Hohe Hürde im Halbfinale | OneFootball

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VfL Wolfsburg

·2. April 2021

Hohe Hürde im Halbfinale

Artikelbild:Hohe Hürde im Halbfinale

Die VfL-Frauen treffen im DFB-Pokal auf den noch unbesiegten FC Bayern München.

Der Traum vom DFB-Pokalfinale in Köln und vom siebten Titel in Folge lebt – doch um ihn wahr werden zu lassen, muss den Frauen des VfL Wolfsburg etwas Besonderes gelingen: ein Sieg gegen den FC Bayern München. Am kommenden Sonntag, 4. April (Anstoß um 14 Uhr/live in der ARD), trifft der Titelverteidiger im Halbfinale des DFB-Pokals auf den Tabellenführer der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, der in dieser Spielzeit alle seine 26 Pflichtspiele gewinnen konnte. Nach dem Champions-League-Aus gegen den FC Chelsea wollen die Wölfinnen im Duell der deutschen Dauerrivalen zurück in die Erfolgsspur finden und die Chance auf einen Titelgewinn aus eigener Kraft wahren.


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Starkes Teamgefüge

Die bisherige Saison des FC Bayern München erinnert an die letzte der Wölfinnen: Mit großer Souveränität löst das Team von Trainer Jens Scheuer Aufgabe für Aufgabe, selbst Ausfälle von Leistungsträgerinnen wie Jovana Damnjanovic, Giulia Gwinn, Viviane Asseyi oder Marina Hegering bringen das starke Teamgefüge nicht ins Wanken. Während Asseyi und Hegering mittlerweile wieder an Bord sind, erlitt Winter-Neuzugang Ivana Rudelic vor kurzem einen Kreuzbandriss. Kein Team schaffte es bislang, den FC Bayern München ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Die VfL-Frauen, die sich im Liga-Hinspiel mit 1:4 geschlagen geben mussten, ebenso wenig wie die TSG 1899 Hoffenheim, die im DFB-Pokal-Viertelfinale zwar lange mithielt, aber eben auch den Führungstreffer der Bayern mit einem haarsträubenden Fehler einleitete. Ebenso ins Bild einer Saison „im Flow“ passt, dass die Münchenerinnen im UWCL-Viertelfinale das vermeintlich einfachste Los erwischten und die Aufgabe gegen den FC Rosengard entsprechend locker meisterten (3:0, 1:0).

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„Die Fehler minimieren“

Viel spricht also nicht für die Wölfinnen und eine Fortsetzung der Rekordserie von 33 gewonnenen DFB-Pokalspielen in Folge. Außer, dass der DFB-Pokal eben der Wolfsburger Wettbewerb schlechthin zu sein scheint. So liegt der letzte grün-weiße Liga-Erfolg gegen den FC Bayern München, das furiose 6:0 in der Saison 2018/2019, schon ein wenig zurück. Im DFB-Pokal aber gab es in den letzten beiden Spielzeiten hingegen Auswärtssiege beim Konkurrenten von der Isar. Nun genießen die Titelverteidigerinnen also Heimvorteil und haben darüber hinaus einen Regenerationstag mehr als ihr Gegner, der am Donnerstag noch in Malmö gefordert war. Mit Blick auf einen intensiven Pokal-Fight, der möglicherweise nicht nach 90 Minuten entschieden sein wird, ein Faktor, der noch zum Tragen kommen kann. Seinen Optimismus wiedergefunden hat auch VfL-Cheftrainer Stephan Lerch, der sich bei der wöchentlichen Medienrunde zuversichtlich präsentierte – auch weil er personell weiterhin nahezu aus dem Vollen schöpfen kann. Der Coach sprach zwei Tage vor dem Kräftemessen mit dem FC Bayern München über…

…die Stimmung nach dem Chelsea-Spiel: Im Spielersatztraining am Donnerstag waren Frust und Enttäuschung noch kurzzeitig spürbar, aber im Verlauf dieser intensiven Einheit wurde der Blick dann ebenso schnell wieder nach vorne gerichtet. Mir ist es auch gerade sehr wichtig, mit der Mannschaft in den Austausch zu kommen, daher führe ich auch viele Gespräche, um gewisse Dinge aufzuarbeiten.

…den FC Bayern München: Sie spielen einfach sehr souverän, abgeklärt und unaufgeregt. Das Selbstvertrauen, mit dem sie auftreten, ist schon ein Pfund. Daher gehen sie auch als Favorit in dieses Halbfinale. Aber an einem guten Tag können wir sie trotzdem schlagen.

…den eigenen Plan: Unser Ziel ist es, möglichst keine Fehler zu machen oder diese so zu minimieren, dass sie nicht bestraft werden. Wir müssen auf der anderen Seite aber auch Bayern zu Fehlern zwingen, denn auch sie kochen nur mit Wasser. Wie so oft in diesen Spielen werden am Ende Kleinigkeiten entscheidend sein. Wenn wir über 90 oder 120 Minuten sehr gut Fußball spielen sowie unsere Standard- und Umschaltmomente nutzen, haben wir eine realistische Chance, Bayern die erste Niederlage zuzufügen.

…die Liga-Niederlage gegen Bayern: Diese Niederlage spielt eine eher untergeordnete Rolle in der Vorbereitung, weil die Umstände damals ganz andere waren. Wir haben uns seitdem weiterentwickelt und hatten bis zu den Niederlagen gegen Chelsea ja auch wieder eine kleine Siegesserie aufzuweisen.

…die vermeintlich letzte Titelchance: Natürlich wissen wir alle, dass wir es im Pokal selbst in der Hand haben und der Titelgewinn nur noch zwei Siege entfernt ist. Das wollen wir als Chance sehen und eine Jetzt-erst-recht-Mentalität entwickeln. Aber es ist nicht so, dass wir diesen Aspekt groß thematisieren.

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