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·4. August 2025

Gegen die AfD in Dortmund: Der BVB verteidigt mehr als nur seine Farben

Artikelbild:Gegen die AfD in Dortmund: Der BVB verteidigt mehr als nur seine Farben

Borussia Dortmund wehrt sich gegen die Vereinnahmung durch Parteien

Die AfD Dortmund dachte wohl, sie hätte einen cleveren Wahlkampfslogan gefunden. Der hieß: Beim Fußball Schwarz-Gelb – Am Sonntag Blau. Doch Borussia Dortmund lässt sich nicht vor den Karren einer Partei spannen, die das Vereinssymbol für ihre Zwecke missbraucht. Die juristische Gegenwehr des BVB ist konsequent und notwendig und außerdem richtig.


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Es geht hier nicht um Parteipolitik, sondern um Integrität. Die AfD nutzt die Vereinsfarben des BVB für politische Zwecke und rückt den Verein damit in ein unerwünschtes politisches Licht. Das ist mehr als nur geschmacklos – es ist ein kalkulierter Versuch, sich an die emotionale Bindung zwischen Fans und Verein anzudocken. Die Rechnung ist simpel: Wer schwarz-gelb liebt, soll blau wählen. Doch diese Gleichung geht nicht auf, weil sie auf einer falschen Prämisse beruht. Fußballvereine sind keine politischen Vehikel.

Borussia Dortmund setzt mit der Unterlassungsaufforderung an den AfD-Kreisverband ein klares Zeichen gegen die Instrumentalisierung durch politische Parteien. Das ist bemerkenswert, weil sich viele Vereine scheuen, in solchen Fällen Position zu beziehen. Sie fürchten den Vorwurf der Parteilichkeit oder den Verlust von Fans. Der BVB zeigt: Man kann unpolitisch bleiben, indem man sich politischer Vereinnahmung widersetzt.

Die Ironie dabei: Ausgerechnet eine Partei, die sonst gerne über die angebliche Politisierung des Sports klagt, instrumentalisiert nun selbst einen Fußballverein für ihre Zwecke. Der Widerspruch entlarvt die Doppelmoral: Politik im Sport ist nur dann ein Problem, wenn es nicht die eigene ist.

Nicht zu vergessen: Noch-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, bekennender CDU-Wähler, hat bei Borussia Dortmund immer darauf geachtet, dass die politische Mitte in den Vereinsgremien paritätisch vertreten ist. Die AfD gehört nicht zur politischen Mitte. Eine Tolerierung würde auch nicht zum Kampf gegen Antisemitismus passen.

Dieser Vorfall wird die Diskussion über die Rolle von Fußballvereinen trotzdem erneut entfachen. Wie neutral müssen Vereine politisch bleiben? Oder haben sie eine gesellschaftliche Verantwortung? Die Antwort des BVB ist eindeutig: Neutralität bedeutet nicht Passivität. Wer die Vereinsidentität für parteipolitische Zwecke missbraucht, bekommt die juristische Quittung.

Der BVB verteidigt hier nicht nur seine Markenrechte. Er verteidigt die Idee, dass Fußball Menschen verbindet, statt sie nach Parteibuch zu sortieren. Die AfD mag ihre Sticker verteilen, doch die wahren Farben des BVB lassen sich nicht so einfach umfärben. Schwarz-Gelb bleibt Schwarz-Gelb – ohne blauen Beigeschmack.

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