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·14. April 2025
Frust am Borussia Park – Verspielt Gladbach Europa?

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·14. April 2025
Nach dem 27. Spieltag und dem Heimsieg gegen RB Leipzig wurden die Stimmen lauter, dass sich Borussia nach dem Fast-Abstieg in der vergangenen Saison tatsächlich für Europa qualifizieren könnte. Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane wirkte gefestigt und zeigte vor allem auswärts viele überzeugende Auftritte. Im Vergleich zur letzten Saison ist Borussia offensiv deutlich effizienter, defensiv stabiler und verspielt kaum noch eigene Führungen. Mit dieser neuen Stabilität konnte sich die Mannschaft spürbar steigern – die Fans durften berechtigterweise vom internationalen Geschäft träumen und dürfen es theoretisch noch immer.
Doch in den letzten beiden Spielen enttäuschte die Fohlenelf nicht nur ergebnistechnisch, sondern vor allem spielerisch. Am 28. Spieltag wurde man beim FC St. Pauli über weite Strecken der Partie vom Aufsteiger dominiert. Nur dank Torhüter Cardoso und der mangelnden Chancenverwertung der Hamburger konnte Gladbach überhaupt einen Punkt mitnehmen. Nach dem schwachen Auftritt in Hamburg hätten alle – Spieler wie Trainerteam – gewarnt sein müssen, dass eine solche Leistung in der Bundesliga nicht reicht.
Am darauffolgenden Wochenende empfing Borussia den direkten Konkurrenten aus Freiburg. Die Ausgangslage war klar: Mit einem Heimsieg hätte man sich von den Breisgauern absetzen und sich in den Top 6 der Liga festsetzen können.
Doch erneut enttäuschte Gladbach auf ganzer Linie. Im ausverkauften Borussia-Park zeigte die Fohlenelf kaum Interesse daran, das Spiel aktiv zu gestalten, sondern überließ Freiburg von Beginn an die Initiative und lauerte auf Fehler. Diese Taktik schien zunächst aufzugehen: Nach einem Ballverlust der Gäste ging Borussia in der 14. Minute durch ein Eigentor in Führung. Doch bereits zwei Minuten später verlor der überforderte Luca Netz die Übersicht, sodass Kübler unbedrängt auf den völlig freistehenden Osterhage flanken konnte – der Ausgleich war die logische Folge. Auch wenn Robin Hack später noch den Pfosten traf, fehlten Gladbach insgesamt die spielerischen Mittel, um das Spiel zu kontrollieren oder zu dominieren.
Nach der Halbzeitpause war die Luft bei den Gladbachern komplett raus. Freiburg übernahm die Kontrolle und entschied das Spiel in der Nachspielzeit durch Manzambi – ein verdienter Sieg für den SC. Gerade in einem so wichtigen Heimspiel hatten die Fans deutlich mehr erwartet. Zudem sprach auch die Statistik klar gegen die Hausherren:
Für ein Heimspiel sind das erschreckende Zahlen.
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In der zweiten Halbzeit wurde außerdem ein deutlicher Unterschied in der Kaderbreite sichtbar. Der SC Freiburg konnte trotz einiger Verletzungen mit Spielern wie Beste, Sidillia, Gregoritsch, Makengo und Manzambi offensiv sowohl quantitativ als auch qualitativ nachlegen. Borussia hingegen brachte Cvancara, Stöger, Ullrich, Friedrich und Chiarodia – von denen drei klare Defensivspieler sind. Mit seinen Wechseln sendete Seoane das klare Signal, dass man mit dem Punkt zufrieden sei. Freiburg hingegen setzte auf Offensive – und entschied das Spiel für sich.
Auch im direkten Vergleich wurde ein Qualitätsunterschied in der Breite des Kaders deutlich. Mit Luca Netz, Tomas Cvancara und Stevie Lainer stehen drei Spieler regelmäßig im Spieltagskader, die nach Einwechslung oder auch in der Startelf kaum positive Impulse liefern und die Mannschaft eher schwächen. Zudem ignoriert Seoane regelmäßig die derzeit einzigen weiteren offensiven Optionen im Kader: Noah Pesch und Shio Fukuda. Auch der Trainer muss sich die Frage stellen, ob die aktuelle sportliche Ausrichtung wirklich die richtige für die Fohlenelf ist. Eines steht jedoch fest: Borussia hat ein Qualitätsproblem in der Breite des Kaders.
Trotz der großen Enttäuschung steht Borussia aktuell auf Platz 7. Im Saisonendspurt besteht nach wie vor die Chance, sich Rang 6 und damit die Teilnahme am internationalen Wettbewerb zu sichern. Dafür ist jedoch eine deutliche Leistungssteigerung erforderlich.
Tabelle – Kicker
Restprogramm:Mit Dortmund, Kiel, Hoffenheim, Bayern und Wolfsburg wartet ein anspruchsvoller Schlussspurt auf die Gladbacher. Sollte es der Mannschaft gelingen, aus den verbleibenden Partien 9 bis 10 Punkte zu holen, darf man realistisch auf die Qualifikation fürs internationale Geschäft hoffen.
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🖊 Autor: Jan David Busch