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·16. Januar 2025
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Im Interview mit liga3-online.de spricht Osnabrücks Rückkehrer Bryan Henning über die Gründe für seinen Wechsel von Viktoria Köln zum VfL, den Abstiegskampf mit seinem neuen Team, persönliche Ziele für die zweite Saisonhälfte und den Rückrundenauftakt gegen den SV Sandhausen am Samstag.
liga3-online: Nach dreieinhalb Jahren sind Sie zurück beim VfL Osnabrück. Was waren Ihre Beweggründe für den Wechsel von Viktoria Köln zum VfL, Herr Henning?
Bryan Henning: Seitdem ich den Verein 2021 verlassen habe, gab es ständigen Kontakt mit den Klubverantwortlichen. Der VfL ist mir im Herzen geblieben, ich war auch einige Male im Stadion. Außerdem habe ich meine Frau hier kennengelernt, die in Osnabrück geblieben ist. Durch meinen Wechsel zum VfL können wir die Fernbeziehung hinter uns lassen. Auch das hat bei meiner Entscheidung sicher eine Rolle gespielt.
Mit Viktoria Köln spielten Sie eine starke Hinserie, auf Platz sechs hält Köln Tuchfühlung zur Spitze. Stattdessen entschieden Sie sich nun für den Abstiegskampf in Osnabrück. Aus sportlicher Sicht ist Ihnen der Wechsel bestimmt nicht einfach gefallen, oder?
Tatsächlich doch. Ich musste nicht viel nachdenken, weil ich sehr zuversichtlich bin für die Rückserie. Das Team hat eine große Qualität. Auch wenn die Hinserie absolut nicht gut war. Ich habe keine Angst vor der Aufgabe, sondern bin hochmotiviert, dem VfL auf dem Weg raus aus der Abstiegszone zu helfen.
Wie bewerten Sie generell Ihre letzten Stationen bei Eintracht Braunschweig und Viktoria Köln – was haben Sie mitgenommen und wie haben Sie sich als Spieler entwickelt?
Als Fußballprofi lernst du in jedem Karrierejahr etwas mehr dazu. In Braunschweig sind wir in die 2. Bundesliga aufgestiegen und haben anschließend die Klasse gehalten. Es war eine tolle und erfolgreiche Zeit. In Köln wird sehr akribisch gearbeitet und viel getan, um in der 3. Liga mithalten zu können. Dieser Invest ist aber auch notwendig bei einem vergleichsweise kleineren Verein. Die letzten Jahre haben bei mir dazu geführt, dass ich den Profifußball und die Vereinsarbeit, die dahinter steckt, noch mehr wertschätze.
Wie ist nun Ihr erster Eindruck beim VfL – und was hat sich in den dreieinhalb Jahren in Osnabrück verändert?
Es ist einiges neu. Der Trainingsplatz, der Großteil der Mannschaft und auch das Trainerteam. Es ist viel Bewegung im Verein und man merkt, dass eine stetige Entwicklung und Verbesserung stattfindet.
Wie war Ihr Empfang im Verein?
Durchweg positiv – womit ich so gar nicht gerechnet hatte. Viele haben sich gefreut, dass ich zurück bin. Für mich fühlt sich gerade einfach alles super schön an. Ich bin direkt bei meiner Frau eingezogen und brauchte zum Start kein Hotel, bevor ich eine neue Wohnung gefunden habe. Ich muss mich weder im Verein noch in der Stadt zunächst zurechtfinden, weil ich alles bereits gut kenne.
Der VfL Osnabrück startet auf Abstiegsplatz 19 in die Rückrunde. Wie haben Sie die Hinserie als Gegner des VfL verfolgt?
Ich habe die Hinrunde des VfL sehr aktiv verfolgt und kann nicht genau sagen, woran es liegt, dass die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz steht. Vielleicht wurden die negativen Erfahrungen aus der Abstiegssaison in der 2. Bundesliga mit in die 3. Liga genommen. Möglicherweise ist die Siegermentalität ein wenig verloren gegangen. Fakt ist, dass der VfL oft gut gespielt hat, aber viele unglückliche Gegentore kassiert hat. Die entscheidenden Nuancen haben zu häufig gefehlt, um mehr Punkte zu holen. Wir wollen jetzt zum Start in die Rückrunde von Beginn an wacher und konzentrierter sein.
Was nehmen Sie sich vor, um den VfL bei der Mission Klassenverbleib zu unterstützen?
Ich will alles investieren und versuchen, durchweg positiv zu bleiben. Es wird auch darum gehen, den negativen Gedanken keinen Raum zu lassen. Ich habe extrem Bock auf die Herausforderung und möchte direkt mit anpacken. Wir als Team wollen die Kraft der Bremer Brücke wieder mehr für uns nutzen und zuhause wieder eine Macht werden.
Los geht die Rückserie für den VfL Osnabrück am Samstag gegen den SV Sandhausen. Wie lief die Vorbereitung?
Wir waren unter anderem im Trainingslager in Alicante. Es war sehr intensiv mit bis zu vier Einheiten am Tag. Da wir viele Zu- und Abgänge haben, war diese Intensität aber auch wichtig, um neue Abläufe kennenzulernen und uns gemeinsam einzuschwören. Die Bedingungen in Alicante waren top, und ich habe das Gefühl. dass bei uns alle extrem heiß auf den Start der Rückrunde sind.
Der SV Sandhausen reist mit dem neuen Trainer Kenan Kocak an. Was erwarten Sie für ein Match?
Es ist schwer zu sagen, was uns erwartet, da Sandhausen mit Kenan Kocak noch kein Spiel absolviert hat. Klar wird sein, dass auch Sandhausen in der Rückserie wieder deutlich besser punkten will als in den letzten Wochen der ersten Saisonhälfte. Wir möchten uns aber gar nicht zu viel mit dem Gegner beschäftigen, sondern mehr auf uns schauen und alles reinwerfen, um bestenfalls mit einem Sieg in die Rückserie zu starten.