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·24. Juni 2025
Gruppensieg verpasst! FC Bayern verliert Hitzeschlacht gegen Benfica

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·24. Juni 2025
Der FC Bayern hat die Tabellenführung in Gruppe C aus der Hand gegeben. Am letzten Gruppenspieltag unterlagen die Münchner Benfica mit 0:1. Damit geht der deutsche Rekordmeister als Tabellenzweiter ins Achtelfinale der Klub-WM, wo der brasilianische Teilnehmer Flamengo wartet.
Die Ausgangslage war klar: Im finalen Gruppenspiel gegen Benfica reichte dem FC Bayern ein Remis, um Gruppensieger zu werden – für das Achtelfinale qualifiziert war man ohnehin bereits. Entsprechend rotierte Vincent Kompany im über 40 Grad heißen Charlotte, brachte gegenüber dem jüngsten 2:1-Sieg gegen die Boca Juniors sieben frische Spieler, darunter Debütant Tom Bischof.
Die Münchner dominierten weite Teile des Spiels und hatten zur Pause 70 Prozent Ballbesitz, allerdings fehlten vorne Kreativität und Durchschlagskraft. Benfica kam mit der brühenden Hitze etwas besser zurecht, wirkte wacher und zielstrebiger. Nach acht Minuten prüfte Angel Di Maria Manuel Neuer gefährlich aus der Distanz. Wenige Minuten später bediente Fredrik Aursnes über rechts Andreas Schjelderup, der im Strafraum viel zu viel Platz hatte und die Portugiesen in Führung brachte (13.).
Der deutsche Rekordmeister näherte sich indes höchstens in Ansätzen der gefährlichen Zone. Es brauchte 44 Minuten, bis die rund 33.000 Zuschauer im 74.000 Plätze fassenden Bank of America Stadium die erste Bayern-Chance sahen: Serge Gnabry setzte sich links auf Höhe der Grundlinie durch und bediente im Zentrum Leroy Sané, der aber in Rücklage geriet und die Kugel einige Meter über das Tor setzte. So ging die Kompany-Elf mit einem 0:1-Rückstand in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel war deutlich mehr Zug drin bei den Münchnern, was auch durch drei Wechsel bedingt war: Mit Harry Kane, Michael Olise und Joshua Kimmich kamen drei Schlüsselspieler in die Partie, weichen mussten Gnabry, Palhinha und auch Bischof. Nach 51 Minuten bot sich Bayern eine doppelte Großchance, als erst Sané frei an Benfica-Torwart Anatoliy Trubin scheiterte und kurz darauf auch Thomas Müller die Präzision fehlte. Der deutsche Rekordmeister war jetzt spielfreudig und kombinierte sich eine Zeigerumdrehung später zur nächsten Torchchance, die Aleksandar Pavlovic vergab. Auf der anderen Seite hatte der frisch eingewechselte Kerem Aktürkoglu die Chance auf das 2:0, scheiterte nach starker Einzelaktion aber an Neuer (56.).
Die Benfica-Chance bildete eine Ausnahme in einer zweiten Halbzeit, in der sonst nur der FC Bayern spielte. Nach 61 Minuten verwandelte der immer wieder antreibende Kimmich aus der Distanz unten rechts, musste aber kurz darauf den Jubel abbrechen, weil Kane dem gegnerischen Keeper die Sicht versperrt hatte und dabei deutlich im Abseits gestanden war.
Mit Anbruch der Schlussphase war es erneut Pavlovic, der diesmal aus noch besserer Position als zuvor die Chance auf den Ausgleich liegen ließ (75.). Dieser wäre mittlerweile eigentlich überfällig gewesen, weil nur noch der FC Bayern spielte und Benfica sichtlich angestrengt war, irgendwie die knappe Führung über die Zeit zu bringen. Das große Problem der Münchner war die Chancenverwertung. Auch Sané hatte bereits eine dicke Möglichkeit liegen gelassen und scheiterte nach einem Traumpass von Kane erneut im Eins-gegen-eins an Trubin (88.).
Am Ende schien die Luft auch beim FC Bayern raus, das 0:1 hatte nach einer achtminütigen Nachspielzeit Bestand. Damit verliert die Mannschaft von Vincent Kompany die Tabellenführung an Benfica und muss im Achtelfinale gegen den Ersten aus Gruppe D ran. Der Gegner steht auch schon fest: Am Sonntag (22 Uhr MEZ) geht es in Miami gegen den brasilianischen Vertreter Flamengo.
Im Parallelspiel in Nashville, das zwischenzeitlich wegen eines drohenden Unwetters über eine halbe Stunde lang unterbrochen werden musste, trennten sich Boca Juniors und Auckland City 1:1. Damit verabschiedet sich der neuseeländische Underdog mit einem überraschenden Punktgewinn von der Klub-WM. Auch für Boca endet das Turnier mit der Gruppenphase, selbst bei einem Sieg hätten die Argentinier wegen des Benfica-Dreiers keine Chance mehr auf das Weiterkommen gehabt.