeln auch in der Liga Auftrieb geben könnte. Doch weit gefehlt. Der 1. FC Kaiserslautern wirkte im Auswärtsspiel bei der SV Elversberg über weite Strecken müde und ideenlos, fand keinen Rhythmus und agierte sowohl in der Offensive als auch in der Defensive viel zu inkonsequent. Bis zum nächsten Heimspiel gegen Paderborn hat die Mannschaft von Dimitrios Grammozis nun eine Woche Zeit, die Akkus wieder aufzuladen und sich von der intensiven englischen Woche zu erholen.

Ein bisschen zu wenig von allem

Der FCK startete zunächst gut in die Partie und hatte durch Marlon Ritter nach gut fünf Minuten die erste gefährliche Torchance - der Ball ging nur knapp am Gehäuse der Hausherren vorbei. Doch bei dieser Möglichkeit blieb es zunächst. Die „Elv“ hingegen fand immer besser ins Spiel und ging nach gut zwanzig Minuten durch Paul Wanner in Führung. Der Mittelfeldspieler konnte nach einer Hereingabe von der linken Seite, die Jan Elvedi nicht verhindern konnte, den Ball halbhoch und unhaltbar für Julian Krahl einschieben. Wie so oft haperte es auch in dieser Situation an der Art und Weise, wie verteidigt wurde - das war zweifellos zu einfach.


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Der durchaus sehenswerte Ausgleichstreffer von Ragnar Ache kurz vor dem Pausenpfiff war dann die Erlösung nach einer schwachen ersten Halbzeit der Roten Teufel. Hoffnung machte hingegen die Stimmung auf den Rängen. Die 4.000 mitgereisten Lautrer Anhänger nahmen das Stadion über weite Strecken der Begegnung wenigstens stimmungstechnisch ein. Denn das sportliche Geschehen auf dem grünen Rasen bot auch im zweiten Durchgang aus Lautrer Sicht nicht mehr allzu viele Highlights. Im Gegenteil. Das Spielpech kam hinzu, als Almamy Touré in der 56. Minute einen Handelfmeter verursachte, der schließlich zum 2:1-Endstand führte. Ein gebrauchter Tag nach einer Woche voller Euphorie.

Woran hat's gelegen?

Wie kann es sein, dass eine Mannschaft, die unter der Woche im Berliner Olympiastadion mit einem starken Auftritt das Ticket für das Pokal-Halbfinale gelöst hat, sich in Elversberg phasenweise schwindelig spielen lässt und nicht annähernd ihr Spiel auf den Platz bringt? Waren es die schweren Beine und die damit verbundene geringe Rotation im Kader nach den beiden Spielen gegen Schalke 04 und Hertha BSC Berlin? Oder war es einfach das große Ganze, das den FCK gegen Berlin um den einen oder anderen Prozentpunkt mehr beflügelte - und damit den Blick auf die vielleicht falsche Einstellung lenkt? Die Mannschaft will, keine Frage. Das hat man gegen Elversberg gesehen, aber wenn man das Gesamtpaket betrachtet, dann fehlt es an vielen Ecken und Kanten. Und sei es das Spielglück, das dem FCK in manchen Situationen hätte helfen können.

Die Frage „Woran hat es gelegen?“ hätte man sich auch beim zwischenzeitlichen Fanprotest stellen können. Wie seit Wochen regelmäßig in allen Stadien Deutschlands zu beobachten, gab es auch in Elversberg Proteste gegen den Einstieg von Investoren bei der DFL, die zu einer fünfminütigen Spielunterbrechung in der ersten Halbzeit führten. Aus dem Lautrer Fanblock flogen statt der schon „üblichen“ Tennisbälle Zitronen auf das Spielfeld. Die Form des Protests ist gerechtfertigt, keine Frage. Die Frage nach dem „Wie“ hätte besser gewählt werden können. Denn mit Lebensmittel um sich zu werfen, hat noch niemandem geholfen.

"Das ist Abstiegskampf"

Das Spiel abhaken und weitermachen, mehr bleibt den Lautrern nicht, oder? Thomas Hengen fand als einziger deutliche Worte nach Spielende. "Wir müssen uns mehr reinbeißen, das ist Abstiegskampf. Das Mindset müssen wir schnellstmöglich ändern. Wir müssen auf den Platz gehen, um zu gewinnen und nicht, um nicht zu verlieren." Die nächste Chance dazu bietet sich am Samstag mit dem SC Paderborn, einem nicht minder starken Gegner. Der Sportclub setzte sich an diesem Spieltag in einem furiosen Spiel am Ende knapp mit 4:3 gegen Fortuna Düsseldorf durch. Damit kletterte das Team von Lukas Kwasniok auf den siebten Tabellenplatz und hat nun zehn Punkte mehr auf dem Konto als der FCK. Doch Jammern hilft nicht. Es müssen langsam Punkte her, um nicht endgültig auf einen direkten Abstiegsplatz abzurutschen. Aber seien wir optimistisch. Samstagabend und Flutlicht auf dem Betze hat noch keinem geschadet.

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