MillernTon
·29. Mai 2025
Glückauf, Zolli!

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·29. Mai 2025
Nach zwei Jahren endet das Vertragsverhältnis zwischen dem FC St. Pauli und Simon Zoller. Zwei sehr erfolgreiche Jahre für den Verein, zu denen der Spieler leider nur wenig beitragen konnte. Titelfoto: Peter Böhmer
Die Euphorie war groß. „Wow! Kurz vor Ende der Transferperiode kommt der FC St. Pauli dann doch noch mit einem Hammer um die Ecke“ schrieb der MillernTon am 1. September 2023, wohl schon in der festen Überzeugung des ein paar Monate später folgenden Aufstiegs.
Ich erinnere mich noch recht gut daran, dass Tim und ich uns gerade mit dem Auto in Richtung Braunschweig aufmachten, als das vorher noch schnell zusammengeklöppelte Spielerprofil online gestellt werden konnte, da der Verein Vollzug meldete. Eigentlich war Simon Zoller schon so gut wie bei Fortuna Düsseldorf gelandet, irgendwas hakte da aber und so ergab sich kurzfristig noch die Möglichkeit für einen Transfer zum FCSP. Was haben wir uns gefreut. Der Aufstieg sollte im nächsten Sommer tatsächlich folgen, die hohen Erwartungen an den Transfer aber erfüllten sich leider nicht.
Fabian Hürzeler hatte den erhofften Stürmer also kurz vor Ende der Transferperiode im Sommer 2023 doch noch bekommen, was angesichts von drei 0:0-Spielen in Serie zu großer Erleichterung in der Fanszene führte. Am gleichen Abend traf (noch ohne Zoller im Kader) dann Elias Saad zur Führung in Braunschweig aus dem Spiel heraus, allerdings fing man sich noch den Ausgleich. Mit Zoller im Kader schließlich schoss der Ketchup schon im nächsten Spiel aus der Flasche: gegen Holstein Kiel fiel ein Traumtor nach dem anderen und es stand am Ende 5:1 – auch ohne einen Einsatz von Zoller.
Bis zu seinen ersten Einsatzminuten dauerte es noch etwas. An das Spielsystem müsse er sich gewöhnen, hieß es. Auch einen Fitness-Rückstand galt es erst noch aufzuholen. In Paderborn (2:2) aber kamen die ersten Minuten auf dem Platz, gegen Karlsruhe (2:1) und in Elversberg (2:0) kamen weitere hinzu. Zwischendurch gab es im DFB-Pokal gegen Schalke sogar ein Spiel von Anfang an – es sollte in seiner gesamten Zeit beim FCSP das einzige bleiben.
Schauen wir nochmal kurz in das damalige Spielerprofil, in das Interview mit dem Bochumer EinsAchtVierAcht-Blog:
MT: Die Verletzungshistorie von Zoller ist etwas länger. Würdest Du ihn als verletzungsanfällig bezeichnen?EinsAchtVierAcht: Vor allem ist Zoller ein Profi und ist wirklich nur dann verletzt, wenn es nicht mehr geht. Zuletzt hatte er weniger Wehwehchen und sollte wieder vollends hergestellt sein.
Tja, Pustekuchen. Muskuläre Probleme verhinderten weitere Einsätze in der erfolgreichen Hinserie und zogen sich auch über die Winterpause hin. Ende Februar war er dann wieder dran, stand bei zwei Spielen zumindest im Kader und wurde im März in Nürnberg in der Nachspielzeit eingewechselt und durfte den 2:0-Sieg mit über die Zeit bringen.Was da noch niemand ahnte: Es sollten für ihn die letzten Minuten im Trikot des FCSP auf dem Rasen werden.
Seit jenem 16. März 2024 stand er nicht mehr im Kader, verpasste anschließend auch die komplette Erstligasaison, von vereinzelten Trainingseinheiten abgesehen. Zunächst war es der Oberschenkel, später der Rücken.Vor dem Spiel beim FC Bayern Ende März 2025 erklärte Alexander Blessin auf Nachfrage, dass er schon „seit einem Vierteljahr“ nicht mehr mit Simon Zoller gesprochen hätte – allerspätestens zu jenem Zeitpunkt war klar, dass es mit dem Comeback nichts mehr werden würde.
Nur wenige Tage später vermeldete sein Ex-Club Anfang April dann den neuen Karriereplan: „Simon Zoller kehrt zum VfL Bochum zurück“. Nach vier Jahren beim und 109 Pflichtspielen für den VfL Bochum soll „der verlorene Sohn“ zurückkehren, eine genaue Stellenbeschreibung wurde da noch nicht mitgeliefert, „auch aus Respekt vor unserem Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, dem FC St. Pauli“.Besagter Kampf um den Klassenerhalt endete beim FCSP erfolgreicher als beim VfL, es geht für die Bochumer also in der 2. Liga weiter.
Angesprochen auf die neue Rolle von Zoller beim VfL verwies Trainer Dieter Hecking vor dem Spiel am 34. Spieltag noch auf die dafür verantwortlichen Dirk Dufner und Ilja Kaenzig (Reviersport.de), irgendwas in Richtung Teammanager wird es aber sicher werden. Bei „Inside VfL“ wurde berichtet (ab 18m56s), dass der offizielle Titel im Vertrag „Leiter Lizenzfußball“ lautet, genaueres wisse man aber eben noch nicht.
So oder so: Lieber Zolli, auch Dir in der neuen Rolle alles Gute und viel Erfolg beim VfL, gleiches natürlich mindestens genauso auch im Privaten.Forza St. Pauli!// Maik
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