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Vertikalpass

·22. Januar 2022

Gimme hope, VfB!

Artikelbild:Gimme hope, VfB!

Keine Frage, der zurückgenomme Elfmeter hat das Spiel verändert, vor allem nachdem wenige Sekunden später das 1:0 folgte. Aber vielmehr ist es so, dass der VfB das Nachbarschaftsduell gegen Freiburg im wahrsten Sinne des Wortes chancenlos verloren hat. Eine vollkommen verdiente Niederlage.

Mit Diskussionen über den Elfmeter sollten wir uns nicht aufhalten. Natürlich ist der Einsatz des VAR vor allem bei Spielen mit Stuttgarter Beteiligung eine Farce. Remember letzte Woche die Aktion von Orban gegen Tibidi. Auch die Schiri-Experten von Collinas Erben konstatierten, dass es keine klare Fehlentscheidung war, die ein Eingreifen des VAR notwendig gemacht hätte.


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Aber die Leistung des VfB sollte nicht durch eine falsche Schiedsrichterentscheidung relativiert werden. Denn was bot der VfB gegen Freiburg an? Nichts. Höchstens. Auch, wenn man nicht viel auf die Expected Goals Statistik gibt: 0,05 zu erwartende Treffer zur Halbzeit sprechen Bände. Das nehmen höchstens Homöopath*innen noch ernst.

Fünf Spiele in Folge ist der VfB Stuttgart mittlerweile ohne eigenes Tor, offensiv unglaublich planlos, letztlich sind Aktionen nach vorne reiner Zufall. Defensiv zeigte sich der VfB erneut fehlerhaft, insbesondere bei Kontern, beispielhaft das (Fehl-)Verhalten von Waldemar Anton und Hiroki Ito vor dem 2:0.

Überzeugung? Leidenschaft? Aufbäumen? Nicht vorhanden. Sagen wir, wie es ist: Es war einfach eine beschissene Leistung einer komplett verunsicherten Mannschaft. Was vor allem deshalb erstaunt, weil der VfB in vielen Aspekten letzte Woche gegen Leipzig eine ordentliche Leistung zeigte, die Hoffnung machte. Sind wir ehrlich: Der VfB spielt in dieser Saison mit wenigen Ausreißern nach oben wie ein Absteiger: Zu wenig Tore, zu wenig Punkte, zu wenig Perspektive. Die Verantwortlichen bleiben dabei ruhig und gelassen, an sich ein lobenswertes Verhalten. Aber es drängt sich der Eindruck auf, dass der VfB mehr Engagement darauf verwendet, um nur keine Hektik aufkommen zu lassen als in die Verhinderung des Abstiegs. Es scheint so, als ob die Entscheider sich vom zweifellos vorhandenen Potential des Kaders blenden lassen und überfordert sind mit der Situation, die natürlich auch (aber nicht nur!) durch das beispiellose Verletzungspech entstanden ist.

Jetzt können wir uns damit aufhalten, den VfB, seine Spieler und Entscheider nieder zu machen und Frust abzulassen. Aber wir müssen uns fragen, was Hoffnung macht:

Das Trainingslager auf Marbella, um die Sinne zu schärfen? Um an der Fitness, dem Zusammenhalt und dem Zusammenspiel zu arbeiten?

Sollen wir darauf hoffen, dass alle beim VfB jetzt endgültig begriffen haben, dass man so in die zweite Liga absteigt?

Dass ihnen irgendjemand sagt, dass der VfB doch traditionell eine Rückrundenmannschaft ist?

Dass lange Verletzte zu ihrer Form der letzten Saison finden und doch noch ein paar hochveranlagte Spieler explodieren?

Dass Dinos Mavropanos (wieder) zum Goalgetter wird?

Dass Wataru Endo nicht nur den Sechser, sondern auch Innenverteidiger spielt und dazu den Achter, Neuner und Zehner und zudem Spielertrainer wird?

Dass die bisherigen Spiele des VfB Fehler in der Matrix sind?

Oder ist es die Hoffnung, dass mindestens zwei (besser drei) am Ende schlechter sind als der VfB?

Die Verpflichtung von Soforthilfen?

Die Verpflichtung von Huub Stevens?

Auch wenn ich immer positiv denke, ich bin ein bisschen überfragt. Wie ist es mit Euch? Sollte hier wieder rege in den Kommentaren diskutiert werden (was wir absolut großartig finden!), fände ich es schön, wenn darin Dinge auftauchen, die Hoffnung machen. Die Defizite des VfB und das Fehlen von Gonzalo Castro wurden schon oft beklagt, oder? Eine komplettte Umstrukturierung des Kaders ist nicht möglich, aber dass man Mannschaften wie Fürth, Bielefeld, Augsburg und Bochum hinter sich lässt, sollte doch drin sein. Aber wie?

Bild: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

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