liga3-online.de
·17. Dezember 2019
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Im Sommer 2018 wechselte Jan Glinker vom 1. FC Magdeburg zu Regionalligist Wacker Nordhausen. Die Thüringer peilten den Aufstieg in die 3. Liga an, haben sich finanziell allerdings übernommen und mussten in der vergangenen Woche Insolvenz anmelden. Einen Verbleib kann sich der 35-Jährige dennoch vorstellen, gleichzeitig liebäugelt er mit einer Rückkehr zum FCM.
Seit eineinhalb Jahren spielt der Keeper mittlerweile für Wacker Nordhausen, wo er im Normalfall als Stammtorhüter agierte. Doch im Herbst folgte die Suspendierung durch den damaligen Trainer Heiko Scholz – gemeinsam mit Sebastian Heidinger, Mounir Chaftar und Vladimir Kovac ging es runter zur zweiten Mannschaft. Ein Schritt, der wohl nicht aus sportlichen Gründen vorgenommen wurde, vermutet Glinker: "Es wurde uns vom Trainer gar nicht richtig mitgeteilt. Es wird garantiert damit zu tun gehabt haben, dass wir "Alten" geäußert haben, dass mal langsam was passieren muss", erklärte Glinker gegenüber liga3-online.de angesichts der finanziellen Situation des Vereins. Spieler mussten wochenlang auf ihr Gehalt verzichten: "Dass das für alle eine beschissene Situation ist, kann man sich vorstellen", sagt Glinker.
Dennoch habe ihn der eigentliche Akt der Suspendierung mehr belastet, als das ganze drumherum: "25 Jahre Fußball, aber suspendiert worden bin ich noch nie. Das hat mich mehr getroffen, als alles andere", erklärt Glinker, der aber wie Löhmannsröben auch die mangelnde Kommunikation der Probleme kritisiert: "Man kann ja mal Probleme haben. Aber man muss halt offen damit umgehen – und es hat sich niemand geäußert. Das war unser Problem."
Dass das Ansprechen dieser Situation in einer Suspendierung enden würde – damit hatte Glinker allerdings nicht gerechnet: "Der Mannschaftsrat wollte noch ein Gespräch mit dem Trainer führen, um das gerade zu rücken. Das kam aber zu keinem Ergebnis. Zum Glück dürfen wir jetzt wieder mittrainieren." Erst mit Scholz‘ Abgang wurden die Spieler wieder zum Training zugelassen. Wie geht es nun weiter für Glinker?
"Ich hab dem Verein gesagt, dass ich gesprächsbereit bin. Ich hör mir alles an“, zeigt sich Glinker offen: "Letztendlich will ich aber Profifußball spielen. Ich will unter guten Bedingungen trainieren. Ich bin topfit und hatte gottseidank das Glück, dass ich während der Suspendierung jeden Tag mit Torwarttrainer Tomislav Piplica Einzeltraining machen durfte. Da muss ich mich auch nochmal bedanken."
Glinker schaut in dieser Hinsicht auch über das Karriereende als Profi hinaus: "Ich habe noch Bock, aber ich will irgendwann mal den Absprung schaffen. Der Plan war eigentlich, noch zwei, drei Jahre Fußball zu spielen und dann direkt den Übergang zum Torwarttrainer zu schaffen." Ob das in der aktuellen Situation möglich ist? "Da muss man natürlich gucken, wie es bei Wacker weitergeht und welche Optionen es in den nächsten Wochen und Monaten gibt. Natürlich ist Wacker der erste Ansprechpartner. Dennoch werde ich mir alles anhören, was kommt.
Gleichzeitig kann sich der gebürtige Berliner aber auch eine Rückkehr zum 1. FC Magdeburg, wo er zwischen 2014 und 2018 insgesamt 107 Mal zwischen den Pfosten stand, vorstellen. "Das wäre eine Win-Win-Situation für alle. Die haben ja aktuell nur zwei Torhüter", weiß Glinker. "Es ist immer schlecht, wenn da einer in der Rückrunde ausfällt." Glinker würde als Back-Up für Abhilfe sorgen, gleichzeitig "könnte ich in der Rückrunde schon mal dem Torwarttrainer ein wenig über die Schulter schauen", schlägt der Keeper vor und betont: "Ich könnte mir das im Winter sehr gut vorstellen." Offen ist, ob das der Club ebenfalls so sieht. "Wir stehen aktuell nicht in Kontakt oder in Verhandlungen." Doch klar ist: "Ich würde auf jeden Fall noch als Spieler zurückkehren wollen.
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