Hadjam sorgt für die Erlösung | OneFootball

In der 84. Minute fiel die Entscheidung, und ein Verteidiger war dafür verantwortlich: Jaouen Hadjam erzielte den einzigen Treffer an diesem Sonntag gegen Lugano. YB rückte dank dem 1:0-Heimsieg erstmals über den Strich und belegt nun den sechsten Rang.

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Kurz vor dem Anpfiff sieht sich YB-Trainer Giorgio Contini gezwungen, die rechte Abwehrseite neu zu besetzen. Lewin Blum muss wegen starken Kopfschmerzen passen. Seinen Part übernimmt Jaouen Hadjam, der normalerweise auf der linken Seite verteidigt. Dafür rückt Abdu Conté in die Startformation.

Gegen das ambitionierte Lugano entwickelt sich eine Partie, in der beide Teams darauf bedacht sind, bloss keine Fehler zu machen. Und immer wieder werden im Verlauf des Spiels auf beiden Seiten taktische Anpassungen vorgenommen. Chancen entstehen primär nach Standards. In der 5. Minute kommt Antonios Papadopoulos nach einem Freistoss von Yanis Cimignani zu einem gefährlichen Abschluss, aber Marvin Keller pariert den Kopfball. Die beste Gelegenheit für YB besitzt Christian Fassnacht nach einem Corner von Raya Raveloson (34.), der Kopfball aus günstiger Position fliegt aber am Tor vorbei.

Turbulent wird es unmittelbar vor der Pause. Mattia Zanotti verpasst die Tessiner Führung, auf der anderen Seite schafft es Chris Bedia nicht, den Ball in einem Gewühl über die Linie zu drücken.

Die Young Boys starten mit einer Möglichkeit durch Fassnacht gut in die zweite Halbzeit (47.). Aber sie müssen auch das Glück in Anspruch nehmen, als Renato Steffen mit seinem schwächeren rechten Fuss abdrückt – der Ball prallt an die Latte. Diesbezüglich gleichen die Einheimischen aus: Joël Monteiro hat Pech mit einem Pfostenschuss (66.).

Mit Filip Ugrinic und Alan Virginius anstelle von Fassnacht und Conté versucht Contini, dem Team für die letzte halbe Stunde neue Impulse zu geben. Die Bemühungen sind da, allerdings erweist sich Lugano vor 27’463 Zuschauenden lange als zäher und abgeklärter Gegner, der kaum zulässt, dass sich Lücken auftun. Bis die 84. Minute anbricht und Jaouen Hadjam für ausgelassenen Jubel sorgt. Im Stile eines Stürmers dringt der dynamische Verteidiger in den Strafraum ein, legt sich den Ball auf seinen starken linken Fuss und bezwingt Amir Saipi.

Wie gross die Erleichterung ist, lässt sich an den Jubelszenen ablesen: Die Ersatzleute jubeln mit Hadjam, auch Trainer Contini freut sich mit. Und die ohnehin schon gute Stimmung im Wankdorf erreicht ihren Höhepunkt.

Beim knappen, aber nicht unverdienten 1:0 bleibt es. Damit belegt YB nun Rang 6 und weist fünf Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze auf. Und diese Spitze bilden gleich vier Mannschaften: Basel, Lugano, Luzern und Servette haben 42 Punkte auf ihrem Konto. «Es ist schön, dass wir über den Strich gerückt sind», sagt Christian Fassnacht, «für uns war klar: Wir wollten den Sieg unbedingt und warfen gegen Ende alles nach vorne. Aber wir schauen jetzt nicht zu sehr auf die Tabelle, sondern arbeiten demütig weiter.»

Trainer Giorgio Contini bilanziert: «Lugano hatte durchaus seine Möglichkeiten. Ich bin glücklich, dass es in diesem taktisch geprägten Spiel zum Sieg gereicht hat. Mit den Einwechslungen wollten wir der Mannschaft signalisieren, dass wir unbedingt die drei Punkte wollen. Ein Unentschieden hätte uns nicht wirklich weitergebracht.»

Weiter geht es für YB mit einer Zürcher Woche. Am Donnerstag treffen die Berner im Cup-Viertelfinal auswärts auf den FC Zürich (20:30 Uhr). Drei Tage später kommt es – ebenfalls im Stadion Letzigrund – zur Begegnung mit den Grasshoppers (16:30 Uhr).

Jaouen Hadjams Jubel nach dem Siegestor. (Foto: Thomas Hodel)

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