Heftige DFB-Schelte von Beck: "Zerstören eine ganze Saison" | OneFootball

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·4. Juni 2022

Heftige DFB-Schelte von Beck: "Zerstören eine ganze Saison"

Artikelbild:Heftige DFB-Schelte von Beck: "Zerstören eine ganze Saison"

Ein Tor fehlte dem BFC Dynamo am Ende, um sich in die Verlängerung zu retten und den Traum vom Aufstieg in die 3. Liga am Leben zu erhalten. Nun müssen die Hauptstädter trotz des 2:1-Sieges im Rückspiel der Relegation beim VfB Oldenburg auch in der kommenden Saison in der Regionalliga antreten, was bei Angreifer Christian Beck für mächtig Frust und heftiger Kritik am DFB sorgte.

"Danke an den DFB"

Während einige seiner Teamkollegen aufgrund der Enttäuschung bitterlich zu weinen angefangen hatten, stand Christian Beck bei "MagentaSport" Rede und Antwort. Der 34-Jährige verspüre "nur Leere" in sich, gestand er nach dem verpassten Aufstieg. "Wir haben alles versucht und wollten den Bock noch umstoßen. Aber das Hinspiel hat noch zu sehr nachgewirkt." Da hatte der BFC im eigenen Stadion eine 0:2-Niederlage kassiert und war mit einem großen Nachteil ins Rückspiel gegangen.


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Dass sich die Meister der Nord- und Nordost-Staffel gegenübergestanden und klar war, dass einer nach einer tollen Saison eine große Enttäuschung erleben würde, brachte den gebürtigen Erfurter, der achteinhalb Jahre für den 1. FC Magdeburg gespielt hatte, in Rage. "Danke an den DFB, der solche Regeln einführt. Da haben sie sich richtig was bei gedacht – großes Lob!", konnte sich der Angreifer die sarkastische Spitze gegen den Verband nicht verkneifen.

"Hauptsache der Westen und Südwesten dürfen immer hoch. So eine Regel ist eine Vollkatastrophe", schimpfte Beck und war mit seiner Kritik am DFB noch nicht fertig: "Das passiert, wenn Leute entscheiden, die keine Ahnung vom Fußball haben. Die zerstören eine ganze Saison mit zwei solchen Bummsspielen." Doch bei allem Ärger über die Funktionäre zeigte sich Beck auch selbstkritisch: "Klar, wir müssen uns auch an die eigene Nase fassen. Aber es ist eine Katastrophe, was der DFB da eingeführt hat." Auch die Oldenburger fühlten mit dem BFC. Sportdirektor Sebastian Schachten etwa sagte: "Es tut einem als Sportler leid, dass sie nicht aufgestiegen sind. Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass der Erste aufsteigen muss."

Viel Pech für den BFC

Mit Anpfiff weg war klar, dass der BFC viel Risiko gehen muss, will er den Zwei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel noch aufholen. Doch das ging nicht auf. Stattdessen spielten fast nur die Hausherren. Die beste Möglichkeit für die Gäste hatte Matthias Steinborn, der den Ball aus wenigen Metern nicht richtig getroffen hatte (20.). Nach 34 Minuten ging Oldenburg in Führung. Max Wegner hatte sich nach einem langen Ball gegen Michael Blum durchgesetzt und den Ball anschließend zur Führung eingenetzt (34.). "Wahrscheinlich haben wir das noch mal mit so einem Tor gebraucht", meinte Beck.

Denn nur zehn Minuten später war der BFC erfolgreich: Niklas Brandt erzielte nach einer Beck-Vorlage aus dem Nichts den Ausgleich und brachte die Spannung zurück ins Spiel. Zwei Tore brauchten die Gäste noch für die Verlängerung. Und der Wille war da, das zeigte die zweite Halbzeit. Allein Beck traf zwei Mal das Aluminium (56./57.), zudem wurde ein Kopfball vom ihm kurz vor der Linie gerettet (67.). "Wir hatten in der zweiten Halbzeit auch Chancen, aber der Ball will nicht rein." Das 2:1 durch Andor Bolyki in der sechsten Minute der Nachspielzeit kam "zu spät. Das ist sehr ärgerlich für uns".

Trotz all des Ärgers gab sich Beck wie gewohnt als fairer Sportsmann: "Glückwunsch an Oldenburg. Eigentlich haben wir es beide verdient." Ob er bald den Stolz auf eine starke Saison verspüren und mit neuem Mut an die kommende Saison herangehen würde, konnte der Stürmer noch nicht beantworten: "Der Blick darauf ist so weit weg. Wir sind alle sehr enttäuscht, müssen das sacken lassen. Wir brauchen dann eine Pause, es war eine sehr lange Saison für gar nichts. Wir müssen den Mund abputzen und schauen, was nächste Saison ist." Dann droht dem BFC wieder die Relegation. In einem Jahr muss der Nordost-Vertreter gegen den Meister aus Bayern antreten.

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