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Max von Stuckrad-Barre·29. November 2021
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Max von Stuckrad-Barre·29. November 2021
In den Frühstücksnews erwarten dich heute ein vom Thron gestoßener Manuel Neuer, ein arg hinkender Vergleich und Dieter Hoeneß.
Der beste Keeper der Welt ist ein Neuer. Also nicht Manuel Neuer, sondern eben jemand anderes als der Bayern-Schlussmann, der im letzten Jahr von der International Federation of Football History and Statistics noch zum besten Torwart der Welt gewählt wurde. Neuer konnte den Titel bereits fünfmal gewinnen, womit er derzeit mit Iker Casillas und Gianluigi Buffon gleichauf ist.
Die alleinige Spitzenposition bleibt ihm jedoch zunächst noch verwehrt, da PSG-Keeper Gianluigi Donnarumma, wie ‚Sky Sport‘ berichtet, in diesem Jahr von der IFFHS für besser befunden wurde. Während Neuer sich also mit Trostplatz Zwei begnügen muss, bekam Edouard Mendy vom FC Chelsea Bronze. Die IFFHS gilt als nicht unumstritten, weshalb Neuer den Verlust der Pole Position sicher gut verkraften kann.
Hinkende Vergleiche sind im Fußball eigentlich nichts Besonderes. Sie sind womöglich sogar eine der größten Konstanten in einem Sport, in dem Kommentatoren und Reporter seit jeher mehr oder weniger passende Sprachbilder bemühen. Denn wahrscheinlich sind treffsichere Stürmer gar keine Killer, starke Torhüter keine Kraken und möglicherweise könnte es sogar sein, dass Fußball nicht einmal die schönste Nebensache der Welt ist. Zumindest nicht für jede und jeden.
Doch das gehört dazu und macht auch nichts, solange niemand verletzt wird und keine Grenzen des guten Geschmacks übertreten werden. Eine solche übersprang der frühere englische Nationalspieler Carlton Cole gestern allerdings mit Anlauf. In der Vorberichterstattung zur Premier League-Partie zwischen Manchester City und West Ham United versuchte der ehemalige Hammers-Spieler, die Idee hinter der defensiven Aufstellung West Hams anschaulich zu erklären und griff dabei erschreckend weit daneben.
„Man muss gegen ManCity mit Respekt ins Spiel gehen, sonst wird man überrannt, sonst erlebt man einen Holocaust, und das will man dann doch nicht“, zitiert unter anderem ‚Sport 1‘ den ‚BBC‘-Experten. Der bemerkte immerhin noch während der Sendung, was ihm passiert war: „Ich möchte mich bei den Zuhörern für die absolut inakzeptable Phrase entschuldigen, die ich zuvor benutzt habe. Ich möchte bei allen um Entschuldigung bitten, die ich damit angegriffen habe.“ Coles Selbsterkenntnis in allen Ehren, es gibt Dinge, die gehören in keinen Fußballvergleich. Der Holocaust gehört dazu.
Über die gründlich aus dem Ruder gelaufene Jahreshauptversammlung des FC Bayern musste Uli Hoeneß erst einmal schlafen. Sein Bruder Dieter Hoeneß fand nun, anders als der sprachlose Uli, deutliche Worte für das kommunikative Desaster, bei dem Fans und Vorstand zu keinem Zeitpunkt auf einen gemeinsamen Nenner kamen.
„Bayern München hat es nicht clever gemacht“, konstatierte der frühere Hertha- und Wolfsburg-Manager im ‚Sport 1‘-Doppelpass und kritisierte das Timing der Bayern-Bosse: „Man hätte vorher einen runden Tisch machen und diese Dinge diskutieren müssen. Eine Mitgliederversammlung, die sehr emotional ist, ist nicht geeignet, um so ein komplexes Thema sinnvoll zu behandeln.“
Was Uli Hoeneß von den Einschätzungen seines kleinen Bruders hält, ist bisher nicht bekannt. Ein wütender Anruf im Studio blieb jedenfalls aus.
Normalerweise steht an dieser Stelle ein Video, aber für einen der größten Kicker aller Zeiten biegen wir gerne mal die Regeln. Der SSC Neapel weihte am Sonntagabend gut ein Jahr nach dem Tod von Diego Maradona dessen Statue ein.
Süper Lig, 3. Spieltag
Goztepe A. S. – Fenerbahce Istanbul (18 Uhr)
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