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·21. Juli 2025

HAM International: Wer ist denn hier der Boss?

Artikelbild:HAM International: Wer ist denn hier der Boss?

„Hochgradig erbost“ soll Hasan Ismaik laut der Süddeutschen Zeitung gewesen sein, als die Pressemitteilung zum Vollzug des Investorendeals veröffentlicht wurde. Ismaik muss sich dabei auch Fragen, ob er seinen eigenen Leuten vertrauen kann.

Hasan Ismaik ist durchaus zu Recht sauer auf den TSV 1860 München. Viel zu früh kam eine Pressemitteilung über den erfolgreichen Verkauf seiner Anteile an eine Schweizer Familien-Holding. Seine Kritik richtet er dabei explizit in Richtung Ex-Präsidium rund um Robert Reisinger. Doch folgt man der Logik, muss er vor allem auch bei seinen Vertretern Kritik üben und Konsequenzen ziehen. Blicken wir auf die Aussagen.


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Hasan Ismaik

„Die vorzeitige Ankündigung des Verkaufs war ein schwerer Fehler, den ich weder unterstützt noch stillschweigend hingenommen habe – im Gegenteil: Ich habe mich ausdrücklich dagegen ausgesprochen.“ Hasan Ismaik auf Instagram

Karl-Christian Bay

„Natürlich wurde sowohl der Inhalt der Pressemitteilung als auch der Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung durch die rechtlichen Vertreter von HAM ausdrücklich freigegeben.“ Karl-Christian Bay (damaliger Vize-Präsident des TSV 1860)

Das scheint zunächst ein Widerspruch. Doch das ist es nicht. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Presseabteilung der Profifußball KGaA das wörtliche Zitat Ismaiks frei erfunden hat. Und wir gehen auch nicht davon aus, dass das Präsidium es so vorgegeben hat, ohne es sich autorisieren zu lassen. Ein derartiges Zitat kann nur von Hasan Ismaik oder seinen Vertretern kommen.

Bay spricht auch nicht von Ismaik selbst, sondern, sicherlich bewusst, von den rechtlichen Vertretern von HAM. Das würde dann allerdings heißen: Die HAM-Vertreter haben sich nicht mit Hasan Ismaik abgesprochen. Ansonsten wäre es weder zu diesem (fälschlichen) Zitat gekommen, noch wäre die Pressemitteilung überhaupt entstanden. Denn es ist fraglich, ob der TSV das ohne Zustimmung veröffentlicht hätte. „Da fragt man sich: Wer ist denn hier der Boss?“, so die Süddeutsche Zeitung provokativ.

Eine Frage, die Ismaik wohl in der kommenden Woche klären könnte. Er möchte nach München kommen, um mit dem neuen Präsidium zu sprechen. Dabei wird er sich auch überlegen, wie er zukünftig wahrgenommen werden möchte. Die Außendarstellung ist teilweise katastrophal, die zu frühe Pressemitteilung ein Resultat daraus. Ismaik wird sich bestimmt fragen, wer ihn in München ab sofort vertritt, wer seine mediale Außendarstellung betreut und wie insgesamt kommuniziert werden soll. Selbstdarsteller sollte er dabei vermeiden. Genauso Leute, die für sich einen Vorteil rausziehen wollen. Es muss jemand sein, der ganz alleine seine Interessen vertritt. Die Boss-Frage sollte Ismaik in jedem Fall klären. Nur so kann er mit dem zukünftigen Präsidium eine gemeinsame Agenda verfolgen und öffentlich präsentieren.

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