Gegneranalyse Brighton & Hove Albion – Spiel Eins nach Potter | OneFootball

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·30. September 2022

Gegneranalyse Brighton & Hove Albion – Spiel Eins nach Potter

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Gegneranalyse│ Am Samstag empfängt der Liverpool FC am neunten Spieltag der Premier League Brighton & Hove Albion. Unsere Gegneranalyse:

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Letzte Saison spielte Brighton erneut einen hervorragenden Ball und belohnte sich auch endlich mit dem Einzug in die obere Tabellenhälfte. Platz neun war die beste Platzierung in der Geschichte der Seagulls. Entsprechend weckten viele der Protagonisten Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen:

Viel Geld eingenommen

Gleich drei große Namen verließen den Verein im Sommer. Zunächst wechselte Mittelfeldmann Yves Bissouma (25) zu den Tottenham Hotspur. Bissouma, letzte Saison einer der besten Sechser der Liga, war aufgrund seines 2023 auslaufenden Vertrags verhältnismäßig preiswert, die Spurs zahlten für den Malier knapp 35 Millionen Euro, dazu können noch bis zu acht Millionen Euro Boni kommen.

Das größte Thema des Sommers war in Brighton die Transfersaga um Marc Cucurella (24). Der Linksverteidiger, erst eine Saison zuvor aus Getafe gekommen, spielte eine herausragende Saison und wurde früh vor allem mit Manchester City in Verbindung gebracht. Sehr intensiv in den möglichen Transfer mischte sich auch Journalist Fabrizio Romano (29) ein, der fast täglich vom unbedingten Transferwunsch Cucurellas zu City berichtete.

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Die Vereine konnten sich jedoch nicht einigen. Und so nutzte der Chelsea FC die Chance und mischte sich in die Verhandlungen ein. Die Blues zahlten am Ende 65 Millionen Euro und liehen Talent Levi Colwill (19) für ein Jahr nach Brighton aus. Die Seagulls wollten zunächst eine Kaufoption für den Innenverteidiger, doch Colwill wird bei Chelsea derart hoch geschätzt, dass man lieber mehr für Cucurella zahlte, als diese Option zu gewähren.

Der dritte namhafte Abgang ist der von Stürmer Neal Maupay (26). Der Franzose verlor in der vergangenen Saison seinen Stammplatz und fiel in der Vorbereitung im Stürmerranking auch hinter Deniz Undav (25) zurück. Maupay wollte jedoch mehr Spielzeit und wechselte deshalb für 15 Millionen Euro zum Everton FC. Für alle drei zusammen nahm Brighton also knapp 115 Millionen Euro ein.

Kaum Neuzugänge im Kader

Ersetzt wurden die drei vor allem intern. Maupays Platz nahm wie bereits beschrieben Undav ein, den Brighton im Winter aus Belgien verpflichtet hatte, wohin der Deutsche für die Rückrunde zurückverliehen worden war. Bissoumas Nachfolger im zentralen Mittelfeld wurde Alexis Mac Allister (24). Der Argentinier ist ein gelernter offensiver Mittelfeldspieler, in Brighton traute man ihm die Rolle im defensiven Mittelfeld jedoch zu, was sich als goldrichtige Entscheidung herausstellte. Mac Allister ist bisher einer der besten Sechser der gesamten Liga.

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Lediglich Cucurella wurde durch einen externen Neuzugang ersetzt. Linksverteidiger Pervis Estupinan (24) kam für 18 Millionen Euro vom FC Villarreal und ist damit bereits der dritte Ecuadorianer im Kader. Am Deadline Day verpflichtete Brighton zudem Mittelfeldmann Billy Gilmour (21) für etwas unter zehn Millionen Euro von Chelsea. Der schottische Nationalspieler kam bisher aber lediglich auf einen Kurzeinsatz.

Die Talente Julio Enciso (18) und Simon Adingra (20), für die Brighton zusammen 20 Millionen Euro zahlte, sind noch nicht Teil der Planungen. Enciso ist vor allem in der U23 unterwegs, Adingra wurde nach Belgien verliehen. Und so steht Brighton – da man noch einige Kaderspieler für insgesamt zehn Millionen Euro verkauft hat – nach dem Transfersommer mit einem Plus von 80 Millionen Euro da. Das mit weitem Abstand größte Transferplus der Premier League.

Roberto de Zerbi – Noch mehr Spektakel in Brighton?

Und auch nach Schließung des Transferfensters endete das Wildern der großen Vereine nicht. Nach der Entlassung von Thomas Tuchel (49) bei Chelsea war schnell Graham Potter (47) als Wunschnachfolger ausgemacht. Die Verhandlungen dauerten nicht lange, schnell war der Wechsel Potters von Brighton nach Chelsea fix. Für den Trainer, der sein gesamtes Trainerteam mitnahm, zahlte Chelsea 22 Millionen Pfund, also 25 Millionen Euro an Brighton.

