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·23. Juni 2025
Fünf Tore reichen nicht: DFB-U19 verliert irrsinniges Halbfinale gegen Spanien!

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·23. Juni 2025
Das DFB-Team erreichte bei der U19-EM glücklich das Halbfinale, das in Erinnerung bleiben wird. Deutschland und Spanien lieferten sich einen offensiven Schlagabtausch vom Allerfeinsten, den La Roja letztlich nach Verlängerung mit 6:5 für sich entschied.
Zustande kam diese Begegnung erst durch den Aussetzer des norwegischen Torhüters, der in der Nachspielzeit einen harmlosen Ball vor die Füße von Said El Mala klärte, der das 2:1-Siegtor für Deutschland erzielte. Das DFB-Team zog damit in nahezu letzter Minute an Norwegen und England vorbei und belegte in seiner Gruppe Rang zwei hinter der unangefochtenen Niederlande. Spanien hingegen gewann seine drei Partien überzeugend mit 9:1-Toren.
Im nur spärlich gefüllten Stadion am Triumphbogen von Bukarest begann die deutsche Mannschaft couragiert und besaß die erste Großchance. Assan Ouédraogo legte von der Grundlinie für Paris Brunner zurück, dessen Abschluss wohl eingeschlagen wäre, aber durch Ándres Cuenca an die Latte gelenkt wurde (6.). Mehr Ballbesitz besaß Spanien, das aber in der Anfangsphase noch keine Durchschlagskraft im letzten Drittel entwickelte.
Das heute von Pascal Pellkowski, der den gelbgesperrten Hanno Balitsch vertrat, betreute DFB-Team verteidigte sehr konzentriert und suchte sein offensives Glück über das Umschaltspiel. Den nächsten gefährlichen, aber etwas zu hoch angesetzten, Abschluss gab Taylan Bulut aus halbrechter Position ab (19.). In der 28. Minute steckte Mateo Kritzer auf den in die Tiefe startenden El Mala durch, der in die Mitte legte, wo Max Moerstedt die Kugel über die Linie beförderte – 0:1.
Spanien wartete derweil weiter auf seine erste Torchance, bekam diese letztlich durch Winners Osawe auf dem Silbertablett serviert. Der Mittelfeldspieler brachte Pablo García im eigenen Strafraum zu Fall. Den fälligen Elfmeter parierte Konstantin Heide gegen den schwach, da zu mittig und halbhoch, ausführenden Antonio Cordero (35.). Kurz darauf befand sich der Schlussmann auch beim Schlenzer von Omar Janneh auf dem Posten und rettete die knappe Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel näherte sich Spanien weiter den Ausgleich. Eine riesige Chance vergab der von García bediente Óscar Marcos, der recht unbedrängt aus zentraler Position das linke Eck knapp verfehlte (53.). Fast im direkten Gegenzug verpasste Paris Brunner in aussichtsreicher Situation den Abschluss. Insgesamt stellte La Roja aber mittlerweile das aktivere Team. Der Ausgleich fiel dennoch überraschend. García zirkelte eine Ecke direkt über Heide hinweg an den Innenpfosten, wovon der Ball ins Tor prallte.
Der nächste Gefahrenmoment ergab sich ebenfalls nach einem Eckball. Diesmal trat García die Kugel vom Tor weg in Richtung Cuenca, der den Ball an den Innenpfosten köpfte, woraufhin dieser auf der Torlinie rollte, bis Maximilian Herwerth klärte (73.). Das DFB-Team meldete sich erst in Minute 77 zurück, als Brunner an Jiménez scheiterte. Keine 60 Sekunden später war der Schlussmann allerdings machtlos. El Mala – zuvor von Brunner bedient – vollendete aus halbrechter Position platziert und scharf ins lange Eck – 1:2.
In der Schlussphase bauten die Spanier nochmals großen Druck auf. Janneh ließ eine große Kopfballmöglichkeit noch liegen, doch zu Beginn der Nachspielzeit fiel das Spielgerät vor die Füße von García, der es an Heide vorbei zum 2:2 ins Netz drosch. Es kam noch schlimmer für das DFB-Team. Der überragende García kam nochmals in Position und schlenzte sehenswert ein – 3:2. Damit war die Begegnung immer noch nicht entschieden. Ein letzter langer Ball flog in Richtung Jiménez, der diesen nur noch fangen musste, aber ausrutschte. Der sichtlich überraschte Cuenca fälschte die Kugel ins verwaiste Gehäuse ab – 3:3.
Wie schon am gestrigen Sonntagabend bei der U21 folgte auf den Last-Minute-Ausgleich die Verlängerung. Die deutsche Mannschaft erwischte den etwas besseren Start, erlitt aber in Minute 97 den nächsten Rückschlag. Tomas Marques stand goldrichtig, nachdem García einen Freistoß an den Pfosten gezirkelt und den Viererpack damit hauchdünn verpasst hatte, und staubte zum 4:3 ab. Das DFB-Team zeigte eine starke Reaktion, ergriff sofort wieder die Initiative und kam zum 4:4, da Jiménez eine abgefälschte Hereingabe von El Mala in die Mitte abwehrte, sodass Moerstedt aus kurzer Distanz einköpfen konnte.
Jener Moerstedt war kurz nach Beginn der zweiten Hälfte der Verlängerung erneut zur Stelle, als Jarzinho Malanga an Fahrt aufnahm und durchsteckte. Der Stürmer ließ sich nicht lange bitten und erzielte das 4:5 (107.). Keine 120 Sekunden später hämmerte der eingewechselte Jan Virgili den Ball an die Latte. Jener Virigili setzte in der 113. Minute zum Sprint an, ließ Lukas Reich locker stehen und netzte durch die Beine des unglücklich ausschauenden Heide zum 5:5 ein.
Selbstverständlich war der neuerliche Ausgleich noch nicht der letzte Treffer des Abends. Eine entscheidende Rolle spielte erneut Virgili, der García exzellent in Szene setzte. Dieser umkurvte den herausstürzenden Heide und traf mit seinem vierten Tor des Tages zum 6:5, gleichbedeutend mit dem Finaleinzug. Das DFB-Team musste sich nach einem schlichtweg atemberaubenden Fußballspiel geschlagen geben
Spanien: Jiménez,-Olmedo (67. Díaz), Martín, Cuenca, Munoz (96. Torrents),-Marcos (67. Marques), Merino, Monserrate (81. Junyent),-García, Janneh (88. Pastor), Cordero (81. Virgili)
Deutschland: Heide,-Bulut (90+6. Reich), Herwerth (90+6. Malanga), Wurm, Kabar (76. Hennig),-Kritzer, Osawe,-Brunner, Ouédraogo (69. Ramsak), El Mala,-Moerstedt
Tore: 0:1 Moerstedt (28.), 1:1 García (61.), 1:2 El Mala (78.), 2:2 García (90+1.), 3:2 García (90+6.), 3:3 Cuenca (Eigentor, 90+9.), 4:3 Marques (97.), 4:4 Moerstedt (104.), 4:5 Moerstedt (107.), 5:5 Virgili (113.), 6:5 García (119.)
Heide hält Foulelfmeter von Cordero (35.)
(Foto: Imago)
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