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Max von Stuckrad-Barre·13. Oktober 2023
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Max von Stuckrad-Barre·13. Oktober 2023
Länderspielpause heißt nicht, dass der Fußballgott frei hat. Hier spricht er zu uns.
Du sollst die Besten bringen
Aus seiner Zeit beim FC Bayern wissen wir, dass Julian Nagelsmann nicht davor zurückschreckt, seine Mannschaften in sehr, sehr offensiven Formationen aufs Feld zu schicken. Bei seinem Debüt als Bundestrainer wird es morgen Abend gegen die USA auf genau diesen Mut ankommen. Denn für einen konventionellen oder gar einen defensiven Ansatz sind schlicht zu viele Ausnahmekönner nominiert.
Musiala oder Wirtz? Beide! Brandt oder Havertz? Ja! Sané oder Müller? Unbedingt! Und dann will Joshua Kimmich ja auch noch mitspielen und Jonas Hofmann ist für die Bank ebenso viel zu gut. Der Fußballgott empfiehlt Julian Nagelsmann fürs erste Spiel also ein 2-2-6.
Du sollst deine Jugend genießen
Aber selbst wenn Nagelsmann ein 0-0-10 spielen ließe, wäre für diese beiden aktuell wahrscheinlich trotzdem kein Platz: Youssoufa Moukoko und Karim Adeyemi wurden für die ersten Länderspiele unter dem neuen DFB-Trainer beide nicht nominiert und müssen stattdessen wieder zu Antonio di Salvos U21. Was allerdings auch lustig werden kann.
Denn so eine Rückversetzung in die U21 muss nichts schlechtes sein. Zwei Spieler, die jahrelang besser waren, als ihr Alter es eigentlich erlaubt, dürfen sich jetzt mal wieder so jung fühlen wie sie es tatsächlich ja noch sind. Das heißt auch: Sich heute Abend gegen Bulgarien mal ganz sorglos, ohne all den Druck eines A-Länderspiels, den Frust der letzten Monate von der Seele ballern.
Moukoko, der vor seiner ersten Berufung in die A-Nationalmannschaft für die U21 in acht Spielen acht Mal traf, kann Adeyemi, dem bisher noch kein U21-Tor gelang, dann zeigen, wie man die eigene Jugend im Torrausch genießt.
Kylian Mbappé braucht oft gar nicht so richtig etwas zu machen, um rund um französische Länderspiele Gesprächsthema Nummer eins zu sein. Seinem Trainer, Didier Deschamps, scheint das (wenig überraschend) ein wenig zu missfallen. Auf der Pressekonferenz vor dem heutigen EM-Quali-Spiel gegen die Niederlande wünschte der 54-Jährige sich deshalb „etwas Ruhe und Frieden“ für seinen Schützling.
Aber wie ruht man in Frieden, wenn es nicht um die eigene Beerdigung gehen soll? Richtig, in dem man den Gegner einsargt. Eine Mbappé-Show gegen die Niederländer dürfte sowohl dem französischen Superstar als auch seinem Coach ein friedliches Wochenende bescheren.