Hoffnung für DFB? Bierhoff: "Keine Übermannschaft" bei EM | OneFootball

Die Siege gegen Frankreich und die Niederlande haben sich positiv auf das Gemüt der deutschen Nationalmannschaft ausgewirkt. Ex-DFB-Direktor Oliver Bierhoff hält bei der Europameisterschaft im Sommer den Titelgewinn für möglich.

Bis vor wenigen Wochen waren die Fans der deutschen Nationalmannschaft im Hinblick auf die Heim-EM negativ gestimmt. Die erfolgreichen Werbekampagnen für die Turniertrikots und die positiven Auftritte in den Testspielen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) haben eine leichte Trendwende herbeigeführt. Die Hoffnung auf ein erfolgreiches Turnier ist gestiegen, laut Oliver Bierhoff könnte die kleine Euphoriewelle ein Schlüssel zum Erfolg werden. "Man konnte sehen, wie schnell die Stimmung umschlägt, wie schnell eine Begeisterung entsteht. Man hat schon den Eindruck, dass die Fans positiv denken wollen. Da haben die beiden Partien absolut zu beigetragen", zitiert der kicker den ehemaligen DFB-Direktor nach einem Pressetermin in Berlin.

Bierhoff: "Gefühl, dass man sich gegenseitig hilft"

In den beiden vergangenen Partien habe die Nationalmannschaft eine Eigenschaft ausgestrahlt, welche seit 2018 gefehlt habe, erläuterte Bierhoff: "Man hatte das Gefühl, dass eine Mannschaft auf dem Platz steht, dass man sich gegenseitig hilft. Die Spieler haben ihre Rolle sehr diszipliniert ausgefüllt." Die spielerische Qualität des Kaders war nie ein Gegenstand der Debatte über die DFB-Elf, insofern könnte der neue Geist dabei helfen, das Potenzial zu entfachen. Bierhoff ist sogar vom Titelgewinn überzeugt: "Wenn wir mit der Mentalität und Geschlossenheit aus den beiden vergangenen Partien spielen, ist alles drin. Ich sehe keine Übermannschaft, vor der man Angst haben müsste."

Lob für Defensive: "Stabilisiert und diszipliniert verteidigt"

Ebenjene Mentalität sei insbesondere in der Defensive gefordert, betonte Bierhoff, der beim letzten EM-Triumph im Jahr 1996 das Golden Goal gegen die Tschechische Republik erzielte. "Sie hat sich stabilisiert und diszipliniert verteidigt. Auch weil die ganze Mannschaft mitgeholfen hat. Das muss man dann in den ganz heißen Spielen beobachten." Geschlossenheit ist das Schlüsselwort - wie beim WM-Triumph 2014.