Als Nachfolger wurde nach relativ langen Sondierungen – das Training leiteten in der Zeit U23-Trainer Andrew Crofts (38) und der aktuell verletzte Adam Lallana (34) – Roberto De Zerbi (43) präsentiert. Der Italiener war nach einer sehr erfolgreichen Station bei Sassuolo zuletzt in Donezk tätig, wo er aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine seinen Job im Sommer aufgab. De Zerbi gilt als großer Verfechter des Offensivfußballs, in Italien spielten seine Mannschaften regelmäßig den spektakulärsten Ball der Liga.

Wird das System umgestellt?

Da es das erste Spiel unter dem neuen Trainer ist, kann man noch nicht wirklich sagen, wie Brighton aufgestellt sein wird. De Zerbis favorisiertes System ist ein 4-2-3-1, unter Potter spielten die Seagulls stets im 3-4-2-1. Darauf ist der Kader auch ausgelegt. Ob De Zerbi bis zum Winter wartet, um mit dem ein oder anderen Neuzugang sein System zu implementieren oder ob er direkt umstellt wird spannend zu sehen sein. In jedem Fall dürfte Brighton weiterhin sehr offensiv zu Werke gehen.

Kann der starke Saisonstart fortgesetzt werden?

Der Saisonstart glückte den Seagulls nahezu perfekt. Nach sechs Spielen – genau wie bei Liverpool wurden zwei Partien aufgrund der Trauerfeiern anlässlich des Todes von Queen Elisabeth II. Verschoben – hat die Mannschaft aus dem Süden starke 13 Punkte auf dem Konto. Und das, obwohl das Programm alles andere als einfach war. Es ging mit Manchester United (2:1), Newcastle United (0:0), West Ham United (2:0) und Leicester City (5:2) bereits gegen vier Teams, die sich vor Saisonstart Chancen auf das Erreichen der internationalen Plätze ausrechneten.

Moises Caicedo – Bald bei einem Topteam?

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Einen steileren Aufstieg als Moises Caicedo (20) es in den letzten acht Monaten getan hat, kann man kaum hinlegen. Im Winter 2021 wechselte das Talent aus seiner Heimat Ecuador nach Brighton. Fünf Millionen legten die Seagulls für Caicedo, der bereits Nationalspieler war, damals auf den Tisch. Nach einem halben Jahr Akklimatisierung in Brighton verlieh man den Mittelfeldmann nach Belgien. Bei Beerschot V.A. war er zwar Stammspieler, der Mannschaftserfolg blieb jedoch aus, man war Tabellenletzter. Da der Verein sehr chaotisch geführt wurde, holte man Caicedo im Winter 2022 vorzeitig nach England zurück.

Bis Anfang April dauerte es, ehe Caicedo erstmals in der Premier League aufs Feld durfte. Dann jedoch zeigte er sofort, warum er als Supertalent gilt und die Nationalmannschaft als essentieller Spieler zur Weltmeisterschaft in Katar geführt hatte. Caicedo war ominpräsent, zweikampfstark, ballsicher und immer wieder mit Zug nach vorne. In das neue System Brightons passte er perfekt hinein. Und so stand er in den letzten acht Premier-League-Spielen jedes Mal in der Startelf und wurde siebenmal zum Spieler des Spiels gekührt. Sein bisher einziges Tor erzielte er bezeichnenderweise gegen Manchester United, die 2021 ebenfalls an ihm interessiert waren, denen der Preis jedoch zu hoch war.

Liverpool mit Vorkaufsrecht?

Und auch in dieser Saison knüpft Caicedo bisher nahtlos an die Leistungen der Vorsaison an und das, obwohl sein kongenialer Nebenmann Bissouma ja den Verein verließ. Ende August kursierten bereits Meldungen, nach denen Liverpool ein Angebot über knapp 40 Millionen Pfund für den Ecuadorianer abgegeben haben soll. Potter kommentierte das Gerücht wie folgt: „40 Millionen Pfund? Dafür bekommt man vielleicht seine Schnürsenkel.“ Das mag zwar etwas übertrieben sein, aber angesichts des bereits gezeigten Niveaus, des noch vorhandenen Talents und der Transferpolitik von Brighton, nur zu ihrem Preis zu verkaufen, dürften einmal mindestens 60 Millionen Pfund nötig sein, um Caicedo aus Südengland loseisen zu können. Berichten zu folge soll Brighton Liverpool zugesichert zu haben, im Januar als erstes ein Angebot abgeben zu dürfen.

Geschrieben von Lukas Heigl / Header: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

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