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Jule Stolpe·4. Juni 2025

Gibt es denn nie ein Happy End? Keiner hat so viel Pech wie dieser DFB-Star

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Endlich, endlich, endlich ist er weg. Endlich ist der Mann weg, der nicht nur für eine Ewigkeit im deutschen Tor ein Weltklasse-Keeper, sondern eben auch ein Weltklasse-Gatekeeper war. Mit Manuel Neuers Rücktritt aus der Nationalmannschaft hatte Marc-André der Stegen im Herbst letzten Jahres nach zwölf Jahren als bester deutscher Torwart hinter dem besten deutschen Torwart endlich die Nummer eins sicher. Und durfte das genau 180 Minuten genießen.

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📸 JOSE JORDAN - AFP or licensors


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Gegen Ungarn und die Niederlande war er im September in der Nations League zwei Spiele lang DFB-Stammtorhüter bevor er sich wieder in der Rolle ebenjener letzten zwölf Jahre fand: Zuschauer. Ein Patellasehnen-Riss während eines LaLiga-Spiels bestätigte das, was wir auch vorher schon wussten: Es gibt keinen Torwart, der in seiner Karriere so viel Pech am Handschuh kleben hatte wie Marc-André der Stegen.

Dazu sofort mehr, aber das hier noch vorweg: Gegen Portugal wird er heute Abend im Tor stehen und genießt laut Bundestrainer Julian Nagelsmann jetzt „volles Vertrauen“. Das Problem: Zur sicher unangefochtenen Nummer eins der WM 2026 macht ihn das trotzdem nicht. Womit wir wieder beim Pech wären.

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📸 ODD ANDERSEN

Nummer eins beim DFB – bei Barça auf dem Abstellgleis?

Ausgerechnet jetzt, wo seinem Platz im deutschen Tor endlich nichts mehr im Weg zu stehen scheint, brodelt die Gerüchteküche in Barcelona nämlich – und sprudelt bis nach Herzogenaurach über, wo sich die Nationalmannschaft auf das Final Four der Nations League vorbereitete.

Demnach soll der spanische Meister großes Interesse an einer Verpflichtung des Torhüters Joan Garcia vom Stadtrivalen Espanyol Barcelona haben. Der 24-Jährige hat beim Stadtrivalen eine herausragende Saison gespielt und sich als einer der besten Keeper in La Liga etabliert. Und einen der besten Keeper der Liga holt man sich wohl nicht, um ihn auf die Bank zu setzen.

Immerhin: Den Platz der Nummer zwei würde ter Stegen wohl keiner streitig machen. Wojciech Szczęsny, der während ter Stegens Verletzung verpflichtet worden war und in den wichtigen Spielen auch dann noch zwischen den Pfosten stand, als der Deutsche wieder fit war, hat nur noch bis Ende des Monats Vertrag. Die eigentliche Nummer zwei, der 26-jährige Iñaki Peña, steht kurz vor dem Absprung – verständlich, nachdem man letztes Jahr lieber Szczęsny aus dem Ruhestand holte, anstatt ihm die Vertreterrolle zuzusprechen.

Marc-André ter Stegen betonte seinerseits zwar, dass ihn die Gerüchte kaltließen und er wisse, dass er nächstes Jahr in Barcelona sei. Aber jetzt mal ehrlich: Können wir uns vorstellen, dass ter Stegen sich ein Jahr vor der Weltmeisterschaft mit einer Rolle als Bankdrücker oder Pokaltorhüter zufriedengeben wird?

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📸 Alexander Hassenstein - 2025 Getty Images

Nummer zwei bei Barca - oder doch ein Wechsel?

Sehr unwahrscheinlich, dass er nach Jahren in der zweiten Reihe hinter Neuer und dem Verletzungspech im letzten Jahr freiwillig riskiert, seinen Stammplatz in der Nationalelf durch fehlende Spielzeit im Klub zu gefährden.

Und dann bleibt die Frage: Wohin mit ter Stegen, der immerhin den Confed Cup als Nummer eins mit Deutschland gewann? Wenn nächstes Jahr ein WM-Titel dazukommen soll, müsste es ein Topklub sein – und einer, in dem er die unangefochtene Nummer eins ist. Und das ist aktuell gar nicht so einfach:

Manuel Neuer macht noch ein Jahr bei den Bayern, spürt aber auch schon den Atem von Talent Jonas Urbig im Nacken. Im schwarz-gelben Trikot hätte sich der eine oder andere ter Stegen sicher auch vorstellen können – dem BVB bleibt Torwart Kobel ja aber nun auch erhalten, ergo: auch kein Platz für Deutschlands Nummer eins.

Und auch Real, Atlético, Liverpool, Arsenal, Manchester City & Co. können ihn – trotz seines herausragenden Spielaufbaus, Passspiels, seiner 1-gegen-1-Stärke und Führungsqualitäten – wohl nicht gebrauchen. Weil: kein Bedarf. Und wie man am FC Barcelona sieht: Selbst wenn Bedarf da ist, wird eher nach jüngeren Torhütern geschaut.

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Ob sich alles klärt und ter Stegen die Nummer eins bei Barça bleibt, doch noch wechselt oder sich mit einem Bankplatz zufriedengibt – so oder so ist und bleibt die Karriere des deutschen Keepers eine mit fadem Beigeschmack. Zu oft musste er sich trotz Weltklasse-Leistungen hinter einem meist eben doch noch ein bisschen besseren Manuel Neuer einreihen. Und selbst wenn Neuer schwächelte oder lange verletzt war, behielt er bei großen Turnieren doch den Nummer-Eins-Bonus.

So stehen bis jetzt sehr viele „Was-wäre-wenn´s“, große Konkurrenten und Verletzungen zu den falschen Zeitpunkten in ter Stegens Vita. Gibt es für ihn doch noch ein Happy End? Oder droht ihm kurz vor Schluss, diesmal auf Klubebene, der nächste Rückschlag? Es würde passen, wäre jedoch auch eine fiese Pointe nach zwölf Jahren Wartezeit.


📸 Jörg Schüler - 2019 Getty Images