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·30. September 2022

Hamann: Kimmich "kein defensiv denkender Spieler"

Artikelbild:Hamann: Kimmich "kein defensiv denkender Spieler"

In den vergangenen Tagen wurde eine Diskussion über das Verhalten von Joshua Kimmich auf dem Platz angestoßen. So sieht Dietmar Hamann im Leistungsträger des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft keinen klassischen Sechser, der jedoch in dieser Rolle agieren müsse.

Seit einigen Jahren spielt Joshua Kimmich auf seiner ursprünglichen Position im zentralen Mittelfeld und bisher war der 27-Jährige sowohl beim FC Bayern als auch in der deutschen Nationalmannschaft unantastbar. Julian Nagelsmann und Hansi Flick werden ihm auch weiterhin vertrauen, in der Öffentlichkeit aber wird über seine Rolle intensiv diskutiert. Nachdem Markus Babbel kürzlich kritisierte, Kimmich spiele "mal auf der Sechs, dann auf der Acht, als Zehner oder Linksaußen", stellte Dietmar Hamann im Podcast "Bayern Insider" der Bild-Zeitung die Vermutung auf, dass sich der Nationalspieler nicht als reinen Sechser sieht: "Ich glaube, er sieht sich als offensiveren Mittelfeldspieler. Er ist kein defensiv denkender Spieler und ich kenne wenige Sechser, die Freistöße und Ecken schießen."


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Hamann: "Eine sehr knifflige Frage"

Eine offensivere Positionierung falle beim FC Bayern kaum ins Gewicht, "weil sie in der Bundesliga so dominant sind", sagte Hamann. In der Champions League werde zu viel Risiko jedoch bestraft - genau wie auf Nationalmannschaftsebene: "Da hast du andere Kaliber vor der Brust als in der Bundesliga mit Bayern. Auf dieser Position brauchst du strategisches Denken, das Wichtigste ist, dass du Räume besetzt, durch die der Gegner nicht spielen kann. Deswegen ist das im Hinblick auf die Weltmeisterschaft eine sehr knifflige Frage, was der Bundestrainer macht."

Muss Kimmich defensiver spielen?

Fraglich sei auch, welche Anforderungen Nagelsmann und Flick an Kimmich stellen. "Das Einfachste wäre, ihm zu sagen, dass er die Position zu halten und sich für den Erfolg der Mannschaft zurückzunehmen hat", sagte Hamann und ergänzte: "Ich glaube, das kann er. Deswegen wird er trotzdem kein defensiv denkender Spieler sein, aber das wäre ein Fortschritt." Doch der deutschen Nationalmannschaft fehle allgemein ein klassischer Sechser, weshalb der TV-Experte zwei Monate vor WM-Start einige Bedenken hat: "Wenn du hinten offen bist, dann leidet auch die Offensive. Wenn du mit offenem Visier spielst, geht es hin und her und du wirst nie eine Kontrolle über das Spiel haben. Wenn wir gegen Spanien und Japan spielen bei der Weltmeisterschaft, wäre ich gewarnt."

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