Miasanrot
·9. Oktober 2024
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Die FC Bayern Frauen sind mit einem 5:2 gegen den FC Arsenal in die diesjährige UEFA Champions League-Saison gestartet. Vor ausverkauftem Haus konnte die Straus-Elf in einem wilden Spiel einen die ersten drei Punkte einfahren.
Im Vergleich zum 1:0- Sieg gegen den 1. FC Köln wechselte FCB-Trainer Alexander Straus auf drei Positionen. Die wiedergenesene Sarah Zadrazil ersetzte in der Mittelfeldzentrale Sam Kerr, Kapitänin Glodis Viggosdottir kehrte nach ihrer Sperre in die Abwehrzentrale zurück und verteidigte erneut neben Tuva Hansen, so dass für Linda Sembrant erstmal nur ein Platz auf der Bank blieb. In der Offensive ersetze Klara Bühl Torjägerin Lea Schüller.
Vor einer stimmungsvollen Kulisse konnten die Bayern-Frauen die ersten Akzente setzen und kamen durch Pernille Harder nach fünf Minuten erstmals gefährlich in den Arsenal-Strafraum ohne allerdings zum Abschluss zu kommen. Die Gunners, mit der Ex-Münchnerin Manuela Zinsberger im Tor, bauten mit einer Dreierkette auf, die von der ehemaligen Bundesliga-Spielerin Lia Wälti abgesichert wurde.
Was bereits in den ersten Minuten auffiel: Jovana Damnjanovic, Klara Bühl und Pernille Harder interpretierten ihre Offensiv-Rollen sehr variabel. Außenbahn-Spielerin Bühl tauchte immer wieder auch im Zentrum und auch die anderen beiden Akteure rotierten in den Anfangsminuten fleißig.
Beim FC Arsenal war auffällig, dass Torhüterin Zinsberger im Aufbau sehr hoch stand. Teilweise stand die ÖFB-Keeperin 30 Meter vor dem eigenen Tor und versuchte den Spielaufbau zu initiieren.
Ohne nennenswerte Torchancen vergingen die ersten 15 Minuten. Nach einem Foul von Carolin Simon wurde es nach einer Freistoßflanke kurz etwas gefährlicher im Bayern-Strafraum, die Arsenal-Angreiferin konnte Mala Grohs allerdings nicht vor große Probleme stellen.
Der Respekt beider Mannschaften voneinander war deutlich anzumerken. Ein Indiz dafür war nicht nur der risikoarme Spielaufbau auf beiden Seiten sondern auch die Intensität in den Zweikämpfen. Von der ersten Sekunde an kämpften alle 22 Spielerinnen um jeden Ball.
Eine Schrecksekunde mussten die Bayern-Frauen in der 21. Spielminute überstehen. Ein Pass auf Blackstenius wurde von Hansen zur Ecke abgewehrt, die McCabe an den kurzen Pfosten zirkelte, vom Aluminium prallte der Ball zurück ins Feld und konnte schlussendlich geklärt werden. Sowohl die Bayen- als auch die Arsenal-Angriffe wurden in dieser Phase des Spiels hauptsächlich über die Seite der Trainerbänke eingeleitet, d.h. Giulia Gwinn auf der rechten Außenbahn war im ersten Spielviertel quasi ohne Ballkontakte.
Und nicht nur Gwinn, auch Sydney Lohmann hatte zu Beginn des Spiels wenige Aktionen mit dem Ball. Und wenn sie den Ball hatte, verlor die junge Deutsche ihn postwendend wieder. Als es in der 25. Spielminute zu einr Verletzungsunterbrechung kam, Giulia Gwinn hatte im Zweikampf mit Foord einen Schlag abbekommen, nutzen das beide Trainer zu einer kurzen Trink- und Taktikpause.
Die kurze Pause sollte nicht die erhoffte Wirkung für die Straus-Elf haben. Arsenal blieb spielbestimmend und konnte in der 30. Minute durch einen schön herausgespielten Treffer von Mariona Caldentey die 1:0-Führung erzielen. Auch wenn das Spiel bis dato keine Vielzahl an Torchancen bot, war die Führung nicht unverdient, da man die Bayern-Defensive doch das ein oder andere Mal vor Probleme stellte und selbst nichts zulass.
Auch nach dem Rückstand änderte sich das Bild aus Bayern-Sicht vorerst nicht. Arsenal stand kompakt und konnte die wenigen Konterversuche der Müncherinnen relativ einfach unterbinden. Die Bayern, ungenau im Offensivspiel, blieben auch nach knapp 35 Minuten ohne echte richtige Torchance.
In den vergangen Spielen half dem deutschen Meister in dieser Phase gerne eine Standardsituation. Aber auch diese konnten sich die weiß gekleideten Hausamen nicht erspielen. Gefährlich wurde es dennoch in der 41. Minute als Harder einen Pass von links kontrollieren und zu Gwinn weitereleiten konnte, die mit ihrem wuchtigen Schuss allerdings an Zinsberger scheiterte.
