"Gnadenlos versagt": SVM wie ein Absteiger – Häme von den Fans | OneFootball

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·15. März 2023

"Gnadenlos versagt": SVM wie ein Absteiger – Häme von den Fans

Artikelbild:"Gnadenlos versagt": SVM wie ein Absteiger – Häme von den Fans

Wer gedacht hatte, der SV Meppen wäre nach dem starken 2:2 bei Spitzenreiter Elversberg auf dem richtigen Weg, der wurde am Dienstagabend im Heimspiel gegen den SC Verl eines Besseren belehrt. Bei der 1:3-Niederlage boten die Emsländer vor allem in der ersten Halbzeit eine erschreckend schwache Leistung und präsentierten sich wie ein Absteiger. Häme von den Fans inklusive.

"Oh, wie ist das schön"

So ruhig hatte man die Hänsch-Arena nach einem Spiel selten erlebt. Zwar waren einige Pfiffe zu vernehmen, doch der ganz große Sturm der Entrüstung von den Rängen blieb aus. Vielmehr war es eine Mischung aus Ratlosigkeit und Resignation, die sich unter den Zuschauern breitmachte. Und als wäre das nicht schon Alarmzeichen genug, hatten die Fans während der zweiten Halbzeit hämisch "Oh, wie ist das schön" angestimmt. Die Höchststrafe, nachdem die zur Pause skandierte Forderung "Wir wollen Euch kämpfen sehen" ungehört geblieben war.


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"Wir haben gnadenlos versagt", hielt Kapitän David Blacha, der vier Minuten vor Ende den Ehrentreffer erzielte, im Interview mit "MagentaSport" schonungslos fest und meinte damit vor allem den Auftritt in der ersten Halbzeit. Während offensiv nichts ging, waren die Emsländer in der Verteidigung viel zu passiv und kamen nicht in die Zweikämpfe. So konnten die Verler zweimal völlig unbedrängt einnetzen (22. / 33.).

"Das ist schwer in Worte zu fassen. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht annähernd das auf den Platz gebracht, was wir in Elversberg gezeigt haben. Das ist sehr ärgerlich", sagte Blacha, bei dem sich "pure Enttäuschung" breitmachte. Doch wie konnte es dazu kommen? "Wir haben Verl ein bisschen anders erwartet. Das hat uns ein bisschen überrascht." Spätestens nach den beiden Gegentoren war der Matchplan bereits über den Haufen geworfen.

Middendorp bedient: "Mehr als dürftig"

"Das haben wir uns natürlich ganz anders vorgestellt", sagte Trainer Ernst Middendorp nach seinem verpatzten Heimdebüt und sprach von einer "enttäuschenden Leistung". Dass sein Team im ersten Durchgang wie ein Absteiger aufgetreten war und teilweise Pässe ins Nichts spielte, "war schon etwas rätselhaft und mehr als dürftig", schimpfte der 64-Jährige. "Wir wollten Lösungen finden, aber das ist uns zu keiner Zeit gelungen. Einer presst, und die anderen schauen zu", nannte er beispielhaft.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit, die Middendorp mit einem Vierfach-Wechsel eingeleitet hatte, habe er zwar nochmal das Gefühl gehabt, dass noch etwas gehen könnte, doch nachdem Abifade in Minute 57 für einen übermotivierten Zweikampf glatt Rot sah und kurz danach das 0:3 fiel, war die Partie endgültig entschieden. "Das war nicht sehr clever", urteilte Middendorp über den Einsatz von Abifade, der gegen Wolfram viel zu spät kam. "Da erstarrt man mehr oder weniger."

Im Wesentlichen führte der Krämer-Nachfolger den über weite Strecken blutleeren und desolaten Auftritt auf "fehlendes Selbstvertrauen" und "nicht vorhandene Überzeugung" zurück. Eine Mischung, die Gift im Abstiegskampf ist. "So wird es sehr, sehr schwierig", weiß auch Middendorp, der die Mannschaft nun wieder aufrichten muss. "Wir müssen uns zusammenraufen."

Rückstand könnte weiter wachsen

Viel Zeit bleibt ihm dafür aber nicht, bereits am Freitag ist der SVM bei Viktoria Köln gefordert. Um bei den Höhenbergern etwas mitzunehmen, braucht es eine deutliche Leistungssteigerung. "Ordentliche Leistungen ohne Punkte werden niemanden mehr zufrieden stellen", ist Blacha sich der Lage bewusst. "Wir müssen es auf Teufel komm raus erzwingen, die Fehler abstellen und dürfen nicht aufgeben." Noch bleiben elf Spiele, um den Abstieg zu verhindern, allerdings könnte der Rückstand von vier Punkten auf das rettende Ufer am Mittwochabend auf bis zu sechs Zähler anwachsen. Und sollte Oldenburg punkten, würde der SVM zudem wieder auf den letzten Tabellenplatz abrutschen. Keine guten Aussichten.

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