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·30. November 2022

Haft und Folter: Angehörige der Iran-Profis vom Regime bedroht

Artikelbild:Haft und Folter: Angehörige der Iran-Profis vom Regime bedroht

Die Nationalmannschaft von Iran ist durch eine 0:1-Niederlage gegen die USA am Dienstag bei der WM in Katar nach der Gruppenphase ausgeschieden. Die Truppe von Trainer Carlos Queiroz hatte es beim Turnier angesichts der Unruhen im Land nicht leicht, sich auf den Fußball zu konzentrieren. Das Ausmaß der Beeinflussung wird erst nach dem letzten Abpfiff deutlich.

Die Spieler hatten beim WM-Auftakt gegen England ein weltweit beachtetes Zeichen gesetzt, als sie bei der Nationalhymne stumm blieben. In den weiteren Gruppenspielen gegen Wales und die USA sangen sie doch wieder mit, auch andere politische Botschaften blieben aus. Wie die Sportschau unter Bezugnahme auf Berichte des US-Senders CNN berichtet, standen die Spieler von Iran dabei unter erheblichem Druck aus der Heimat. Den Familien der Spieler soll demnach mit Folter und Haft gedroht worden sein, wenn die Spieler die WM-Bühne für neuerliche öffentlichkeitswirksame Aktionen nutzen sollten.


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Mutige Iraner für Frauenrechte auf der Straße

Die Machthaber in Teheran stehen seit September unter massivem Druck, Auslöser für landesweite Proteste war der durch Polizeigewalt herbeigeführte Tod von Mahsa Amini. Auch Teile der Nationalmannschaft haben sich öffentlich hinter die Demonstranten gestellt, die nicht zuletzt für mehr Frauenrechte im Land auf die Straße gehen und dabei ihre körperliche Unversehrtheit riskieren. Auch im Rahmen der WM in Katar ist es zu Protestbekundungen gekommen. Das iranische Regime ist dagegen offenbar auch im Ausland mit aller Härte vorgegangen.

Übergriffe vor dem Stadion

Bis zu 5 000 dem Regime nahestehende Personen sollen laut ARD-Korrespondentin Katharina Willinger in Katar vor Ort sein, um kritische Fans zu beobachten und zu beeinflussen, offenbar werden Listen geführt. Die Fans müssen mit Repressalien rechnen. Nach dem Aus infolge des 0:1 gegen die USA wurde ein Zuschauer beim Versuch eines Interviews mit einem TV-Sender von mutmaßlich iranischen Fans angegriffen. Der italienische Journalist Tancredi Palmeri hat im Nachgang Videoaufnahmen produziert, die unter anderem diesen Mann mit einer blutenden Wunde am Kopf zeigen. Auslöser soll ein Shirt mit der Aufschrift "Women! Life! Freedom!" gewesen sein, mit dem sich der Zuschauer der Protestbewegung im Iran zugehörig zeigt.

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