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·20. Mai 2025
Guido Buchwald enthüllt: „Franz, hättest Du mich 1986 mitgenommen…“

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Im Legenden-Podcast „Wie war das damals?“ des Deutschen Fußballmuseums gibt Weltmeister Guido Buchwald tiefe Einblicke in seine Karriere und überrascht mit zahlreichen Anekdoten aus seinem Fußballerleben. Die Gastgeber Pit Gottschalk und Christian Pfennig entlocken dem ehemaligen Defensivkünstler die besten Geschichten.
Besonders emotional wird es, als Buchwald über die WM 1986 spricht. Trotz vorheriger Zusage durch Co-Trainer Horst Köppel wurde er nicht für den WM-Kader berücksichtigt. „1991 sind Franz Beckenbauer, ich und unsere Frauen bei einer Festivität mal ein Stück gegangen. Da sagte seine Frau zu meiner, dass der Franz noch immer so ein schlechtes Gewissen habe, dass er mich 1986 nicht mit zur Weltmeisterschaft in Mexiko genommen hat“, erinnert sich Buchwald. Seine Antwort darauf war ebenso selbstbewusst wie humorvoll: „Franz, Du bist selber schuld. Hättest Du mich 1986 mit zur WM genommen, wären wir schon dort Weltmeister geworden.“
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Die Genugtuung folgte vier Jahre später, als beide gemeinsam den WM-Pokal in die Höhe stemmten. „Nach der WM 1990 war man eine andere Persönlichkeit in Deutschland“, beschreibt Buchwald die Bedeutung dieses Erfolgs für sein Leben. Über Teamchef Beckenbauer hat er nur Gutes zu sagen: „Franz Beckenbauer hat aus 22 Persönlichkeiten 22 Freunde gemacht.“
Eine amüsante Enthüllung betrifft seinen legendären Spitznamen „Diego“, den er aufgrund seiner überraschend guten Technik erhielt. Entgegen der verbreiteten Meinung stellt Buchwald klar: „Den Spitznamen ‚Diego‘ hat mir eigentlich Klaus Augenthaler verpasst, damals beim Fünf-gegen-Zwei im Training.“ Als Überraschungsgast bestätigt Jürgen Klinsmann: „Guido war schon ein Techniker – Diego aber war ein Künstler.“
Interessante Einblicke gibt der ehemalige Nationalspieler auch in sein Transferverhalten: „Ich hatte nie einen Berater, aber immer wenn ein Vertrag auslief, hatte ich mehrere Angebote zur Auswahl und konnte darüber meinen Wert ganz gut taxieren.“
So berichtet er von seiner Entscheidung für den VfB Stuttgart im Sommer 1983, obwohl andere Vereine ihn umwarben: „Vor allem Gladbach-Trainer Jupp Heynckes wollte mich unbedingt. Der Jupp hat jeden Abend angerufen. Also bin ich irgendwann mit dem Auto nach Mönchengladbach gefahren. Wir hatten ein super Gespräch und ich hätte dort mehr verdient als in Stuttgart – und trotzdem habe ich am Abend desselben Tages beim VfB unterschrieben.“
Einen besonderen Moment des Podcasts stellt der Überraschungsauftritt von Jürgen Klinsmann dar, der über Buchwalds mutige Entscheidung, nach Japan zu wechseln, spricht: „In Japan kennt Guido jeder. Jeder! Mit dem kannst du dort gar nirgendwo hingehen. Dass er damals den Mut hatte, diesen Schritt zu machen, imponiert mir bis heute.“
Im weiteren Verlauf des Gesprächs verrät Buchwald unter anderem, warum Lothar Matthäus für ihn „der kompletteste all seiner Mitspieler“ war, was er dem DFB-Physio Adolf Katzenmeier hinterlassen hat, und wen er bei einer Autopanne nachts um 3 Uhr anrufen würde.
Der Podcast „Wie war das damals?“ erscheint monatlich und ist auf allen gängigen Plattformen wie Spotify, Apple Podcasts und YouTube verfügbar. Als nächsten Gast kündigt das Deutsche Fußballmuseum für den 10. Juni 2025 um 19 Uhr ein Gespräch mit Rainer Bonhof und Lukas Podolski an. Moderiert wird die Live-Veranstaltung von Pit Gottschalk und Christian Pfennig – Karten für das Publikum gibt es unter www.fussballmuseum.de/kulturprogramm.