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SV Werder Bremen

·17. Mai 2024

"Für mich ist die Geschichte noch nicht zu Ende"

Artikelbild:"Für mich ist die Geschichte noch nicht zu Ende"

Für Mitchell Weiser sind die Spiele vor dem Werder-Fans immer besonders (Foto: W.DE).

Mitchell Weiser im Interview über seine Vertragsverlängerung

Es ist das nächste Kapitel in der Geschichte von Mitchell Weiser bei Werder Bremen. Nachdem der 30-Jährige vor knapp drei Jahren erst am Deadline Day zur Mannschaft stieß und auch seine Verpflichtung mehrere Runden dauerte, machte der Schienenspieler nun frühzeitig alles klar. Im Interview mit WERDER.DE verrät der Profi die Gründe für seine Vertragsverlängerung bei den Grün-Weißen und welches Gefühl er bei seiner Station in Bremen zum ersten Mal spürt (zum Video).


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WERDER.DE: Moin Mitch, die Fans haben lange drauf gewartet. Jetzt gibt es gute Neuigkeiten. Erzähl doch mal.

Mitchell Weiser: Ich habe meinen Vertrag verlängert und bleibe noch ein bisschen hier.

WERDER.DE: Wir freuen uns natürlich. Aus deiner Perspektive: Wie fühlt sich das an?

Mitchell Weiser: Gut. Es hat lange gedauert. Es freut mich, dass es jetzt noch vor dem letzten Spiel geklappt hat. Damit ich mich mental in der Pause gut ausruhen kann, um dann in der neuen Saison wieder anzugreifen.

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Für Mitchell Weiser wird Bremen zur Heimat (Foto: WERDER.DE).

WERDER.DE: In den letzten Wochen wurdest du oft gefragt, ob du bleibst oder nicht. Was hat für dich jetzt den entscheidenden Ausschlag gegeben?

Mitchell Weiser: Es ist einfach der Verein und wofür er steht. Die Challenge, den Verein wieder dahin zu bringen, wo er hingehört. Es gab viele Gründe, die dafürgesprochen haben: Die gute Arbeit mit dem Trainerteam in den letzten Jahren oder die Mannschaft. Mit den Jungs macht es einfach Spaß, jeden Tag in der Kabine zu sein. Dazu sind die Spiele hier vor den Fans immer ein Highlight. Die Stadt Bremen und wie es zustande gekommen ist, hergekommen zu sein – das war ja alles sehr random. Für mich ist die Geschichte noch nicht zu Ende.

WERDER.DE: Du sagst es, wie du hergekommen bist war etwas random. Deine Leihe kam damals für viele überraschend und auf den letzten Drücker. Auch deine feste Verpflichtung hat sich erst entschieden, als die Mannschaft bereits mitten in der Vorbereitung steckte. Wie wichtig war es dir, jetzt schon vor Saisonende alles klar zu machen?

Mitchell Weiser: Extrem wichtig. Ich hatte jetzt die letzten zwei, drei Sommer immer ein bisschen Ungewissheit und Unruhe. So richtig abschalten kann man da leider nie, weil die Zukunft einfach nicht gewiss ist. Das wollte ich dieses Mal unbedingt vermeiden. Ich bin froh, dass es geklappt hat.

WERDER.DE: Du bist zuletzt mit deinen beiden Töchtern eingelaufen, lebst mit deiner Familie hier. Ist Bremen für dich mittlerweile auch Heimat geworden?

Mitchell Weiser: Ja, das kann man sagen. Es wird auf jeden Fall dazu. Es wird ja die Station sein, wo ich mit am längsten spiele. Meine Familie fühlt sich wohl, meine Töchter verstehen langsam ein bisschen was ich mache. Das ist schon besonders. Sie sind auch Werder-Fans. Das können sie jetzt auch noch länger bleiben.

Ich habe immer das Gefühl, gebraucht zu werden. Das ist ein wichtiges Gefühl für einen Fußballer. Das hatte ich so in der Form noch nicht. Das weiß ich sehr zu schätzen.

Mitchell Weiser

WERDER.DE: Einige Stationen hast du ja schon hinter dir, mittlerweile aber auch schon die dritte Saison bei Werder. Nirgendwo hast du drei Jahre am Stück so viele Spiele gemacht und performt wie hier. Kannst du dir das selbst erklären?

Mitchell Weiser: Es hat viele Gründe. Ich habe die Reife dafür bekommen und mich mehr um meinen Körper gekümmert. Es ist ja auch immer eine Frage der Gesundheit. Ich fühle mich wohl, ich mache meine Arbeit, dass ich immer auf dem Platz stehen kann. Dazu kommen das Trainerteam und die Mannschaft, die immer an mich glauben. Ich habe immer das Gefühl, gebraucht zu werden. Das ist ein wichtiges Gefühl für einen Fußballer. Das hatte ich so in der Form noch nicht. Das weiß ich sehr zu schätzen.

WERDER.DE: Reife ist ein gutes Stichwort. Du bist jetzt 30 Jahre alt und stehst vor deinem 200. Bundesliga-Spiel am Wochenende. Erfahrung hast du allemal. Nimmst du in der Mannschaft auch die Rolle des „Erfahrenen“ ein?

Mitchell Weiser: Ich bin kein Lautsprecher, aber ich habe natürlich meine Gedanken und Ansichten über das Fußballspielen und wie eine Gruppe funktionieren kann und soll. Ich komme mit allen Jungs gut klar. Wir sind sowieso eine Gruppe, wo jeder offen mit jedem sprechen kann. Da bin ich schon einer, der zeigt, dass man auch mal Schwäche zeigen und über alles reden kann. Ich glaube, dass die Jungs das angenommen haben und es uns als Gruppe geholfen hat.

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Mitchell Weiser hat mit dem SVW in der Zukunft klare Ziele (Foto: WERDER.DE)

WERDER.DE: Du hast mit Werder das Jahr in der zweiten Liga miterlebt, den Aufstieg gefeiert und jetzt zum zweiten Mal in Serie den Klassenerhalt gesichert. Welche Ziele hast du für die Zukunft?

Mitchell Weiser: Wir haben noch die Saison zu Ende zu spielen. Wir können im letzten Spiel noch was erreichen. Zwar nicht ganz aus eigener Hand, aber wer weiß, was passiert. Für die neue Saison muss es ein Ziel sein, dahin zu kommen, wo wir jetzt noch die Chance zu haben. Dass wir dieses Ziel von Anfang an vor Augen haben und darauf hinarbeiten.

Wir freuen uns, dass du bleibt, Mitch! Vielen Dank für das Gespräch!

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