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·3. Januar 2025

Für mehr Schwung bei Hannover 96: Ein Plädoyer für Leih-Transfers

Artikelbild:Für mehr Schwung bei Hannover 96: Ein Plädoyer für Leih-Transfers

In den kommenden Tagen schwitzt Hannover 96 im Winter-Trainingslager im türkischen Belek. Bei knapp 15 Grad muss André Breitenreiter seine Truppe auf die Mission Aufstieg vorbereiten, ein Abweichen von dieser Marschroute wird nicht geduldet. So die Ansage von ganz oben. Hierfür soll unser Coach neben Neuzugang Kenneth Schmidt weitere neue Akteure an die Hand bekommen, vorzugsweise im Offensivsektor. Gerade im knüppelharten Winter-Transferfenster scheint das Eintüten von Leihgeschäfte am realistischsten. Warum sie unter vielen Anhänger derart verspottet werden, ist mir schleierhaft.

Hannover 96 will personell nachlegen! Selten konnte man einem Sportdirektor auf einer Pressekonferenz ein derart deutliches Statement entlocken. Namen nannte Marcus Mann zwar nicht, man sei jedoch mit (noch) unbekannten Adressen in Kontakt. Die Euphorie ist geweckt! Geld für neue Spieler müssten nach den Verkäufen von Köhn, Arrey-Mbi und Co. eigentlich vorhanden sein, der Transferüberschuss beträgt 5,3 Millionen Euro. Die Schlüssel zum Tresor scheint man jedoch verlegt zu haben – zumindest scheinen feste Verpflichtungen in diesem Winter unrealistisch.


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Leih-Deals entsprechen der derzeitigen Situation

Vielmehr setzt die Führungsetage auf Leih-Deals – aus meiner Sicht ein legitimes und sogar das bessere Mittel. Die vorweggenommene Begründung ist einfach: Durch einen zeitlich begrenzten Transfer erhält man tendenziell die besseren Spieler. Dies gilt besonders für aufstrebende Talente, für die Hannover 96, unabhängig des Monetären,  in der zweiten Liga als feste Anlaufstation zu unattraktiv wäre. Warum also die grundlegende Abneigung? Die Verlustängste, sollte sich ein etwaiger Spieler zu einer Stütze im Team entwickeln, kann ich grundsätzlich verstehen. Sie passen aber keinesfalls zu der gegenwärtigen Situation, in welcher sich Hannover 96 befindet. Die Roten benötigen sofortige „Bessermacher“ und da ist es egal, ob Spieler für sechs, zwölf oder 18 Monate kommen – oder ob sie für Jahre bleiben. Sollte am Ende der Saison der Aufstieg stehen, werden die Karten in der Kaderplanung ohnehin neu gemischt und es eröffnet sich ein anderer finanzieller Horizont. Zudem bedeutet ein Leihgeschäft ohne Kaufoption keinesfalls, dass ein Transfer im Anschluss an das erste Geschäft ausgeschlossen ist.

Hannover 96 umgeht unangebrachtes Risiko

Aus Sicht von Hannover 96 ist das Risiko außerdem deutlich geringer. Im Winter werden in erster Linie Spieler abgegeben, die bei ihrem eigentlichen Verein nicht/kaum zum Zug kommen. Eine Leihe ist für den abgebenden Verein daher eine Win-win-Situation, an dessen Ende im Optimalfall ein gestärkter Rückkehrer oder eine gescheite Ablösesumme steht. Von der Illusion, dass man sich im Winter einen richtigen Hochkaräter fest sichern kann, muss man sich daher befreien. Für einen „Bankdrücker“, dessen Entwicklung bei Hannover 96 daher tendenziell unvorhersehbar wäre, sechs- bis siebenstellige Beträge hinzublättern, wäre ein unangebrachtes Wagnis. Man denke an die Verpflichtungen von Christopher Scott oder Antonio Foti zurück. Dieses Geld, welches man ein Glück nicht gezahlt hat, hätte man sich ansonsten schenken können.

Fernab dieser Spekulationen hat Hannover 96 mit Leihtransfers in der Vergangenheit auch positive Erfahrungen gemacht. Man denke an:

  1. Maximilian Beier, 68 Spiele zwischen 2021 und 2023, 15 Treffer, 7 Vorlagen Bright Arrey-Mbi, welcher im Anschluss verpflichtet wurde Jaka Bijol, der in der Saison 20/21 zum unumstrittenen Stammspieler avancierte  John Guidetti, der sich in der Rückrunde 19/20 in die Herzen der Fans spielte (5 Scorer)

Ergo sollten wir Marcus Mann einfach weiter kochen lassen und die chronischen Kritiker die Füße stillhalten.

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