VfL Osnabrück
·12. Juli 2025
Führung nicht verteidigt – Niederlage per Traumtor

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·12. Juli 2025
Vor 1.079 Zuschauern hat der VfL Osnabrück das dritte Testspiel in der laufenden Sommervorbereitung beim FC Gütersloh verloren. Der letztjährige Tabellenzweite der Regionalliga West entschied die Partie, in der die Lila-Weißen durch einen Treffer von Lars Kehl führten, durch ein Traumtor per Distanzschuss.
Nicht mit im Spieltagsaufgebot in Gütersloh waren Bashkim Ajdini (privater Termin), Robin Fabinski, Luc Ihorst (beide individuelles Training), Bjarke Jacobsen (teilintegriertes Training) und Bernd Riesselmann (erkrankt). Außerdem ist Verteidiger Lion Semic zur Zeit für Gespräche mit anderen Vereinen freigestellt und stand somit ebenfalls nicht im Kader des heutigen Testspiels. Dafür nahmen Luca Kröger und Jakob Völkerding aus der U19 im Mannschaftsbus Platz. Die durch die nochmal sehr intensive Trainingswoche bedingten schweren Beine der Osnabrücker wurden mit zunehmender Spielzeit im Ohlendorf Stadion im Heidewald sichtbar.
Der VfL war im ersten Durchgang die spielbestimmende Mannschaft und trat in den ersten 45 Minuten in der erwartbaren Dominanz und Überlegenheit des klassenhöheren Teams auf, im zweiten Spielabschnitt kamen die Hausherren besser ins Spiel. In hochkarätige Tormöglichkeiten konnte die Überlegenheit nur bedingt umgesetzt werden. Und dennoch gingen die erstmals im neuen Auswärtstrikot auflaufenden Osnabrücker in Führung. Nach einem strafbaren Handspiel im Strafraum entschied Drittligaschiedsrichter Yannick Rupert, der den VfL zuletzt beim Auswärtssieg beim FC Energie Cottbus pfiff, auf Elfmeter. Die Flanke zuvor kam von Neuzugang Frederik Christensen, der einen agilen und offensiv ausgerichteten Eindruck hinterließ. Lars Kehl brachte die Lila-Weißen vom Punkt in Führung (25.).
Bereits in den Minuten zuvor war der VfL dem ersten Treffer näher als Gütersloh. In der 15. Minute verlagerte Patrick Kammerbauer weit von der rechten auf die linke Spielfeldhälfte, wo sich Christensen im Kopfballduell erfolgreich gegen seinen Kontrahenten durchsetzen konnte. Sein Querpass erreichte den einschussbereiten Nikky Goguadze um Haaresbreite nicht. Näher am Treffer war nach einer halben Stunde Torschütze Kehl, der per missglückter Flanke oder trickreichem Torschuss den Querbalken traf.
Zur zweiten Halbzeit nahm VfL-Coach Timo Schultz, der situativ immer wieder gezielte Anweisungen gab, sieben personelle Wechsel vor. Nach rund 70 Minuten folgte die Einwechslung der beiden U19-Spieler Kröger und Völkerding. Niklas Wiemann, der die Kapitänsbinde trug, und Theo Janotta spielte die vollen 90 Minuten. An der Grundausrichtung mit einer Dreierkette änderte sich in der zweiten Halbzeit nichts. Was sich jedoch änderte war die grundsätzliche Statik des Spiels. Der FC Gütersloh trat deutlich selbstbewusster auf als in der ersten Halbzeit und konnte auch so deutlich längere Ballbesitzphasen verbuchen sowie in gefährliche Räume vordringen. Entsprechend fiel der Ausgleich in der 56. Minute nicht unverdient. Luis Frieling, der immer besser als Anspielstation in vorderster Linie ins Spiel kam, scheiterte zunächst mit seinem Schussversuch am eingewechselten Niklas Sauter im VfL-Tor, der Nachschuss landete jedoch im langen Eck. Im Eck des Torwinkels – und zwar genau dort – landete auch der Distanzschuss von Björn Rother. Güterslohs Kapitän fasst sich aus etwas mehr als 20 Metern ein Herz und ließ Sauter bei diesem Traumtor keinerlei Abwehrmöglichkeit – die Führung für Gütersloh.
Wenn sich der VfL gefährlich auf den Weg in Richtung Gütersloher Gehäuse aufmachte, dann meist über die rechte Seite, wo Ismail Badjie immer wieder seine Geschwindigkeit ausspielte. Mehrfach setzte er sich auf der Außenbahn durch, spielte sich bis zur Grundlinie vor, doch seine Hereingaben fanden die Mitspieler zu selten. Sein aussichtsreicher Abschluss kurz vor Ender der Partie wurde im letzten Moment zur Ecke geblockt. In mehrere Abschlusspositionen brachte sich auch Kai Pröger, ein Treffer des Sommerneuzugangs lag in der Luft, blieb aber aus. So konnte sich der FC Gütersloh über einen 2:1-Testspielerfolg gegen den VfL freuen. Das nächste Testspiel der Lila-Weißen steht am Mittwoch, den 16. Juli auf dem Programm. Den Gegner betreffend bliebt es in der Regionalliga West, der VfL wird beim SV Rödinghausen zu Gast sein.
VfL-Coach Timo Schultz sagte nach der Partie: „Wir sind natürlich nicht zufrieden mit dem Ergebnis, wir wollten hier unbedingt gewinnen. Trotz Niederlage haben wir auch viele gute Dinge gesehen und wissen, dass wir in der Vorbereitung nach Arbeit vor uns haben.“
Aufstellungen:
FC Gütersloh: Matuschewsky, Rother, Liehr (82. Maiella), Langfeld, Winke, Twardzik, Frieling, Henke, Kandic, Arkenberg, Borgmann
VfL Osnabrück: Jonsson (46. Sauter) – Karademir (46. Müller), Janotta, Wiemann – Kammerbauer (46. Badjie), Wiethaup (67. Kröger), Henning (46. Wagner), Christensen (46. Schumacher) – Kopacz (46. Tesche), Kehl (67. Völkerding) – Goguadze (46. Pröger)
Text: Sebastian Rüther Foto: Jonas Jürgens