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·15. Mai 2022

Gemäß xG: So hätte die Bundesliga-Tabelle aussehen sollen

Artikelbild:Gemäß xG: So hätte die Bundesliga-Tabelle aussehen sollen

Die Bundesliga-Saison ist seit Samstagnachmittag Geschichte. Zwei Teilnehmer der kommenden Spielzeit werden noch gesucht. Den ersten ermittelt die 2. Bundesliga am Sonntag, um den zweiten Platz streitet sich Hertha BSC in der Relegation gegen den Tabellendritten des Unterhauses. Die Berliner können dabei durchaus von Pech reden, auf den 16. Platz abgerutscht zu sein. In der 'xG'-Tabelle hätte sich das Team nämlich gerettet.

Bei den expected Goals, die sich hinter 'xG' verstecken, handelt es sich um einen statistischen Erwartungswert für jeden einzelnen Torschuss, den eine Mannschaft sich erspielt und in der Defensive zulässt. Gerade über längere Zeiträume, zum Beispiel eine ganze Saison, erhält der Wert durchaus große Aussagekraft über die Qualität einer Mannschaft, gute Torchancen einerseits zu kreieren, andererseits zu verhindern. Expected Goals lassen sich dabei auch in Expected Points ('xP') umrechnen. So entsteht ein mathematisches Modell, das eine Aussage darüber trifft, wie die Bundesliga-Tabelle hätte aussehen sollen, wenn alle Mannschaften den Erwartungswert eingehalten hätten, und nicht etwa Chancenwucher betrieben oder sich als über alle Maßen treffsicher herausgestellt hätten.


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Augsburg in die Relegation

In der xG-Tabelle des Anbieters Understat hätte Hertha am letzten Spieltag bei Borussia Dortmund schon keine Sorgen mehr gehabt. Mit 37,95 xP landet der Hauptstadtklub nämlich deutlich vor Platz 16. In die Relegation hätte demnach der FC Augsburg gemusst, der in der echten Tabelle als 14. zum Saisonende hin nicht mehr die ganz großen Sorgen hatte. Es ist die womöglich folgenreichste Abweichung des realen Lebens zum statistisch errechneten Ranking, aber längst nicht die einzige, die ins Auge fällt.

BVB nur hauchdünn vor Union

Zum Beispiel zeigt ein Blick auf die xP der 18 Bundesliga-Klubs, dass die Vizemeisterschaft dem BVB schmeichelt. 69 Punkte stehen nach 34 Spieltagen auf dem Konto der Schwarzgelben, in der Tabelle nach xG wären es aber nur 58,30 gewesen. Das bedeutet nur einen hauchdünnen Vorsprung auf Union Berlin. Dem mathematischen Modell zufolge war RB Leipzig das zweitbeste Team der Bundesliga und liegt auch Bayer Leverkusen vor dem BVB. Auch der 1.FC Köln kann sich glücklich schätzen, dass die Ergebnisse auf dem Feld zählen und nicht das Ergebnis komplizierter Rechnungen. Denn in der xP-Tabelle liegen die Domstädter auf Rang neun, in die Europa Conference League wäre demnach der FSV Mainz 05 eingezogen.

Fürth nicht Schlusslicht

Die Rheinhessen haben dabei im echten Leben gegenüber dem Modell 4,62 Punkte zu wenig geholt, der Statistiker spricht dabei von sogenannter Underperformance. Größer fiel sie nur bei Borussia Mönchengladbach, Hertha, dem VfB Stuttgart und der SpVgg Greuther Fürth aus. Das Kleeblatt ist in der xP-Tabelle vor Arminia Bielefeld platziert, die Schwaben hätten bei einer besseren Chancenverwertung mit dem Abstieg kaum etwas zu tun gehabt. Ihnen wäre ein Drama am Samstagnachmittag erspart geblieben, dafür hätte es aber auch nicht so tolle Emotionen gegeben.

Die Bundesliga-Tabelle nach xG

1. FC Bayern, 78,83 Punkte

2. RB Leipzig, 60,59 Punkte

3. Bayer Leverkusen, 59,23 Punkte

4. Borussia Dortmund, 58,30 Punkte

5. Union Berlin, 58,28 Punkte

6. SC Freiburg, 52,93 Punkte

7. FSV Mainz 05, 50,62 Punkte

8. Borussia Mönchengladbach, 49,74 Punkte

9. 1.FC Köln, 49,04 Punkte

10. TSG Hoffenheim, 46,70 Punkte

11. VfL Wolfsburg, 44,24 Punkte

12. VfL Bochum, 42,87 Punkte

13. VfB Stuttgart, 40,54 Punkte

14. Eintracht Frankfurt, 39,63 Punkte

15. Hertha BSC, 37,95 Punkte

16. FC Augsburg, 33,66 Punkte

17. SpVgg Greuther Fürth, 26,48 Punkte

18. Arminia Bielefeld, 22,02 Punkte

(Angaben via Understat)

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