"Habe gefragt, was wir verbrochen haben": Härtel weiter sieglos | OneFootball

Auch im dritten Spiel als neuer Trainer des FC Erzgebirge Aue konnte Jens Härtel nicht den ersten Sieg einfahren, stattdessen setzte es eine bittere 1:2-Niederlage im Derby bei Dynamo Dresden. Mit der Leistung zeigten sich die Beteiligten aber zufrieden und blickten daher zuversichtlich auf die kommenden Wochen.

"Das ist Wahnsinn"

Nein, so ganz begreifen konnte Jens Härtel die zweite Niederlage im dritten Spiel unter seiner Regie unmittelbar nach Abpfiff nicht. "Im Kreis habe ich gefragt, was wir verbrochen haben. Das ist Wahnsinn", sagte er bei "MagentaSport", nachdem seine Mannschaft über 90 Minuten gut mitgehalten, sich für einen couragierten Auftritt aber nicht belohnt hatte. "Wir waren eigentlich drauf und dran, in Führung zu gehen", spielte Härtel auf einen Lattentreffer von Bär nach einer Stunde an. "Aber dann kassierst du so ein Kontertor, wo wir wussten, dass wir da aufpassen müssen", haderte der Aue-Coach mit dem 1:2 nur vier Zeigerumdrehungen nach der Bär-Chance. Schon das erste Tor nach gerade mal zwei Minuten sei "bitter" gewesen.

"Aber wie die Mannschaft dann reagiert hat, wie sie zurückgekommen ist und über das gesamte Spiel dann auch immer wieder Chancen hatte, da muss man ihr ein Riesenkompliment machen", befand Härtel. "Sie hat diesen Derby-Charakter total angenommen. Am Ende haben wir noch mal extrem gedrückt und hatten auch noch mal ein paar Möglichkeiten, aber irgendwie sollte es nicht sein." So konnte Aue lediglich über den Treffer von Sijaric jubeln (13.), während Martin Männel auf der anderen Seite erst einen Elfmeter und dann auch noch den Nachschuss parierte (32.). "Wir müssen dranbleiben. Die Art und Weise war okay, wir haben insgesamt gut verteidigt und wenig zugelassen." Härtel sprach von einem "guten Auftritt, aber das reicht aktuell leider nicht, um Punkte zu holen."

"Man kann uns keinen großen Vorwurf machen"

Die beiden Gegentore konnte auch Männel nicht verhindern, dennoch war der Keeper mit der Leistung seiner Mitspieler zufrieden. "Wir haben als Team ein super Spiel abgeliefert, haben vor allem in diesen Basics voll dagegen gehalten." Am Ende hätten die Veilchen "ein, zwei Fehler zu viel angeboten" und seien auch deshalb als Verlierer vom Platz gegangen. "Aber ich glaube, wenn man die Leistung sieht, dann kann man uns keinen großen Vorwurf machen. Außer, dass wir uns dann in der Phase, wo wir eigentlich drauf und dran waren, vielleicht das Spiel auf unsere Seite zu lenken, genau dort das Gegentor kassiert haben. Das war sehr unglücklich", pflichtete der 36-Jährige seinem Trainer bei.

Trotz guter Leistung blieb Aue zum dritten Mal in Folge sieglos und wartet zudem weiter auf den ersten Drittliga-Sieg in Dresden. "Irgendwann müssen wir auch die Ergebnisse liefern, das ist ja ganz klar. Aber wichtig ist, dass wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und uns selber auch nicht auseinander dividieren lassen." Das Motto lautet: "Einfach weitermachen, solche Momente dann auch schnell abhaken, wenn man es gut analysiert hat und den Fokus wieder nach vorne richten. Dann werden wir auch unsere Siege einfahren, da bin ich ganz sicher", so Männel. Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am kommenden Samstag gegen Alemannia Aachen.