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·31. Oktober 2024
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Dass es ausgerechnet Andreas Voglsammer mit einem Doppelpack in seinem 200. Zweitligaspiel war, machte die Sache natürlich umso feierlicher. Auf einem Mähdrescher donnerte Vogi durch die Börde und rasierte zusammen mit seinem bockstark aufspielenden Team die kurzzeitig blühenden Ambitionen des FCM.
Auf Facebook analysierte jemand, dass wir alle unsere Punkte diese Saison, egal ob daheim oder in der Fremde, in unseren roten Shirts holten. Magdeburg war nach Münster erst der zweite Auswärtsauftritt in unserem Hauptdress und ließ das Punktekonto sofort wieder klingeln. Wenn an dieser Theorie etwas dran ist, war der große Matchwinner in Magdeburg somit klar unser Zeugwart.
Ich meine aber auch vor einigen Wochen gelesen zu haben, dass uns das Duo Tresoldi/Ngankam in der Startelf rein statistisch die größte Lebensfreude beschert. Beide blieben zwar kreativ erneut relativ blass, ackerten aber gewohnt wie die Gäule. Andreas Voglsammer profitierte von den gerissenen Lücken, beziehungsweise von der feinen Flanke durch Jessic Ngankam zum 0:2.
Wir stehen allerdings etwas überrascht vor den Statistiken dieser Partie, denn sowas kommt nicht jede Woche vor: In so ziemlich allen Punkten war Magdeburg das klar bessere Team – mehr gelaufen, mehr Pässe gespielt und an den Mann gebracht, mehr Zweikämpfe gewonnen und mehr Ballbesitz sowieso. Auf diesem Papier waren die Elbestädter klar überlegen und hätten den Sieg erzwingen müssen. Rein optisch hingegen zeigte Hannover 96 den bisher besten Auswärtsauftritt der Saison und ließ seinen Gegner defensiv auf vielbeinigen Beton beißen.
Dann aber zeigte ein Blick auf den von uns immer viel zitierten Performance-Wert, dass unsere Roten hier ebenfalls höher bewertet wurden als die Statistik vermuten ließ. Das bedeutet, dass wir zwar weniger, aber geilere Pässe spielten. Weniger, aber wichtigere Zweikämpfe gewannen. Weniger, aber effektiver rannten.
In einem zweikampfintensiven Match konnten Kunze, Neumann, Leopold und Co. letztendlich den dominanten FCM so sehr zermürben, dass seine hurra so tollen Ballstafetten in brotloser Kunst endeten. Die rote 5er Kette war taktisch hochkonzentriert und engmaschig gestrickt, sodass das gefürchtete Tiki-Taka von Trainer Christian Tietz sich 20 Meter vor dem Kasten immer wieder fest lief.
War man hinten fleißig und leidensfähig, so wurde man offensiv endlich mal mit dem nötigen Spielglück belohnt. Zwei Tore von Andreas Voglsammer und eins durch den eingewechselten Howie Nielsen waren bedingt durch krasse Aussetzer in der Magdeburger Hintermannschaft. Beschweren tun wir uns darüber sicherlich nicht, nachdem der Scoring-Gott in den ganzen ersten Spielen eher kein Fan von 96 war.
Die aus der Taktikkiste gezauberte 5er Kette könnte nun auch im Heimspiel gegen offensiv starke Karlsruher zur Anwendung kommen. Hier darf man Marvin Wanitzek und seinen Stürmern keinen Raum geben. Unsere zentrale Achse mit Zieler, Neumann, Halstenberg, Kunze und Leopold stellt momentan den wohl stärksten Torso der Liga dar. Mit dem klaren Sieg in Magdeburg sind wir gerade das Team der Stunde. Und offensiv hat es im Niedersachsenstadion ja bisher immer irgendwie ganz gut geklappt. Den Rest wird unser E-Sports-Profi Voglsammer sicher schon auf der Konsole vorgespielt haben.