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·26. März 2022
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Nach zwölf internationalen Vereinen, 16 Spielen für Deutschland und als eines der größten nie eingelösten Versprechen im deutschen Fußball ist Schluss: Marko Marin wird im Sommer seine Profikarriere beenden. Der 33-Jährige soll der serbischen Nationalmannschaft seine Zukunftspläne mitgeteilt haben, als sie in Budapest zu Besuch war. In der ungarischen Hauptstadt ist Marin seit der laufenden Saison für Ferencváros aktiv. In 13 Ligaspielen für die Ungarn gelangen ihm ein Tor und eine Vorlage.
Mit 18 Jahren kam Marin im März 2007 für Aufsteiger Borussia Mönchengladbach zu seinem Bundesliga-Debüt. Er hinterließ bei den Fohlen direkt einen bleibenden Eindruck und konnte eine Vorlage beisteuern. Schnell konnte sich der technisch versierte und spiel frohe Mittelfeldakteur in Gladbach zu einer festen Größe entwickeln. Nach zwölf Toren und 26 Assists folgte 2009 die Trennung. In einem Wettbieten um den geborenen Serben konnte der SV Werder Bremen die Rivalen aus Hamburg ausstechen. Für rund acht Millionen Euro wechselte der junge Marin an die Weser und debütierte nebenbei für die deutsche Nationalmannschaft. Er bekam den Spitznamen „German Messi“, wodurch die Erwartungen riesig waren.
Seine Zeit in Bremen war recht erfolgreich, aber auch geprägt von Höhen und Tiefen. Für den SVW kam er in 116 Pflichtpartien auf 13 Tore und 35 Vorlagen. Zu oft waren seine Leistungen wechselhaft und er sollte seinen Karrierezenit schon mit 20 Jahren erreicht haben. Obwohl er 2012 nach London zum FC Chelsea wechselte und dort von Trainer di Matteo als „ein aufregender Spieler, ein junger deutscher Nationalspieler“ betitelt wurde, begann im Ausland der Fall seiner Karriere.
Chelsea-Trainer di Matteo war bei der Verpflichtung Marins begeistert von „einigen Qualitäten“, während die Zweifel an seinem Können in Deutschland gewachsen waren. Er verlor seine Rolle in der deutschen Nationalmannschaft und auch in London lief es nicht gut. Obwohl er mit dem Verein, wenn auch ohne großen Eigenanteil, 2013 die Europa League gewann, kam Marin für Chelsea nur 16 Mal zum Einsatz – inklusive eines Treffers und einem Assist.
Nur ein Jahr nach seinem Wechsel an die Stamford Bridge folgte eine Leihe zum FC Sevilla. Ein erfolgreicherer Abschnitt seiner Laufbahn: 30 Spiele, zwei Tore, sieben Vorlagen, erneuter Europa League-Sieger. Nach Leihende kehrte er aber wieder nach London zurück, um direkt weiterzuwandern – insgesamt viermal wurde der Deutsch-Serbe von Chelsea verliehen. Seine Stationen: Sevilla, AC Florenz, RSC Anderlecht und Trabzonspor. Marins Kommentar zu seinen vielen Kapiteln: „Jeder Wechsel hatte seinen Grund. Im Endeffekt waren es wirklich viele Wechsel, das ist unbestritten. Aber abgesehen von Florenz und Anderlecht waren es trotzdem erfolgreiche Jahre für mich.“
Im Sommer 2016 verließ der damals 27-Jährige den FC Chelsea endgültig und wechselte für drei Millionen Euro Ablöse zu Olympiakos Piräus. In 59 Einsätzen für die Griechen schoss er zwölf Tore und bereitete zehn weitere vor. 2017 wurde er mit dem Klub griechischer Meister, ehe er 2018 in seine serbische Heimat zu Roter Stern Belgrad ging. In Serbien spielte das einstige Megatalent eine große Rolle und wurde zu einem Leistungsträger. Die Statistik lässt sich sehen: 58 Spiele, elf Tore, 24 Vorlagen. Hinzu kamen zwei serbische Meistertitel und die Auszeichnung als Spieler der Saison 2018/19.
Sein Marktwert steigerte sich in Belgrad auf sechs Millionen Euro – Marin entschied sich jedoch für einen Ausklang seiner Karriere. Im Januar 2020 wechselte er zu Al-Ahli nach Saudi-Arabien, wurde zwischenzeitlich an Al-Raed ausgeliehen und kam schlussendlich als vereinsloser Spieler im vergangenen Sommer nach Budapest. Er sollte für so viel mehr bestimmt sein. Der „German Messi“ scheiterte als großes Talent an Inkonstanz, Verletzungspech und wohl zu hohen Erwartungen.
In kleinen Ligen spielte der körperlich kleine Marin groß auf, auch konnte er für drei Vereine Champions League spielen und kam auf 16 Einsätze für Deutschland. Am Ende seiner Karriere steht der 33-Jährige bei zwölf Profistationen in zehn Ländern, zwei Europa League-Titeln und vor der großen Frage: Was wäre passiert, wenn er dem Ruf des deutschen Messi gerecht geworden wäre? Wir werden es nie erfahren.