Ein Hallo-Wach so kurz vor der Pause? Ja! Nach einer Halbfeld-Flanke von Georgia Stanway in Folge einer weiteren Ecke köpfte Kapitänin Glodis Viggosdottir per Bogenlampe zum schmeichelhaften 1:1-Ausgleich ein. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Pause.
Personell unverändert starteten beide Mannschaften in die zweite Hälfte. Doch spielerisch sollte sich etwas ändern: Nach wenigen Sekunden hatte Carolin Simon mit einem Weitschuss die erste gefährliche Aktion der zweiten Halbzeit.
Und die Linksverteidigerin Simon war auch bei der zweiten Chance beteiligt als sie mit einem weiten Ball Pernille Harder auf die Reise schickte, die jedoch von der herauseilenden Zinsberger vom Ball getrennt werden konnte.
Die Müncherinnen blieben weiter auf dem Gas und nach einer Flanke von Sydney Lohmann hatte Pernille Harder die nächste Möglichkeit, der Kopfball der Dänin war aber zu unplatziert. Und der FC Arsenal? Die Gunners schienen beeindruckt und wurden durch das gute Angriffspressing der Bayern zu vielen langen Bällen gezwungen.
Was dann folgte, war die logische Konsequenz aus der guten Anfangsphase der Gastgeberinnen: Klara Bühl konnte nach einem Ballgewinn das Spielgerät durch das Mittelfeld treiben und fand auf der rechten Seite Sydney Lohmann, die Zinsberger im kurzen Eck keine Chance ließ und zur 2:1-Führung einschoss.
Erneut konnte die Straus-Elf ein Spiel zuhause drehen. Erneut durch einen Treffer kurz vor und wenige Minuten nach der Halbzeit. Euphorisiert von der Führung spielten die Münchnerinnen weiter nach vorne, der FC Arsenal wurde immer weiter nach hinten gedrückt, weswegen Jonas Eidevall auch die ersten Wechsel vorbereite.
Mit Alessio Russo und Beth Mead machten sich bereits zwei neue Offensivkräfte bereit, als ein Eckball in den FCB-Strafraum segelte und Codina Panedas fand, die wenige Meter vor Grohs zum Ausgleich einköpfen konnte.
Ein Gegentreffer aus dem Nichts. Auch Alexander Straus reagierte nun und brachte mit Lea Schüller, Linda Dallmann und Samantha Kerr frische Kräfte ins Bayern-Spiel. Und die Einwechslungen sollten auch gleich einen Effekt auf das Bayern-Spiel haben. Eine Simon-Ecke nickte Pernille Harder zur erneuten Führung ein.
Was einmal geht, geht auch ein zweites Mal dachte sich wohl die Straus-Elf und erneut segelte eine Flanke von der linken Seite auf den Kopf von Pernille Harder, 4:2. Die Vorentscheidung? Das hoffte man am Campus, schließlich wollte man den ersten Champions League-Sieg seit gut einem Jahr einfahren.
Doch der FC Arsenal blieb gefährlich und nach einer Unachtsamkeit in der Münchner Defensive landete – natürlich – ein Kopfball an der Latte. Glück für den FC Bayern. Dass das Spiel nicht noch einmal zu kippen drohte, entschied sich dann in der 86. Minute. Der FC Arsenal, weit aufgerückt, eröffnete dem FC Bayern Räume, die die Straus-Elf zu nutzen wusste.
Über Giulia Gwinn landete der Ball bei Pernille Harder, die im Nachschuss ihren Hattrick und den Erfolg perfekt machen konnte. Unter tosendem Ablaus wurde die Spielerin des Spiels dann Sekunden nach dem Treffer für Linda Sembbrant ausgewechselt.
Ein wichtiger Erfolg für die Straus-Elf, die sich zuletzt schwer tat in der Königsklasse die notwendigen Big Points zu holen. Mit drei Punkten im Gepäck fährt es sich nun deutlich entspannter zum nächsten Gegner in der Champions League: Juventus Turin.
Tore: 0:1 Caldentey (30.), 1:1 Viggosdottir (43.), 2:1 Lohmann (56.), 2:2 Codina (65.), 3:2 Harder (73.), 4:2 Harder (78.), 5:2 Harder (86.)Gelbe Karten: Codina (41.)Aufstellung FC Bayern: Grohs – Gwinn, Viggósdóttir, Hansen, Simon – Zadrazil (70. Kerr), Stanway (90. Olme), Lohmann (70. Dallmann) – Harder (87. Sembrant), Damnjanovic (70. Schüller), BühlAufstellung FC Arsenal: Zinsberger – Fox, Panedas, Williamson, McCabe (66. Catley) – Wälti (79. Kafaji), Mariona, Little, Maanum (66. Mead), Foord (79. Cooney-Cross)- Blackstenius (66. Russo)
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